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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2023

Neubauten Schulcampus in Ingolstadt Friedrichshofen

3. Preis

Preisgeld: 30.000 EUR

KohlmayerOberst Architekten

Architektur

Planungsgemeinschaft Landschaftsarchitektur Markus Herthneck

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Der zentrale städtebauliche Ansatz der Arbeit sieht vor, die beiden Schulen voneinander abgerückt zu platzieren, sie aber dennoch spürbar miteinander in Verbindung zu bringen. Dies beruht darin, dass die Baukörper – die plastisch gut durchgearbeitet sind - miteinander einen Dialog aufnehmen und zudem auch die innenräumliche Organisation der erdgeschossigen Funktionsbereiche sinnvolle Zuordnungen finden, die die gemeinsamen zentralen Freibereich beleben. Die dialoge Anordnung der beiden Schulbaukörper überzeugt nicht vollständig. Die Parklandschaft um den Dachsberg findet mit den Baukörpern einen gut ausgeformten Abschluss.
Die Sportbereiche sind den Schulen sinnvoll zugeordnet, allerdings sind die Sportanlagen der Mittelschule kritisch im Hinblick auf die umliegende Wohnbebauung zu sehen. Die Erschließung der Schulen ist sinnvoll angeordnet und lässt in der Andienung der Schüler*innen (Hol- und Bringverkehr) eine vertretbare Lärmsituation erwarten. Die Gebäude sind bis in die innenräumlichen Strukturen klar durchgearbeitet und gut gegliedert. Ein zentrales Treppenhaus mit einem offenen Auge schafft eine Mitte für die Gebäude und lässt eine gute Orientierbarkeit zu. Die Anordnung der Funktionsbereiche Aula, Mensa, Mehrzweckraum, Turnhalle etc. im Erdgeschoss ist gelungen und verknüpft sich klug mit den Freibereichen.
Die stringente Anordnung birgt innenräumliche Qualitäten. Dank der Belichtung durch die Lichthöfe und der Zuordnung der Terrassen sind geschossweise hohe Aufenthaltsqualitäten zu erwarten. Die Grundrissorganisation in den oberen Geschossen mit der funktionalen Anordnung der Raumbereiche beider Schulen ist gelungen, die pädagogischen Konzepte werden positiv bewertet. Die Planung der Schule ist funktional gut geordnet. Die Holzskelettbauweise mit Holzhybriddecken entspricht den Erwartungen an eine zeitgemäße ökologische Bauweise. Die Ausbildung der Fassaden ist für einen Schulbau angemessen.
Die Freiflächen sind nicht beurteilbar, da nahezu keine Aussagen zur Räumlichkeit und Aufenthaltsangeboten gemacht werden. Die Freiräume erscheinen grundsätzlich richtig gesetzt, leider lässt es die Plangrafik nicht zu, die Zuordnung im Detail klar zu prüfen. Die Fußwegverbindung in Nord-Süd-Richtung stellt auch für die Öffentlichkeit ein gutes Angebot dar, das Integrationscafe wird dabei an der richtigen Stelle als wichtiges Angebot tangiert.
Die klimaökologischen Aspekte der Freiraumplanung sind angemessen berücksichtigt. Die Bewertung bezüglich der nachhaltigen Bewirtschaftung ist positiv, die Dächer sind als Gründächer nachgewiesen, eine Belegung mit PV-Anlagen ist denkbar, jedoch bieten die Dachflächen ein größeres Potential als in der Planung dargestellt, so dass die Eigenbedarfsdeckung verbessert werden könnte. Die Zugänglichkeit zu den Glasfassaden in den Lichthöfen bzgl. Reinigung und Revisionsarbeiten müsste nachgewiesen werden.
Eine wirtschaftliche Realisierbarkeit des Projektes ist sowohl durch die Flächeneffizienz als auch durch die Kompaktheit des Baukörpers zu erwarten. Eine im Gesamten sehr tragfähige Arbeit, die in vielen Belangen überzeugende Lösungsansätze bietet.