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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2023

Umbau und Erweiterung der Kindertagesstätte im Freihof in Göppingen

3. Preis

Preisgeld: 10.000 EUR

dauner rommel schalk architekten

Architektur

Frank Roser Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser platzieren präzise entlang der Dorfstraße einen neuen zweigeschossigen Gebäuderiegel und verschmelzen diesen mit dem Bestandsbau zu einem winkelförmigen Baukörper. Diese selbstbewusste Zusammenfügung zu einem markanten Baustein, welcher sich in seine Nachbarschaft gut einfügt, gelingt. Durch die knappe Positionierung der Kita an der Straße entsteht ein großzügiger geschützter Freiraum, der sich Richtung Nordosten öffnet und einen qualitätvollen Außenbereich für die Kinder erwarten lässt. Die prägnant geneigten Dachflächen verleihen dem neu generierten Volumen ein Alleinstellungsmerkmal, binden dieses aber selbstverständlich in sein Umfeld ein. Ein großzügiger dreiecksförmiger Balkonbereich legt sich in den inneren Gebäudewinkel, bietet spannende Spielbereiche an und genügend überdachte Flächen im Erdgeschoss. Kritisch gesehen wird allerdings die üppige Dimension, die Fragen der Belichtung aufwirft und auch formal wenig überzeugt.
Die kleinen Besucher werden über einen sehr knappen Gebäudeeinschnitt mit Windfang empfangen und die anschließende Wegeführung über die gewünschte Zentralgarderobe mit Sitzstufenanlage wirkt stringent und beengend. Die Organisation der funktionalen Abläufe in der gesamten Kita ist klar strukturiert und folgt den Wünschen des Auslobers und lässt einen lebendigen Kitaalltag erwarten.
Die ambitioniert Fassadengestaltung überzeugt nicht in allen Bereichen. Die Kombination der Bestandsfassaden mit dem neuen Fassadenbild irritiert und gelingt nicht in Gänze.
Die wirtschaftlichen Kenndaten des Projektes und die Flächeneffizienzzahlen liegen im durchschnittlichen Bereich. Allerdings wird der starke Eingriff in den Bestandsbaus stark kritisiert und wirft Fragen bezüglich Wirtschaftlichkeit auf. Die Nutzung des Bestands während der Bauphase ist leider nicht möglich und auf die gewünschten Bauabschnitte wird verzichtet.
Die neue Kita im Freihof überzeugt mit einer städtebaulich starken Grundidee, welche das Ensemble in Faurndau durch einen eigenwilligen Dorfbaustein souverän ergänzt. Diese Strategie wird formal, nicht konsequent weitergeführt und die starke Überformung des alten Schulgebäudes wirft viele Fragen bezüglich Identität und Nachhaltigkeit auf.
Der Eingang des Neubaus wird ebenerdig an das Bestandsgelände im Freihof angebunden. Der Höhensprung zum EG-Niveau des bestehenden Kindergartens wird innerhalb des Gebäudes über eine breite Treppenanlage hinter den Garderoben überwunden. Das nach Norden abfallende Gelände im Straßenraum wird im aufgehenden Sockel des Gebäudes aufgefangen und rückwertig im Freiraum naturnah modelliert. Die Aus- und Übergänge vom Gebäude in den Freibereich der Kita liegen zentral am Foyer und können dadurch mühelos ebenerdig angebunden werden. Die Arbeit überzeugt im Freiraum mit großflächigen, gut besonnten und geschützten Freiflächen, die viel Potential für verschiedene Bewegungs- und Spielangebote bieten. Durch die sehr große Überdachung zwischen den Diagonalen der Gebäudekanten wird diese räumliche Großzügigkeit des Gartens als naturnaher Erlebnisraum deutlich geschwächt. Die Zonierung und Zuordnung der Freibereiche für Krippen und Kindergartenkinder ist räumlich stimmig organisiert. Die neue Hülle des nach Nordosten erweiterten Bestandsgebäudes greift in den Kronenbereich des wertvollen Baumbestandes ein. Die Kontaktzone des Neubaus zum öffentlichen Raum im Freihof interpretiert die Arbeit als Gasse und durchgängig befestigte Fläche, die Wildbirnen müssen gefällt werden. Die geforderten Stellplätze sind gut angeordnet und halten den Eingangsbereich frei von Verkehr.