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Städtebauliches Werkstattverfahren | 01/2023

Quartiersentwicklung Berlin-Spreeküste

ein 1. Preis

Preisgeld: 25.000 EUR

O&O Baukunst

Stadtplanung / Städtebau

capattistaubach urbane landschaften

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Team O&O Baukunst:
Projektverantwortlicher Architekt: Markus Penell
Wettbewerbsteam: Christoph Höhne, Andreas F. Rosian, Martin Rohland, René Kobel

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich im nördlichen Quartier durch eine klare, gut dimensionierte orthogonale Blockstruktur aus. Die zweite, aufgelockerte Reihe an der Spree bietet auch Raum für vielfältige Nutzungen, wirkt jedoch etwas kleinteilig gegenüber der Dimension des benachbarten Kraftwerks. Die Blöcke bieten ein gutes Regelwerk für eine abschnittsweise Realisierung und Parzellierung. Die in der Höhe der Gaswerksiedlung ausgebildeten 3-geschossigen Sockel der Blöcke an der Köpenicker Chaussee setzen sich von den darüber liegenden Geschossen ab und betonen so die horizontale Ausrichtung der Gaswerksiedlung.

Die Reduzierung auf wenige, aber dafür hohe Hochhäuser wird begrüßt. Ihre Standorte, die den nördlichen Auftakt, das Zentrum und den Hafen markieren, sind aus städtebaulicher Sicht sehr schlüssig, allerdings ist durch die Stellung des südlichen Hochhauses die Blickbeziehung zum Funkhaus eingeschränkt. Dem steht gegenüber, dass durch die Hochpunkte eine visuelle Beziehung zwischen dem durch den Wallgraben geteilten nördlichen und südlichen Bereich geschaffen wird und somit der Eindruck einer gemeinsamen Quartiersentwicklung entsteht. Durch die gut proportionierten vertikalen Volumen schafft die Arbeit eine angemessene bauliche Dichte und gleichzeitig einen großzügigen zusammenhängenden Park am Spreeufer und Hohen Wallgraben, der die Bebauung durchdringt und sich mit den dazwischenliegenden Höfen verzahnt. Insbesondere der nördliche Auftakt überzeugt. Positiv wird zudem gesehen, dass vom gegenüberliegenden Plänterwald die Silhouette der neuen Bebauung mit Ausnahme der drei Auftakt, Wallgraben und Hafen markierenden Hochpunkte nahezu vollständig hinter der Baumkulisse verschwinden wird.

Die Bebauung um den Hafen hingegen wird kontrovers diskutiert. Sie wirkt willkürlich, wenig raumbildend und funktioniert nicht als Gelenk zwischen dem nördlichen und südlichen Quartier. Auch erscheint der Standort am Hafen für ein Hotel ungeeignet.

Insgesamt stellt die Arbeit mit einer präzisen städtebaulichen Setzung insbesondere der Hochpunkte eine sehr gute Grundlage für eine gelungene Transformation des Gebietes dar, indem sie an den richtigen Stellen Schwerpunkte setzt und mit dem großzügig vorgelagerten Park an der Spree neue Identitäten schafft, die über das eigentliche Gebiet hinaus wirksam werden können.