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Einladungswettbewerb | 06/2008

Pfarrzentrum Anna-Katharina

Modell Aufsicht

Modell Aufsicht

Sonderpreis

Scholz Partner Architekten

Architektur

Erläuterungstext

Konzept

Der Neubau des Pfarrzentrums Anna-Katharina soll neben der Kirche zu einem neuen Zuhause für die Aktivitäten der vier zusammengefügten Kirchengemeinden werden. Die Kirche soll sich mit dem Pfarrzentrum verbinden.

Der Kirchhof mit seinem neuen Gemeindebaum liegt der Kirche und dem Pfarrzentrum nach Norden gleichberechtigt vor und wird durch den Baukörper des Pfarrzentrums auf der Westseite gerahmt. Das Café des Jugendbereiches ist zu diesem Platz geöffnet. Wir durchschreiten einen überdachten Gang zwischen Kirchenseiteneingang und Jugendbereich und gelangen in einen zweiten, geschützten Hof, der uns wie ein nach Norden offenes Atrium empfängt. Das Foyer ist als Mittelpunkt des Hauses den Säalen vorgelagert und verbindet das Pfarrzentrum direkt mit der Kirche. Hier befinden sich auch die mobilen Bücherregale, die bei Bedarf zusammengeschoben werden können. Der Saalbereich ist mit akustisch hochwertigen Trennwandanlagen flexibel aufzuteilen und separat zu nutzen. Die Säale sind mit einer größeren Raumhöhe ausgestattet so dass ein Oberlichtband zur zusätzlichen Belichtung und Belüftung über der Wand zum Foyer nach Norden ausgebildet wird. Der Große Saal ist unmittelbar an die Küche angebunden, die auch das Foyer über eine Durchreiche bedienen kann. Der Jugendbereich ist separat erschlossen und inkl. der gemeinsamen Toilettenanlagen abtrennbar. Das gesamte Gebäude und nun auch die Kirche sind barrierefrei zu nutzen. Die Messdiener erhalten im Süden vor der Sakristei einen eigenen Vorbereitungsraum mit separaten Zugang und behindertengerechtem WC. Die durch den Wegfall des Obergeschosses notwendige Treppe in den Kirchturm wird in die Sakristei integriert.
Das für die Gottesdienste nicht mehr genutzte Seitenschiff der Kirche wird umgenutzt zum Meditationsraum und Gruppengottesdienstraum. Es wird durch eine bei Bedarf zu öffnende Glaswand hinter der Stützenreihe getrennt. Die Sichtverbindung zum Kirchenraum kann durch einen Vorhang gesteuert werden. Die 3 neuen Kirchengemeinden erhalten als Erinnerung an die aufgegebenen Gemeindekirchen je eine der Nischen in der Außenfassade zur Gestaltung, z.B mit mitgebrachten Kirchenfenstern.

Konstruktion, Materialien

Das Konzept wird getragen durch den Leitgedanken mit robusten, einfachen und bekannten Materialien ein dauerhaftes und gut nutzbares Pfarrzentrum mit einer hohen Aufenthaltsqualität zu schaffen. Das Gebäude soll das vorhandene wie selbstverständlich ergänzen, jedoch mit einer aktuellen Architektursprache und sorgfältigen Verarbeitung die Bedeutung seiner Nutzung gegenüber den Profanbauten der Umgebung unterstreichen.
Es wird als Massivkonstruktion mit Stahlbetonsohle und –Decken und zweischaligem Mauerwerk erstellt. Das sichtbare Ziegelmauerwerk wird aus einem handwerklich bearbeitetem und grau gedämpften Vollmaterial mit grober, flächenbündiger Fuge gearbeitet. Die Fensteröffnungen, Pfeiler und Stürze werden mit Sichtbetonelementen eingerahmt, die auf den Sonnenseiten auch den Sonnenschutz integrieren lassen. Die bestehende Fassade des Seitenschiffes der Kirche wird gedämmt und mit dem gleichen Mauerwerk und den Sichtbetonelementen des Pfarrzentrums verkleidet. Die Dachkonstruktion kann hier, nach erfolgten Dämmmaßnahmen erhalten werden. Das Flachdach der Massivdecken wird als begrüntes Warmdach ausgeführt und kann neben einer Solarthermie auch eine PV Anlage erhalten.
Die Innenräume erhalten in den Fluren Sichtmauerwerk, in allen anderen Räumen einen weißen Kalkputz. Die Decken werden als GK-Akustikdecken ausgeführt. Die Bodenbeläge der öffentlichen Bereiche werden, wie in Kirche, aus Anröchter Dolomit ausgeführt, die der Säale und der Gruppenräume mit Eichenindustrieparkett.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen einen Anbau an die Kirche vor, der einen großzügigen Eingangsbereich schafft, der sich
nach Süden durch ein offenes breites Tor mit einem Atrium verbindet. Das Eingangstor sieht die Zugänge zur
Kirche und zum Pfarrzentrum vor; der Hauptzugang zum Foyer mit anschließendem Saal erfolgt vom Atrium; diese
Folge von offenem Eingangsbereich, überdachtem Tor und offenem Atrium wird vom Preisgericht als großzügige,
einladende Geste bewertet, die dem Geist des Pfarrzentrums entspricht.
Die Anordung des Meditationsraumes im Kirchenseitenschiff führt zu einer wünscheswerten engen funktionalen
Verschmelzung mit der Kirche und unterstützt die besondere Funktion des Meditationsraumes. Diese Aufgabeninterpretation
führt zu einer intensiven Grundsatzdiskussion im Preisgericht, da sie die Auslobung nicht einhält. Im
Ergebnis kommt das Preisgericht zu der Überzeugung, dass dieser Vorschlag einen entwicklungsfähigen Ansatz
hat.
Die Unterbringung der Jugendräume im nördlichen Eingangsbereich ermöglicht eine schnelle Erreichbarkeit und
eine akustische Entkoppelung vom Erwachsenenbereich. Die zwischen dem Jugendtrakt und dem Erwachsenenbereich
geschaltete Garderobe wirkt räumlich eng; eine größere Nähe zum Foyer vor dem Eingangssaal wäre
vorteilhaft.
Bedauerlich ist, dass kein Zugang zu der Süd- oder Westseite vorgesehen ist.
Die Erreichbarkeit des Messdienerraumes von Osten sollte zugunsten eines Zugangs durch die Sakristei aufgegeben
werden. Auch das eigens vorgesehene WC ist nicht erforderlich. In der baukörperlichen Gliederung wie in
der Gesamtproportion des Entwurfs sieht das Preisgericht einen guten und entwicklungsfähigen Ansatz.
Die Fassadengestaltung zeigt eine ruhige angemessene Sprache.
In der Gestaltung des Außenbereichs wird der umgelenkte Nordzugang zum Pfarrheim kritisch beurteilt, zumal er
nicht zugänglich für die Feuerwehr ist. Auch die Stellplatzzuordnung auf der Ostseite der Kirche wird kirtisiert.
Der Entwurf liegt im wirtschaftlichen Bereich. Insgesamt würdigt das Preisgericht den Entwurfsbeirtrag als einen
den Standort und die Bauaufgabe sensibel reflektierenden Lösungsansatz.
Grundriss

Grundriss

Nordansicht

Nordansicht

Querschnitt

Querschnitt

Modell

Modell

Westansicht

Westansicht