Nichtoffener Wettbewerb | 01/2023
Neubau der KiTa Im Eschfeld und der OGS Südschule in Düren
©Architekten Keller Daum PartGmbB, Liebel Architekten BDA
Außenperspektive
3. Preis
Preisgeld: 13.000 EUR
Architektur
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Mitarbeitende:
Stefan Hannebaum, Imke Kraschinski, Theresa Erhart, Selina Schulz
Architektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Selina Schulz, Imke Kraschinski, Theresa Erhart, Stefan Hannebaum
Plan Werk Stadt Andreas Walter
Landschaftsarchitektur
Transsolar Energietechnik GmbH
Energieplanung
Erläuterungstext
Plus-Energie-Gebäude
Der Wettbewerbs-Beitrag ist ein Plus-Energie-Gebäude. Bei Kindergärten und Schulen müssen dabei mit dem integralen Klimakonzept drei prinzipielle Themenbereiche gelöst werden:
- Sicherstellung der Luftqualität, insbesondere bei niedrigen Außentemperaturen ohne Zugerscheinungen
- Minimierung des Energiebedarfs (Hauptenergieverbraucher: Kunstlicht und Heizung)
- Begrenzung der sommerlichen Raumtemperaturen
Das entwickelte Low-Tech-Klimakonzept bietet dafür Lösungen. Diese sind nicht versteckt sondern über verschiedene Elemente sicht- und erlebbar.
Wirtschaftlichkeit
Beim vorgeschlagenen Bau in Holzrahmenkonstruktion werden viele Elemente seriell vorgefertigt und somit die Bauzeit verkürzt. Die kompakte Bauweise reduziert die Gründungs- und Dachflächen und somit die Baukosten.
Flexibilität
Organisatorisch ist der Gebäudekomplex wie eine „kleine Stadt“ mit Straßen und Plätzen, engeren und weiteren Zonen angelegt. Die verschiedenen Funktionen reihen sich entlang der inneren Erschließungswege auf und sichern dadurch die Flexibilität bezgl. der einzelnen Nutzungsbereiche.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Arbeit besticht durch ihre klare Haltung. Auf rechteckigem Grundriss unmittelbar an die südliche Grundstücksgrenze platziert werden jeweils klare Adressen gebildet, mittig und gut auffindbar zur Viktoriastrasse liegt geschützt der Eingang zur KiTa. Der Eingang der OGS orientiert sich zur Schule hin. Der zweigeschossige Baukörper wird von einem Band leichter begrünter Stützreihen umfasst, die eine Substruktur für Fluchtbalkone darstellen, die zugleich dem Sonnenschutz dienen. Dem Charakter nach besticht die Arbeit mit dem Charme und der Leichtigkeit eines frei in den Park gestellten Pavillons, kritisch wird hier allerdings angemerkt, dass dazu das städtisch-urbane Umfeld nicht gut geeignet ist, das Grundstück ein wenig zu klein sei.
Die interne Grundriss- und Nutzungszonierung nach dem Vorbild einer Spiel- und Lernlandschaft wird ausdrücklich gewürdigt. Klar werden die beiden Geschosse den beiden Nutzungen zugeordnet, die OGS wird im OG über eine räumlich attraktive Außentreppe an die Eingangsebene angebunden. Geschickt proportionierte Bereiche schaffen abwechslungsreiche gut nutzbare Raumstrukturen von in Teilen fließendem Charakter, die kindgerecht und unter pädagogischen Aspekten ein modernes vielfältiges Angebot im Sinne einer modernen zukunftsfähigen KiTa und OGS bieten. Orientierung trotz der großen Gebäudetiefe schafft ein eingeschnittenes Atrium über beide Geschosse. Kritisch wird hier hinterfragt, ob die Größe des Atriums zur guten Belichtung der großen innenliegenden Spielflure ausreichend dimensioniert ist. Ebenfalls wird kritisch diskutiert, ob die zur Belichtung der Innenbereiche notwendigen Verglasungen der Gruppenräume funktional erwünscht sind.
Die Kita ist ebenerdig wodurch Entfluchtung und Barrierefreiheit gegeben sind. Alle Bereiche sind klar strukturiert und so angeordnet, dass auch die OGS über einen hohen Erkennungswert verfügt. Aus pädagogischer Sicht ist das Gebäude sinnvoll zu sehen.
Die Anordnung des Baukörpers ermöglicht große, zusammenhängende Freiflächen, die eine gute Übersicht/Aufsicht begünstigen und mit ausreichend Spielmöglichkeiten ausgestattet sind.
Die Kennwerte liegen im unteren bis mittleren Bereich und lassen eine wirtschaftliche Umsetzung erwarten. Die stringente Baukörper- und Grundrissstruktur bietet gute Voraussetzungen für eine vorgefertigte Konstruktionen. Die Arbeit leistet einen wertvollen und eigenständigen Beitrag zur gestellten Aufgabe; gute räumliche Qualitäten, wenn auch die Frage nach der Angemessenheit und Maßstäblichkeit des Baukörpers kontrovers diskutiert wird.
©Architekten Keller Daum PartGmbB, Liebel Architekten BDA
Modellfoto
©Architekten Keller Daum PartGmbB, Liebel Architekten BDA
Lageplan
©Architekten Keller Daum PartGmbB, Liebel Architekten BDA
Längsschnitt
©Architekten Keller Daum PartGmbB, Liebel Architeken BDA
Ansicht Ost
©Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto