modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 02/2023

Deutsche Oper am Rhein - Opernhaus der Zukunft in Düsseldorf

Preisgruppe / Am Wehrhahn

HPP Architekten GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Am „neuen Standort“ der Deutschen Oper am Rhein bietet sich die Gelegenheit ein Opernhaus der Zukunft im Kontext des Blockrands zu realisieren. Die Nähe zum Stadtleben eröffnet die Möglichkeiten, das Haus der breiten Gesellschaft zu öffnen. So platziert sich das neue Opernhaus als Erweiterung des Quartiers und ermöglicht durch Rücksprünge und Einschnitte eine öffentliche Durchwegung und zusätzliche Außenraumqualitäten. Das so entstandene „Opernquartier“ bietet in diesen Bereichen öffentliche Kulturprogramme an, die die heutigen Zugangsschwellen der Oper aufheben. Im Sinne eines Opernhauses der Zukunft bietet das Opernquartier durch seine Nähe zum Alltagsleben einen kulturellen Raum für die gesamte Stadtgesellschaft. […]

Beurteilung durch das Preisgericht

Ganz im Sinne der Auslobung bietet der Entwurf ein bemerkenswert durchdachtes Strukturkonzept für eine in den Stadtraum integrierte Oper der Zukunft. Dies drückt sich schon städtebaulich durch die Schaffung eines gut proportionierten Eingangsplatzes an der Kreuzung Am Wehrhahn/Tonhallenstraße aus. Er eröffnet eine gut sichtbare und ebenso separat wie kombiniert schaltbare Eingangssituation zur Oper, zur Studiobühne und zum Forum. Das als multifunktionaler Bereich konzipierte Forum schiebt sich in Form einer lichtdurchfluteten „Kulturgalerie“ als Fuge zwischen die Hauptnutzungen, dient als Verteiler für die unterschiedlichen Nutzungen und stellt einen städtebaulich sinnvollen Durchgang zur Oststraße her. Sehr schlüssig wird ein Gebäudeensemble aus wohlproportionierten Kuben komponiert, welches sich überraschend gut in die benachbarte Blockrandstruktur einordnet und dennoch einen starken und einladenden Auftritt der prominenten Nutzungen im Stadtraum ermöglicht.
Der überlegte städtebauliche Auftritt findet auch in einer guten inneren Organisation seine Entsprechung. Die Anforderungen hinsichtlich der Funktionsbereiche Oper und Forum werden weitgehend erfüllt und lediglich einzelne Nutzungszuordnungen (Höhe Studiobühne, Garderoben für die Künstlerinnen) sind nicht optimiert. Selbst die Anlieferung ist unter den gegebenen Randbedingungen an der Oststraße funktionsfähig ausgebildet.
Insgesamt bietet der Entwurf eine klar sortierte und überzeugende Grundlage für einen nachfolgenden Realisierungswettbewerb, der jetzt nur noch nach einer emotional mitreißenden Gestaltung der Fassaden und Innenräume verlangt, um das bislang noch nicht musiktheateraffine Publikum in das Haus hineinzuziehen und das spezifische Potential der Lage an der Schadowstraße auszuschöpfen. Das allerdings war in der jetzigen Wettbewerbsphase noch nicht gefordert.