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Einstufiger, nicht offener, regional begrenzter Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren | 02/2023

Grünes Viertel Stephansstift in Hannover

Visualisierung

Visualisierung

2. Preis / Baufeld 5

Gerber Architekten GmbH

Architektur, Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Qualität der Arbeit 1022 liegt an dem klaren und ruhigen Präsenz des Pflegeheims im Stadtraum. Dazu dient insbesondere die Fassadenstruktur von großen und gleichmäßigen Modulen für die Fensteröffnungen, die je nach Nutzung unterschiedlich unterteilt werden können. Das bietet eine flexible Reaktion auf unterschiedliche Anforderung der Innenräume.
Ein geschickter Umgang mit dem Dach ist die Überhöhung der Fassade bis ins Dach hinein, sowohl für Nutzung im Innern als auch in dem gestalterischen Präsenz zur Stadt. Jede Seite der Fassaden bekommt so ihre eigene Mitte, dennoch variiert diese Mitte auf alle Seiten leicht und vermeidet so einen Schematismus.

Der Eingang in die Pflegeeinrichtung und in die Tagesspflege ist durch den langgezogenen Unterschnitt im Stadtraum an richtiger Stelle überzeugend präsent. Eingang und Saal sind gut nebeneinander angeordnet und bietet auch gleich einen Blick in den Innenhof, dem Herzstück der Einrichtung. Kritik wurde geäußert an der Position des Cafés, das zusätzlich den Platz bereichern könnte, anstatt im Gegenüber zum Parkplatz und zur Anlieferung des benachbarten Baufeldes zu liegen.
Überzeugend ist im Innern die Beziehung zum Innenhof und zur Straße in allen Geschossen für Bewohner, die mehr-oder-weniger das Haus nicht mehr verlassen können. Und das spürt man insbesondere im Erdgeschoss, denn hier wir ein wettergeschützter Rundgang mit Sitzplätzen um den schön begrünten Hof angeboten. Diese Art Rundgang wiederholt sich in allen Ebenen immer wieder mit Blick in den ruhigen Innenhof und den daran angrenzenden Gemeinschaftseinrichtungen. Denn die Patientenzimmer sind alle zur Straße orientiert über die großen bodentiefen Fenster. Die gute Absicht der Verfasser für einen weiten Blick nach außen in die Stadt widerspricht den Erfahrungen in Pflegeeinrichtungen. Denn die Patienten benötigen eine räumliche Geschlossenheit, um sich sicher zu fühlen. Brüstungen, auch niedrige Brüstungen und auch Fensterteilungen würden diese Sicherheit bieten. Die hier angebotenen Wintergärten benötigen zu viel konstruktiven und wirtschaftlichen Mehraufwand als es Vorteile bietet. Die vorgeschlagenen variierbaren Module zeigen das Potential zur Verbesserung dieser Anforderungen durch geschlossen Brüstungspaneele.
Der schon erwähnte Innenhof überzeugt in seinem Charakter als Aufenthaltsfläche und als Sichtbezug von Innen, gerade auch mit einem Solitärbaum wie die angebotene Rotbuche.
Die Anzahl der geforderten Pflegeplätze wird erfüllt, allerdings liegt das Angebot an
Wohnfläche/Wohnplätze für betreutes Wohnen im Verhältnis zu den anderen Arbeiten im unteren Bereich, was an den großzügigen Gemeinschaftsflächen zum Innenhof liegt.
Angebote zur Nachhaltigkeit werden gemacht sowohl im Unterhalt als auch in den Mitteln der Baumaterialien und Konstruktion.
Lageplan

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