Erweiterung der Bertha-von-Suttner-Schule in Wiesbaden

Die Stadt Wiesbaden hat sich der Erreichung der Klimaschutzziele verpflichtet und wird mit dem neuen Wohnstandort Kastel Housing ein beispielhaftes nachhaltiges Stadtquartier entwickeln. Ein sichtbares Zeichen setzt der Holz-Hybrid-Wohnturm. Hier verläuft ein Grünzug von Ost nach West in dem auch die Freiflächen der KiTa integriert sind und an den die Erweiterung der Bertha-von-Suttner Schule andockt, die aus der Quartiersmitte über eine baumbegleitende Achse erschlossen wird. Mit dieser neuen Ausrichtung und den großzügigen Schul¬hof- und Freiflächen entsteht ein wertvoller Freiraum und ein identitätsstiftender Schulzugang. Der neue Freiraum wird von umfangreichen Baumpflanzungen räumlich gefasst. Der kompakte Schulbau belässt eine breite Fuge zur Wiesbadener Straße und damit Verbindung zum Rheinufer mit den dort vorhandenen Grün- und Freizeitangeboten. Die Vernetzung des Schulstandortes erfolgt als durchlässiger Stadtraum, der auch außerhalb der Schulzeiten zur Nachbarschaft geöffnet wird. Grundgedanke der Freiflächengestaltung ist die „grüne Runderneuerung“ der vorhandenen, größtenteils versiegelten Konversionsflächen. Für die (Ver-) Wandlung in einen belebten intakten Naturraum wurde eine Formensprache gewählt, die die prozesshafte Transformation sichtbar macht. Ähnlich einer seichten Wasserwelle „durchfließen“ die Grünflächen ihren neuen Wirkungsraum. So entstehen offene Flächen und grüne Inseln, die sich nicht nur durch ihre Bepflanzung, sondern auch durch Erdmodellierung aus der Topographie erheben. In diesen vielförmigen Räumen lassen sich die gewünschten Nutzungen abwechslungsreich einfügen. Es entsteht ein fließender Dialog zwischen Gebäude und Freiraum, der pädagogische Lerninhalte wie z.B. selbstständiges Lernen, umweltbewusstes Handeln unterstützt. Der neue Baumhain spielt eine tragende Rolle in der grünen Transformation. Er beeinflusst über Verdunstungs- und Verschattungseffekte das Mikroklima. Der Stadtboden ist dank des kompakten Hauses und der Entsiegelung wieder in der Lage Wasser aufzunehmen. Das Bestandsgrün wird um abwechslungsreiche standortgerechte Pflanzen und klimaresiliente Baumarten ergänzt. Da neben einem Schulgarten auch die nachbarliche Öffnung der Freiflächen gewünscht ist, könnte hier als eine Form der Multicodierung ein Flächenanteil als Urbaner Waldgarten aus dem Bundesprogramm leben.natur.vielfalt.* angelegt werden, in dem langfristiges Urban Gardening erprobt wird.