Neues Haus Entegast - Fachpflegeeinrichtung in Schopfheim-Wiechs

Das geforderte Raumprogramm für die Wohngruppen wird akkurat und weitgehend abgearbeitet. Die kritischen Ecken der nicht unproblematischen Grundrissfigur werden gut bewältigt. Die Individualräume werden entlang der Außenwände angeordnet und ermöglichen abwechslungsreiche Sichtbeziehungen. Die Belichtung der innenliegenden Allgemeinflächen über Lichthöfe wird allerdings sehr kritisch diskutiert. Sie erfüllen den gedachten Zweck auf Grund ihrer eher schachtartigen Dimensionierung in den unteren Geschossen nur eingeschränkt. Im Hinblick auf die Bedürfnisse der speziellen Nutzergruppen erscheinen sie kontraproduktiv: Die allseitige Transparenz erlaubt kaum geschützte Rückzugsräume. Sie erschwert die Orientierung und wird insbesondere von demenziell erkrankten Menschen als irritierend und verunsichernd wahrgenommen.

Die erwünschte Adressbildung für die kleineren Wohngruppen und Appartements ist ebenfalls nur sehr eingeschränkt gelungen. Das Preisgericht bemängelt ferner die stockwerksübergreifende Zuordnung der Freibereiche der geschützten Bewohnergruppen. Die Freiraumqualität der Dachfläche ist durch die erforderlichen zweiseitige Absturzsicherung sehr in Frage zu stellen.

Die Funktionsbereiche – Großküche, Werkstätten und Scan-Zentrum werden im Tiefgeschoss großflächig angeordnet. Die Andienung sowie die innere Erschließung und Organisation weisen funktionale Mängel auf, die einen reibungslosen Betriebsablauf behindern.

Die Arbeit bietet einen interessanten und gefälligen städtebaulicher Ansatz für eine architektonische Großform an exponierter Stelle. Die Umsetzung des anspruchsvollen Raumprogramms kann hingegen in vielen Punkten nicht überzeugen.