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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2023

Umbau und Erweiterung Marienschule in Telgte

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

Spital-Frenking + Schwarz Architekten | Stadtplaner | BDA – PartG mbB, Lüdinghausen

Architektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Entwurfsverfassenden arbeiten mit der Erhaltung des Bestandes der Marienschule Telgte. Der Pavillion von 1996 wird konstruktiv erhalten; durch eine ´auseinandergezogene´ Spiegelung wird die Fläche um die weiteren Raumanforderungen ergänzt. Die ´Weiterplanung´ mit der Bausubstanz wird positiv gewertet.
Die entstehende Grundrissaufteilung der Cluster wird jedoch kritisch gewertet, da durch die (bestehende) Reihung der Klassenräume die neu addierte Mitte nicht gut positioniert werden kann. Es fehlt auch an Erschließungsfläche in das Obergeschoss, die Lern-Mitten werden von Verkehrsflächen durchschnitten.
Die Arbeit bietet eine flächenmäßig reduzierte, kostengünstige Lösung durch ihre zwischen die Lernhäuser geschobene Aula. Fragwürdig bleibt jedoch die Nutzung in den unterschiedlichen Bereichen Aula / Erschließung und den offenen Mitten im Schulalltag. Das Raumprogramm wird umgesetzt, in Teilen bleibt aber die Funktionalität der Raumaufteilung hinter den Erwartungen zurück.
Küche und Mensa werden im denkmalgeschützten Bestandsgebäude untergebracht, wobei die Mensaflächen durch einen Anbau, der mit einer gläsernen Fuge an den Bestand andockt, ergänzt werden. Positiv gewürdigt wird auch hier wieder der sparsame Flächenverbrauch und die Weiterplanung unter Berücksichtigung des Bestandes.
Aus denkmalpflegerischer Sicht ist zum einen die raumeindruckverändernde Entkernung dieses Bereiches zu sehen. Der Verzicht auf einen baulichen Anschluss des Neubaus stärkt das Baudenkmal allerdings zum anderen, die Eingriffe in den denkmalgeschützten Bestand sind im südlichen Gebäudeteil zu weitgehend, auch der hier vorgelagerte Anbau wirkt beeinträchtigend.
Als städtebauliche Qualität wird der respektvolle Umgang mit dem Denkmal gewertet. Besonders hervorzuheben ist hier die gute Proportionierung der Lernhäuser, die in ihrer Ausformulierung dem Denkmal Referenz erweisen. Fragwürdig bleibt, ob diese Qualität beibehalten werden kann, wenn die Dachneigung - wie erforderlich - reduziert würde.
Die Realisierbarkeit (auch in den vorgeschlagenen Bauabschnitten), wie die Wirtschaftlichkeit und die Einbeziehung des Bestandes werden durchaus positiv gewertet.
Nach Verlesung der Beurteilungstexte erfolgt eine eingehende Diskussion über die Rangfolge und die Verleihung der ausgelobten Preise für die in der Engeren Wahl verbliebenen Beiträge.