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Nichtoffener Wettbewerb | 04/2023

10. Sächsische Landesgartenschau 2026 in Aue-Bad Schlema

Glück-Auf-Blick

Glück-Auf-Blick

2. Preis

Preisgeld: 29.700 EUR

Station C23 - Büro für Architektur, Landschaftsarchitektur und Städtebau

Landschaftsarchitektur

LUZ Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Schoener und Panzer Architekten BDA

Architektur

Erläuterungstext

„Landschaftslinien im Schlematal“


1. Leitidee, strategische Ziele der Gestaltung, Nachhaltigkeit
Das Schlematal wird durch die zwei mit der Gartenschau zu gestaltenden Freiräume neu geprägt: der Kurpark mit dem Schwerpunkt Gesundheit und Erholung, und die beiden Landschaftsparks um den Bahnhof Niederschlema mit dem Schwerpunkt Natur und Freizeit, verbunden durch die Blau-Grüne Tallinie entlang der ehemaligen Bahn. Der gärtnerisch intensiv gestaltete bestehende Kurpark wird durch neue Landschaftslinien mit der montanen Kulturlandschaft vernetzt. Im westlichen Teil werden die bestehenden Qualitäten respektiert und punktuell ergänzt, den östlichen Kurpark erschließt eine neue Landschaftslinie, und verbindet als erlebnisreicher Weg Kurpromenade mit Schlematal. Die Linienführung orientiert sich an vielfältigen Blickbeziehungen und historischen Bezügen. Der neue Weg verknüpft über die Linie der „Blau-Grünen Bahnlinie“ den Kurpark mit den beiden neu entstehenden Landschaftsräumen „Muldenwiese“ und „Felsengarten“ in Niederschlema. So entwickelt sich ein Raumgefüge von „Park zu naturnahem Landschaftsraum, von der Stadt zur Landschaft“.

Die Neugestaltung knüpft sowohl baulich als auch im Vegetationskonzept an den Bestand an und ergänzt diesen. Im westlichen Kurpark werden lediglich intensive Pflanzungen ergänzt, im östlichen Kurpark werden mit der neuen Wegelinie, welche eine neue topographische Schicht ermöglicht, überwiegend extensive Vegetationskonzepte etabliert. Entlang der Bahn-Linie wird mit minimalem Aufwand eine abwechslungsreiche Bewegungslandschaft mit Aufenthaltsorten geschaffen. Im Felsengarten wird durch neue Verknüpfungen eine Aufwertung des Ortsteils mit Aufenthaltsqualität und Spielangeboten am Ufer der Schlema ermöglicht. Die Muldenwiese bleibt naturnah geprägt, hier werden lediglich Blickbeziehungen vom Radweg aus betont, sowie der Zugang zum Semmler-Stolln und zum Fluss erschlossen. Das Bahnhofsgebäude wird im Bestand zu einem touristischen Zielpunkt für den Fahrradsport entwickelt und somit überregional eingebunden.


2. Gestalterische Umsetzung und räumliche Qualitäten
Im westlichen Kurpark sollen bestehende räumliche Qualitäten durch eine neue Vegetationsschicht betont und herausgearbeitet werden, wie Kaskadengarten, an den Eingängen, am Teich, sowie im „Duftgarten“ am Radiuminstitut. Die bestehenden Wegelinien sowie die Floßgrabenlinie werden durch Staudensäume und Wechselflor begleitet. Die neuen Vegetationsflächen in der Fläche werden mit ihrer Substratschicht auf den bestehenden Boden aufgebaut, so dass die Pflanzungen etwas erhöht über dem bestehenden Rasen sind.

Am Schnittpunkt zwischen westlichem und östlichem Kurpark wird der bestehende Staudengarten mit zeitgemäßen Pflanzenbildern als „Duftgarten“ und „Duftwald“ neu interpretiert, ohne seine grundsätzliche Struktur in Frage zu stellen. Die bestehenden Wege werden in die Gestaltung integriert, Ausstattung und Kunstwerke werden erhalten. Der Baumbestand in beiden Teilen des Kurparks wird weitestgehend erhalten, an ausgesuchten Stellen zur Verknüpfung der Sichtachsen vor allem im östlichen Kurpark vorsichtig ausgelichtet.

Das „Segel“ im westlichen Teil des Kurparks ist ein identitätsstiftendes Objekt und wird in seiner Form erneuert. Aus den etwa 380qm Textil des alten Segels könnten nachhaltige (Werbe-)Artikel hergestellt und während der LGS verkauft werden.

Die Kurpromenade wird in ihrem Bestand respektiert, lediglich am östlichen Ende umgestaltet und verlängert. Für den bestehenden Musikpavillon schlagen wir einen Ersatzneubau vor, welcher aus einem „Bühnenkasten“ und einer Zeltdachkonstruktion für den Zuschauerbereich besteht; unter der Bühne können dank dem hier abfallenden Gelände ebenerdig WC und Nebenräume untergebracht werden. Der Zuschauerbereich wird von Segeltüchern überspannt, die jeweils an 4 Punkten von einer filigranen Stahlkonstruktion gehalten werden. Die Rückseite der Bühne kann geöffnet werden kann und bietet so einen gerahmten Blick in den Park und das Schlematal.

Die Promenade wird Richtung Osten bis zum balkonartig in den Hang geschobenen „Glück-Auf-Blick“ verlängert. Von hier aus wird der Park neu erschlossen und es bietet sich ein Blick zum Hammerberg, über das Schlematal und den Park bis zum Teich. Unter Ausnutzung der topografischen Situation werden Blicke betont und Ausblicke an den aufgeweiteten Kehren ermöglicht. So werden die wichtigen Orte im Park und der Umgebung miteinander in Bezug gesetzt, sowie Bezüge zur Begbaulandschaft deutlich gemacht. Extensive Staudenpflanzungen begleiten den Weg durch die bestehende Streuobstwiese und bieten vom gegenüberliegenden Hammerberg neue Blickpunkte. Der Aufbau des Weges über dem Bestandsgelände ermöglicht gleichzeitig den Einbau geeigneter Substratstärken für die Stauden. Die neue Wegelinie verbindet an der Teichterrasse das bestehende Wegenetz mit einem neuen Hauptzugang Richtung Tal. Der bestehende Teich wird gesäumt von Iris-Minzen-Wiesen und ist als „Blaufärberwiese“ eine Reminiszenz an den historischen Ort des Blaufarbenwerks an dieser Stelle. Im zeitigen Frühjahr verwandelt ein Meer an Muscari und Krokussen diesen Bereich in einen blauen Wiesengrund. Der östliche Zugang begrüßt die Gäste mit einem neuen Eingangsplatz, von welchem aus der Park mit Blick zur Landmarke „Segel“ direkt erschlossen wird.

Der bestehende Weg entlang des Schlema-Ufers führt entlang einer aufgewerteten Gewässerlandschaft mit Hochstaudenfluren und wechselfeuchten Gehölzen und wird über eine neue kurze Verbindung mit Zugang zum Wasser mit der „Bahn-Linie“ verbunden. Diese wird unter dem Thema „Eisenbahnobst“ und mit arten- und blütenreichen Ansaaten entlang des Weges zu einer grünen Bewegungspur zwischen Niederschlema und Kurpark gestaltet, kleine Aufweitungen mit Spielangeboten bzw. Sitzgelegenheiten bieten Möglichkeiten des Verweilens.

Die „Grüne Spur“ mündet in den neu gestalteten Aktivitätsbereich an der Schlema. Eine Brücke in den neuen Spiel- und Freizeitbereich verbindet diesen mit der Hauptstraße. Der Hauptweg verläuft im östlichen Bereich entlang der Felswand, ein Nebenweg umschließt die Fläche entlang des Schlemaufers. Die Wegeführung rahmt den neuen Park mit intensiv gestaltetem Spielbereich, entlang der Wege bieten sich Sitzmöglichkeiten, das geschützte Geotop ist in die Fläche integriert.

Am Bahnhof bietet der neue kleine Vorplatz Raum für Gastronomie und Aufenthalt, das Gebäude wird gesichert und zu einem Zielpunkt für den Radtourismus umgestaltet. Im östlichen Teil des Gebäudes können die desolaten Zwischendecken entfernt werden und es entsteht ein großzügiger Raum für Gastronomie, der Mittelbau bietet sich als (Fahrrad)Werkstatt, Co-Working, Atelier oder Ausstellungsfläche an, und der nördliche Teil kann als Unterkunft für (Fahrrad)Tourist*innen oder Vereinsräume genutzt werden. Eine Terrasse an der Stelle des ehemaligen Hausbahnsteigs umschließt das Gebäude.

In der Unterführung am Bahnhof leitet eine Lichtinstallation mit der Darstellung der Linienführung des Martin-Semmler-Stolln in den Bereich der Muldenwiese über. Das Mundloch des Stolln wird mit einer kleinen Platzfläche am Weg erschlossen, von hier bietet sich auch ein weiter Blick über die große artenreiche extensive Wiese, die durch Annuellenansaaten farbliche Akzente erfährt. Auch hier umschließen zwei Wege die große Fläche und verbinden sich an einem Aussichtspunkt am Viadukt mit Blick über die Wiese und die Muldentallandschaft wieder zum Radweg.


3. Landschaftliche Einbindung, Vernetzung mit der Umgebung
Die Gestaltung bezieht sich auf die vielfältigen Blickbeziehungen und bestehenden Landmarken im Gebiet. So sind vielfältige visuelle Verbindungen innerhalb des Kurparks, als auch aus dem Kurpark in die Umgebung, sowie Blickbeziehungen von er Umgebung in die Parks hinein gegeben. Die Promenade wird bis zum Balkon des „Glück-Auf-Blick“ verlängert und verbindet diese von dort direkt über den neuen Weg in den Park bis hinunter zum Schlematal und den Wegen zur Hammerberghalde.

Der östliche Zugang des Kurparks wird neu geordnet, im Dauerkonzept befinden sich hier die Bushaltestelle und Stellplätze. Der östlich gegenüberliegende Platz kann dauerhaft Flächen für Veranstaltungen bieten.

Die „Grün-Blaue Bahnlinie“ führt auf der ehemaligen Bahntrasse und verknüpft hier bestehende Wege mit den neu gestalteten Freiräumen. Die direkte Radwegeverbindung zum „Felsengarten“ im nördlichen Bereich ist wünschenswert, alternativ führt von der Hauptstraße ein neuer Weg in den „Felsengarten“ und verbindet so diesen neuen Stadtteilpark direkt mit der Nachbarschaft. Von diesem umlaufenden neuen Hauptweg zweigt auch der Muldentalradweg ab. In der Muldenwiese werden ebenfalls großzügige Blickbeziehungen in die Umgebung und zum Fluss ermöglicht, für Radfahrer aus Richtung Zwickau ist dies der erste Ankunftsort und bietet einen freundlichen ersten Eindruck in die neuen Landschaften.

An der Marktpassage und dem „Gartenmarkt“ ergänzen Gehölzstrukturen die großen befestigten Flächen. Sie bieten nicht nur eine Strukturierung, sondern auch Raum für Retention, vor allem aber Orientierung für die Besucher. Sie leiten zur einem Staudensaum mit Aufenthaltsqualitäten, welcher den Durchgang zur Marktpassage markiert. Die bestehenden Freiräume hier werden behutsam so aufgewertet, dass die Orientierung für die Gäste erleichtert wird und qualitätsvolle Aufenthaltsräume entstehen.


4. Erfüllung der funktionalen Vorgaben zur Durchführung der Gartenschau (siehe auch Pikto Blatt 3)
Die für die Durchführung der Gartenschau erforderlichen Strukturen werden im Gelände gleichmäßig verteilt, mit Schwerpunkt im östlichen Kurpark. Im Willkommensbereich an den Marktpassagen treffen die Gäste ein, hier finden sich Kassen, WC, Gastronomie und Gärtnermarkt.
- Eingänge: Haupteingang am östlichen Ende der Kurpromenade, ein weiterer Zugang am Eingang Ost; Ausgänge an der Promenade und am westlichen Ausgang. Der neue Eingangsplatz Ost bietet während der Gartenschau Raum für Veranstaltungen und Gastronomie, so kann für den Zeitraum der Gartenschau auf die Querung der Hauptstraße verzichtet werden. Eingänge Muldenwiese und Felsengarten vom Bahnhof aus.
- Bühnen: Eingangsplatz Ost, Musikpavillon an der Promenade, und am „Segel“.
- Blumenhalle: direkt gegenüber der neuen Pflanzenhalle.
- Gastronomie: Eingangsplatz Ost, Blumenhalle, Musikpavillon, Caféterrasse am Obsthain; im Bahnhof, und im Willkommensbereich
- Wechselflor: im gesamten Kurpark, Schwerpunkt westlicher Kurpark.


5. Konzeption der Dauernutzung insbesondere unter nachhaltigen, ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten
Die Ergänzung des westlichen Kurparks respektieren den Bestand und sind ganz überwiegend Vegetationsflächen, so dass hier kaum bauliche Eingriffe erforderlich sind. Die Anforderungen für die Pflege werden u.a. durch pflegereduzierende Mischpflanzungen ähnlich denen im Bestand bleiben. Die Gestaltung des östlichen Kurparks geschieht im Zuges des Aufbaus des neuen Weges, die konstruktive Ausgestaltung ermöglicht einerseits den barrierearmen Wegebau im topographisch bewegten Gelände, und ermöglicht gleichzeitig den Aufbau relevanter Substratstärken für neue Pflanzungen. Diese sind überwiegend artenreiche extensive Staudenmischpflanzungen, welche nach dem Prinzip der Aspektbildner und der Regel „Einheitlichkeit im Großen, Vielfalt im Kleinen“ als lebendige, jedoch pflegearme Pflanzungen auch eine ökologische Eigendynamik entwickeln dürfen. Die Wiesenflächen im östlichen Kurpark werden zu artenreichen, extensiven zweischürigen Wiesen aufgewertet. So werden die neu ergänzten Vegetationsflächen nur eine moderate Erweiterung der bestehenden Pflegekapazitäten erfordern.

Wege und Einbauten sollen soweit wie möglich aus nachhaltigen Materialien gestaltet werden, Naturstein für Einfassungen und Stufen, ergänzt durch Beläge aus wassergebundener Decke und Naturstein. Robuste Ausstattungsgegenstände können einen Materialbezug zu den historisch vorhandenen Gießereien aufnehmen.

Die Bepflanzung entlang der Blau-Grünen Bahnlinie ist ebenfalls extensiv und pflegearm, ebenso in den größten Teilen des Felsengartens. Die intensive Gestaltung beschränkt sich hier auf den zentralen Bereich mit Aufenthaltsmöglichkeiten und Spielangeboten. Die Muldenwiese wird vor allem naturnah, mit artenreicher und extensiver Vegetation aufgewertet, die Wegeflächen werden minimiert.

Der Parkplatz an den Marktpassagen kann -soweit bodentechnisch möglich- entsiegelt und mit Retentionsflächen ergänzt werden. Der Anteil versiegelter Flächen soll generell minimiert werden.

Insgesamt sollen die intensiv gestalteten Bereiche so minimal wie möglich ausgedehnt werden, der größere Teil der Flächen soll mit überschaubarem Aufwand eher extensiv gestaltet werden. Konstruktionsmaterialien sollen grundsätzlich möglichst regionaler Herkunft sein. Bestehende Materialien, Strukturen und Konstruktionen sollten soweit wie möglich erhalten, wiederverwendet und aufgewertet werden.


6. Pflanzenkonzepte in Bezug auf ökologische Wirksamkeit, Standortangepasstheit, Klimaresilienz, Attraktivität und Wirtschaftlichkeit (Pflege)

Das Vegetationskonzept folgt einem Verlauf der Intensität von West -mit dem intensiv ausgestatteten Kurpark „auf dem Berg“- Richtung Osten, in der Höhe fallend bis in das Muldental hinab mit einem Schwerpunkt auf naturnaher und extensiver Vegetation - ein Verlauf „von der Stadt zur Landschaft“, von intensiv zu extensiv. Dies zeigt sich in der Auswahl der Gehölze, Stauden und Wiesengesellschaften.

Im westlichen Kurpark dominieren die gärtnerisch intensiven Stauden- und Gehölzpflanzungen, die Anforderungen für die Pflege bleiben ähnlich dem Bestand. Der Floßgraben wird als „Wasser-Linie“ mit einer Böschung zu den Wiesen hin wird hier durch einen Blutweiderich-Mädesüß-Saum deutlicher im Park sichtbar gemacht. Die Kaskade wird erhalten und die Vegetation als „asiatischer kühl-feuchter Schluchtwald“ angelegt.

Zwischen dem westlichen und östlichen Kurpark wird der bestehende Therapiegarten zu einem „Duftgarten“ und -unter Einbeziehung des vorhandenen Bumbestandes- einem „Duftwald“ erweitert. Die unterschiedlichen Lichtverhältnisse bieten Raum für eine sehr große Artenvielfalt an Stauden, Gehölzen und Zwiebelpflanzen. Neben dem therapeutischen Wert der Pflanzen (für Öle, Salben, Tinkturen u.dgl.) bildet der Duft und der "Moment des Anfassens" die Grundlage für die Pflanzenauswahl ab.

Im östlichen Kurpark werden die Wiesengesellschaften zwischen Berg und Tal -auf schwierigem Untergrund- mit artenreichen und standortgerechten Ansaaten aufgewertet. Eine Turnusmahd ermöglicht neben einer langen Blüte- und Samenstand auch hier nach der Juni-Mahd "nur grüne" Wiesen, die auch betreten werden können. Zur Zeit der Blüte entstehen fernwirksame Blütenbilder in den Farben Gelb und Weiß.
Entlang des neuen Serpentinenweges im östlichen Kurpark werden die trockenen Böschungen mit ebenfalls gelb und weiß blühenden Stauden bepflanzt. Am Übergang zur Teichterrasse dominieren Blautöne. Um den Teich werden eine Iris-Minzen-Wiese als „Blaufärberwiesen“ mit eindeutigem Farbschwerpunkt angelegt.

Entlang der grün-blauen Bahnlinie und an den Ufern der Schlema soll eine standorttypische Hochstaudenflur, dominiert von Baldrian, Wasserdost und Rossminze, etabliert werden. Dieses Bild begleitet die Ufer bis zur Zwickauer Mulde an den Muldenwiesen. Der Weg auf der Bahntrasse wird unter dem Thema „Eisenbahnobst“ mit wiederkehrenden Reihen von Wildobst und Ansaaten von Schmetterlings- und Wildbienensäumen begleitet.

Die Muldenwiese wird in ihrem Bestand überwiegend durch Mahd, ggf. Beweidung, und Ansaaten weiter entwickelt werden. Mit der Ansaat von Ruderalarten wie Natternkopf (Echium), Wilde Möhre (Daucus) oder Königskerze (Verbascum) kann ein sehr frühes Stadium der Sukzession hergestellt werden, welches die unterschiedlichen Stadien bis hin des jenseits der Mulde vorhandenen Buchenwaldes ergänzt.

Alle hier aufgeführten Vegetationskonzepte sind -mit Ausnahme des westlichen und zentralen Kurparks- in der Pflege überwiegend extensiv. Generell soll in der neuen Gestaltung extensiven, artenreichen und pflegearmen Pflanzengesellschaften mit einer hohen Biodiversität und ökologischen Eigendynamik der Vorzug gegeben werden. Die Auswahl der Pflanzen erfolgt auch nach naturschutzfachlichen Gegebenheiten und orientiert sich an regional typischen Gesellschaften, was sich in Resilienz und klimatischer Robustheit der Pflanzungen zeigen soll. Der fachliche Austausch mit den gärtnerischen Experten vor Ort ist wichtig und soll bei der weiteren Planung vertieft werden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Name „Glück-Auf-Blick“ ist sehr passend gewählt und schafft eine Identität. Die Sichtbeziehung ermöglicht einen Blick auf die nördlich gelegenen Halden und schafft eine entsprechende Verbindung zur Geschichte des Ortes. Es kann die standortgerechte Bepflanzung aus Wildstauden einen schönen und lang anhaltenden Blühaspekt bilden, welcher den westlichen und östlichen Parkteil wie einen rosa Faden verbindet. Spannend ist die unterschiedliche Gestaltung beider Uferseiten. Mit einer passenden Pflanzenverwendung werden vorhandene Elemente des Kurparks aufgewertet und gestärkt. Der Duftgarten nimmt einen großen Raum ein, weshalb hier ein erhöhter Pflegeaufwand zur dauerhaften Erhaltung dieses Elements bestehen könnte.
Hervorzuheben ist das nachhaltige und kreative Ideenkonzept zur Nachnutzung des alten Segels und zum Aufgreifen dieses Elements in einer Bühne, welche im Nahbereich des Kurbads gut platziert ist. Die Idee, zum Aufgreifen von Elementen der Willisch-Villa schafft eine Landmarke, die zum einen Bewohner der
Stadt wiedererkennen und für ortsfremde Besucher eine interessante Ansicht bietet.
Vorgesehen ist auch eine intensivere Nutzung des alten Gießereigeländes mit einem attraktiven Spielplatz, einem Zugang zur Schlema und eine Einbindung in die Landschaft. Hierdurch wird eine gleichzeitig eine Ruhe- und Bewegungszone geschaffen.
Blick in den Felsengarten

Blick in den Felsengarten

Gesamtplan - M2000

Gesamtplan - M2000

Gesamtkonzept

Gesamtkonzept

Vegetationskonzept

Vegetationskonzept

Vertiefungsbereich Kurpark - M500

Vertiefungsbereich Kurpark - M500

Vertiefungsbereich Felsengarten - M500

Vertiefungsbereich Felsengarten - M500

Vertiefungsbereich Muldenwiese - M500

Vertiefungsbereich Muldenwiese - M500

Ideenteil

Ideenteil