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Offener Wettbewerb | 04/2023

Sieben auf einen Streich - Innerstädtische Nachverdichtung der Stadt Obertshausen

Anerkennung

Preisgeld: 7.500 EUR

Prof. Gräf Architekten GmbH

Stadtplanung / Städtebau

hofmann_röttgen LANDSCHAFTSARCHITEKTEN BDLA

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das städtebauliche Gesamtkonzept, mit den Schwerpunkten auf dem nordöstlich der B448 gelegenen Gebäudeband sowie der neuen Mitte im Bereich der Gathof-Brücke wird gewürdigt. Die vorgeschlagene Verkehrssystematik ist gut nachvollziehbar und verbindet alle Bereiche miteinander.
Der Ersatz des bisherigen Lärmschutzwalls nordöstlich der B448 durch die abgestufte und bandartig ausformulierte Bebauung ist im Grundansatz nachvollziehbar. Ob diese neue Typologie aufgrund der zahlreichen Unterbrechungen der beschriebenen Schallschutzfunktion gerecht wird, ist jedoch fraglich. Der Standort für den Schulbau und die komplett eingegrabene Sporthalle sowie die zum Teil sehr schmal ausgebildeten Baukörper können nicht überzeugen. Durch die komplette Neuordnung dieses Bereiches wird auch die Begrünung komplett neu zu entwickeln sein. Damit diese, die in Plänen und Modell gewünschte grüne Dichte erhält, ist eine hochwertige Grünplanung notwendig. Weniger überzeugend sind die ergänzenden Baukörperstellungen mit Punkthäusern westlich der B448. Diese wirken deplatziert und verbinden sich nicht mit den geplanten weiteren Neubauten sowie der vorhandenen Bebauung. Darüber hinaus ist die Zuordnung der Freiflächen im Hinblick auf die spätere Unterhaltung schwierig. Im Bereich des neuen Zentrums wird eine Querung der B448 auf der +1-Ebene vorgeschlagen, die sich aus dem aufgestockten Bestandsgewerbebau entwickelt und über Rampen, Treppen und Aufzüge mit den Platzniveaus auf beiden Seiten verbindet. Ob dieser Aufwand dem Ort gerecht wird, gerade in Bezug auf mobilitätseingeschränkte Nutzer, wird kritisch hinterfragt.
Neue Gewerbeflächen und eine Bibliothek im Kreuzungsbereich Schönbornstraße / B448 sollen in Verbindung mit einem Marktplatz ein zentraler Begegnungsraum werden. Ob die räumliche Konfiguration als Aufenthaltstort angenommen würde, bleibt fraglich.
Der neue Standort für die Kita an der Schönbornstraße wird begrüßt, auch wenn dazu sensibler Baumbestand entfallen muss. Nicht nachvollziehbar ist der neue Standort für die Feuerwehr im Realisierungsteil, der weder städtebaulich noch funktional überzeugt. Der Vorschlag, im Ideenteil nördlich der B448 ein Wohngebiet mit Kita anzusiedeln, wird begrüßt.
Der Standort des neuen Bauhofs liegt peripher und außerhalb des Wettbewerbsgebietes. Vorschläge für eine klimagerechte Stadt- und Freiraumplanung werden gemacht. Diese gehen intensiv auf die Nutzung von Niederschlagswasser, sowie auf das Thema Stadtkühlung ein.
Die Überbauungsvorschläge weisen die geringste Dichte im Teilnehmerfeld auf. Insgesamt kann die Arbeit trotz der zunächst überzeugenden konzeptionellen Klarheit nicht vollends überzeugen.