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Nichtoffener Wettbewerb | 05/2023

Erweiterung und Umbau der Hublandschule in Gomaringen

2. Preis

Preisgeld: 33.000 EUR

Kamm Architekten BDA, Kalliopi Gkeka, Stefan Kamm

Architektur

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Aus dem Protokoll:
"Der Entwurf ergänzt den Bestand durch einen kompakten zweigeschossigen Neubau, der das Ensemble im Westen vervollständigt. Es entsteht ein großzügiger Frei- und Pausenraum, der den Höhenrücken in Ost-West Richtung erschließt und den Blick auf den Landschafsraum in dem schwäbischen Alb öffnet. Es entstehen aber auch spannende Raumfolgen, die Eingänge und Innen- und Außenraumbeziehungen des neuen Schulgebäudes im Zusammenspiel mit dem Bestand definieren. In einem Erschließungsweg zwischen Neubau und Sporthalle wird man von der Pestalozzi-Straße über eine Treppenanlage zum zentralen Eingang geführt und dabei immer vom Blick in den Landschaftraum im Süden geleitet. Gleichzeitig führt die Südseite der bestehenden Sporthalle zum Eingang im Südosten hin. Der Neubau tritt im Norden zur Pestalozzi-Straße respektvoll hinter die Sporthalle zurück und lässt dem Bestand den Vortritt."

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf ergänzt den Bestand durch einen kompakten zweigeschossigen Neubau, der das Ensemble im Westen vervollständigt. Es entsteht ein großzügiger Frei- und Pausenraum, der den Höhenrücken in Ost-West Richtung erschließt und den Blick auf den Landschafsraum in dem schwäbischen Alb öffnet. Es entstehen aber auch spannende Raumfolgen, die Eingänge und Innen- und Außenraumbeziehungen des neuen Schulgebäudes im Zusammenspiel mit dem Bestand definieren. In einem Erschließungsweg zwischen Neubau und Sporthalle wird man von der Pestalozzi-Straße über eine Treppenanlage zum zentralen Eingang geführt und dabei immer vom Blick in den Landschaftraum im Süden geleitet. Gleichzeitig führt die Südseite der bestehenden Sporthalle zum Eingang im Südosten hin. Der Neubau tritt im Norden zur Pestalozzi-Straße respektvoll hinter die Sporthalle zurück und lässt dem Bestand den Vortritt.

Die Freianlagen werden allerdings nur schematisch behandelt, was sich beispielsweise an der Integration des Spielhügels zeigt. Nicht gelöst ist die Einbindung der erforderlichen Stellplätze für PKWs und Fahrräder. Der Parkplatz im Westen grenzt unmittelbar an die Fassade des neuen Schulgebäudes, was aus Sicht des Preisgerichts keine Lösung sein kann.

Die Grundrisse sind in Clustern mit vier Klassenräumen und dazwischen liegenden Differenzierungsräumen über zwei Geschosse gut organisiert und mit Lerninseln um einen schönen Lichthof versehen. Im 1.OG gibt es darüber hinaus noch das Angebot eines grünen Klassenzimmers in der Loggia über dem Eingang. Im Erdgeschoss ist die Verwaltung in einer Spange im Norden organisiert. Kritisch diskutiert werden die Nordwohnungen im 1. OG und. Weder die Qualität der Wohnungen und ihrer Erschließung noch die zu erwartenden Nutzungskonflikte sprechen für diese Positionierung.

Die Bestandsgebäude werden behutsam in ihrer Erschließung ergänzt und mit wenigen Eingriffen versehen. Das jetzige Schulgebäude nimmt die Ganztagesbetreuung auf und erhält weitgehend die heutige Grundrissstruktur. Die Mensa rückt in den Nordwesten zur gemeinsamen Mitte des neuen Schulensembles. Die Sporthalle wird durch ein Foyer mit barrierefreiem WC im Osten neu erschlossen und erhält über einen bestehenden Gang einen zusätzlichen Nebeneingang von Westen.

Mit den wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Entwurf im Durchschnitt der eingereichten Arbeiten. Die Gestaltung der Clusterbereiche hat aber ihren Preis in einem vergleichsweise hohen Anteil an Verkehrsflächen und ungünstiger Flächeneffizienz. Die Lage aller Aufenthaltsräume an der Außenfassade bietet aber hohe Qualitäten. Die Möglichkeit zur Nachtlüftung und Querlüftung ist weitgehend gegeben. Ein außenliegender Sonnenschutz mit Fallarm-Markisen ist geplant. Die Konstruktion in Holzrahmenbauweise mit Brettsperrholzelementen auf Unterzügen wird als zeitgemäße Lösung positiv bewertet. Die Fassade in Holzrahmenbauweise mit horizontalen Elementen wird allerdings hinterfragt im Blick auf fehlenden Witterungsschutz.

Insgesamt zeigt der Entwurf nachdrücklich die Grundidee einer Schule im Grünen, auch wenn offene Fragen in der Nutzung und Gestaltung der Freiräume bestehen.