Nichtoffener Wettbewerb | 05/2023
Neubau Feuer- und Rettungswache in Dülmen
©habermann.decker.architekten | tr.architekten
1. Preis
Preisgeld: 62.000 EUR
tr.architekten | architektur + landschaft | rössing + tilicke partnerschaft mbB
Architektur
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Verfasser:
Prof. André Habermann, Christian Decker, Lars Rössing, Bert Tilicke
Architektur
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Entwurfsverfasser der Arbeit positionieren als überzeugendes Statement einen zweigeschossigen U-förmigen Baukörper mit einer klaren städtebaulichen Kante an der »Nordlandwehr«. Der durchgesteckte Eingangsbereich erlaubt die Zugänglichkeit sowohl von der Straße als auch vom Parkplatz. Er wird durch den herausgeschobenen Gebäudeteil im Obergeschoss betont, der funktional gelungen dem Lage- und Führungsraum einen guten Überblick über die ausrückenden Fahrzeuge ver- leiht. Die Gebäudeform lässt einen geschützten Innenhof entstehen, in dem der Übungsturm freigestellt genutzt werden kann und die damit verbundenen Schallemissionen sinnvoll vor der Wohnbebauung abschirmt werden. Der entstehende Hof ist in den Werk- und Übungshof sowie einen begrünten Parkplatzbereich unterteilt, der gebäudenah auch die notwendigen Alarmstellplätze zur Verfügung stellt.
Das in Holzbau ausgeführte Obergeschoss ruht als vorspringender Gebäudeteil auf dem massiveren verklinkerten Sockelgeschoss. Damit wird dem Anspruch Rechnung getragen, durch den sinnvollen Einsatz des Werkstoffs Holz den ökologischen Fußabdruck zu minimieren und diese Haltung in einem öffentlichen Gebäude beispielhaft umzusetzen. Zusätzlich gewährt der Vorsprung den Fahrzeughallen Sonnenschutz, der eine zumindest teilweise Transparenz der Fahrzeughallen bei gleichzeitiger Vermeidung von Überhitzung ermöglicht.
Die kompakte Gebäudekubatur reduziert die Hüllflächen und trägt zur wirtschaftlichen und ressourcenschonenden Bauweise bei. Sowohl die BGF als auch der BRI liegt im Vergleich im unteren Bereich. Die großen Gebäudetiefen werden im Obergeschoss durch innenliegende Technik- und Nebenräume ausgenutzt. Die Zonen der Feuer- und Rettungswache werden im Erdgeschoss klar getrennt und überzeugen mit kurzen Wegen und effektiven Abläufen.
Im Obergeschoss sind die Ruhe- und Sozialräume für die Mitarbeitenden stimmig angeordnet. Sowohl der große Konferenzraum als auch die Pausenbereiche und der Sportbereich erhalten Dachterrassen, die eine hohe Aufenthaltsqualität versprechen. Eingeschnittene Innenhöfe sowie Aufweitungen im Flur lockern den Grundriss an den entscheidenden Stellen auf und schaffen zusätzliche innenräumliche Qualitäten. Auch aus dem Obergeschoss sind im Einsatzfall die Wagenhallen auf kurzem Wege zu erreichen. Eine spätere Trennung von Feuer- und Rettungswache ist ohne Probleme zu realisieren.
Alles in allem eine gelungene Antwort auf die anspruchsvolle Entwurfsaufgabe, die mit nur 2 Geschossen genügend Luft auf dem Grundstück lässt, um eine vermittelnde Eingrünung durch Bäume und Grünstreifen zu ermöglichen.
Beurteilung Schwerpunkt Funktionalität für Feuer- und Rettungsdienst
Die Alarmwege sind kurz und funktional für nachrückende Einsatzkräfte - kein Begegnungsverkehr. Die Platzierung der Alarmstellplätze ist richtig gewählt. Der schwarz/weiß Bereich für die Feuerwehr und den Rettungsdienst ist gut gelöst. Die Aufenthaltsqulität für das Hauptamt und Ehrenamt überzeugt.
©tr.architekten | architektur + landschaft | rössing + tilicke partnerschaft mbB Architektur mit habermann.decker.architekten
Präsentationsplan
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