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Ankauf 8 / 8

Nichtoffener Wettbewerb | 05/2023

Neubau Lehre und Forschung Gebäude 12 am htw Campus Alt-Saarbrücken

Ankauf

Preisgeld: 9.000 EUR

Waechter + Waechter Architekten BDA PartmbB

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Erläuterungstext

WEITERGEFÜHRT
Das neue Lehr- und Forschungsgebäude bildet den Auftakt und Abschluss der Campusallee und zugleich das Schaufenster zum Quartier und den öffentlichen Raum. Die Campusallee wird über die Werderstraße zum studentischen Wohnen verlängert und das Fakultätsgebäude so an den bestehenden Campus räumlich an- und eingebunden. Der nachhaltige, ressourcenschonende Holzbau ist allseits weithin sichtbar, die Logik der Konstruktion und die leichten, vorgehängten BIPV Elemente bestimmen das Erscheinungsbild und werden zum identitätsstiftenden Wiedererkennungsmerkmal, Ausdruck und Selbstverständnis nachhaltigen Bauens.

EINGESCHMIEGT
Dreigeschossig schmiegt sich das neue Hochschulgebäude wie selbstverständlich in den Bestand, nimmt die Kantenlängen und die Körnigkeit entlang Werder- und Hohenzollernstraße auf und zitiert die Traufhöhen der angrenzenden Blockrandbebauung. Schaufensterartig öffnet sich das Fakultätsgebäude in den öffentlichen Raum, erlaubt Fußgängern und Radfahrern Einblick in die bunte Vielfalt der Hochschule. Die Baulinien werden eingehalten und die Alleebäume fortgeführt.

ANKOMMEN
Längsseitig springt das Erdgeschoss arkadenartig zurück, bauchig dem Momentenverlauf entsprechende Rundstützen nehmen die Baulinie auf, spannen Raum auf zum Ankommen. Das hieran schwellenlos anschließende Foyer mit den vielfältig schalt- und koppelbaren Seminarräumen ist pulsierender Treffpunkt, Kommunikations- und Begegnungsort für Lernende und Lehrende.

HERZ
Helle, lichtdurchflutete Kommunikations- und Begegnungszonen rund um eine zentrale Halle, statt dunkler Flure laden Studierende und Lehrende ein zum Austausch und Begegnung. Das zentrale über das Glasdach zenital belichtete Atrium bildet den Mittelpunkt, das Herz des neuen Fakultätsgebäude der Ingenieurwissenschaften, ermöglicht Ein- und Durchblicke, verbindet Foyer, sowie die Institutsebenen und erlaubt so eine einfache Orientierung. Die eingehängte skulpturale Treppe verbindet großzügig die Ebenen.

GEMEINSAM LERNEN
Studierende und Lehrende treffen sich rund um das Atrium zum Austausch, Präsentieren, Ausstellen aber auch zum Arbeiten und freien Lernen alleine oder in der Gruppe. Die Sichtbezüge über das zentrale Atrium in die anderen Ebenen und das Foyer sollen das ‚lernende Suchen’ von- und miteinander und ‘in mehrere Richtungen Schauende‘ räumlich fördern und unterstützen, die Augen zu öffnen. Ringförmig um das Atrium liegen die Lehr- und Arbeitsräume der Fachbereiche; stirnseitig jeweils die Fach- und Praktikaräume, längsseitig die Professoren- und Mitarbeiterbüros, direkt zugeordnet um den Austausch zu fördern. Die unterschiedlichen Fachbereiche sind in jeweils einer Gebäudeecke angeordnet und aus hellen Kommunikations- und Begegnungszonen, nicht dunklen Fluren, erschlossen. Die Verglasung der Räume zu den vorgelagerten Kommunikationszonen ermöglicht Einblicke, fördert das Miteinander und unterstützt den angestrebten werkstattartigen Charakter; Vorhänge erlauben unterschiedliche Transparenz. Alle Nebenräume Teeküchen, Fluchttreppen, Sanitärbereiche, Technik- und Lagerräume etc. sind in 4 Kernen zusammengefasst, die die Büros von der zentralen Mitte abschirmen, zugleich öffnet sich dazwischen immer wieder der Blick.

RASTER
Die auf einem Raster von 1,35 entwickelte skelettartige Struktur, ermöglicht vielfältige Teilungen und ist flexibel auf unterschiedlichste Anforderungen adaptierbar; die Trennwände zwischen den Büros sind als Holzelementwände konzipiert und damit bei wechselnden Nutzungen und unterschiedlichen Belegungen einfach anzupassen. Alle Fach- und Praktikumräume haben eine Tiefe von 8,10 m, sind damit vielfältig nutzbar und auch in der Tiefe gut belichtet. Auch die Büros, dreiachsig breit und vierachsig tief (4,05 x 5,4) sind vielfältig möblierbar.

BRANDSCHUTZ
Die Teilung in unabhängige Nutzungseinheiten (rd. 300qm) über offenstehende Türen ermöglicht die Flächen ohne brandschutztechnische Auflagen zu nutzen. Aus den Nutzungseinheiten können jeweils die beiden nach außen führenden notwendigen Treppen oder eine angrenzende Nutzungseinheit erreicht werden.

RESSOURCENDSCHONEND IN HOLZ
Die Tragstruktur ist effizient und ressourcenschonend in nachwachsender Holz-Skelettbauweise gedacht: Sein oder Nichtsein eines guten und wirtschaftlichen konstruktiven Holzbaus entscheidet sich schon mit den ersten Strichen. Orthogonalität, Regelmäßigkeit, Einfachheit sind Attribute die dabei eine wesentliche Rolle spielen und die beim Entwurf der Konstruktion im höchsten Maße beherzigt wurden.
Die beiden Obergeschosse sind strukturell identisch. Sichtbare Balkendecken zweilagig mit einfachen Fügungen auf Zangen aufgelegt spannen jeweils von der Fassade ins Gebäudeinnere. Sie bilden mit den Stützen und Unterzügen eine Skelettkonstruktion und einen äußeren Ring der die rechteckigen Kerne umschließt. Zwischen den Kernen in Brettsperrholz wird die Struktur analog dem äußeren Ring ergänzt. Die zwischen den Balken verlegten Holzwolle-Leichtbauplatten sind raumakustisch (einschl. tiefer Frequenzen) wirksam. Auf die statisch als Scheibe wirksame Schalung werden Lehmsteine zur Schalltrennung zwischen den Geschossen verlegt. Balken und Schalung werden im Werk zu transportierbaren Größen als Elemente vorgefertigt.

Die Lastabtragung im Erdgeschoss ist weitgehend identisch mit den Obergeschoßen mit Ausnahme der stirnseitigen Seminarräume. Um die Nutzung durch Stützenstellungen nicht einzuschränken, bzw. ein Abfangen der Stützen aus den OG zu umgehen und gleichzeitig die Deckenspannweite der Seminarräume analog auf 8m zu reduzieren werden in den Trennwänden zu den Fachräumen charakteristische und gestaltprägende ‚Hängewerke‘ integriert, mit denen die Vertikallasten in diesen Achsen an die Längswände der beiden über den Kernen angeordneten Technikgeschosse aufgehängt werden.

ADAPTIV
Sämtliche innere Trennwände sind nichttragend und so an die Aufteilung wechselnder Raumbedürfnisse und Anforderungen flexibel adaptierbar. Die Installationen werden in einem Doppelboden geführt, so dass Anpassungen und Nachinstallationen jederzeit möglich sind.

AUSDRUCK - EINFACH
Im Inneren entsteht eine lichtdurchflutete, freundliche und anregende Atmosphäre als Voraussetzung für angenehmes Lernen, Lehren und Forschen. Die sachliche, unaufgeregte, aus der Logik des Holzbaus abgeleitete Einfachheit bestimmt die äußere und innere Anmutung und wird zum identitätsstiftenden Wiedererkennungsmerkmal. Die sichtbare und nachvollziehbare lineare Tragstruktur und die einfache Fügung gibt der Unruhe des Lernens, dem ständigen Suchen, Reflektieren, dem Neugierigen eine systematische Ordnung.

ZIRKULARE MATERIALIEN
Die Anmutung innen und außen lebt von der Schönheit des Holzes, dessen Textur die Geschichte des Wachstums und dessen Patina die des Gebrauchs erzählt. Im Inneren sind die Holzbauteile weißlich hell geölt und geseift, außen die senkrechten Holzverschalungen silbrig vergrauend, gut in den Material- und Farbkanon des Bestands einfügend. Der Schallschutz zwischen den Geschossen wird über die aufgelegten Lehmsteine sichergestellt. Die Dämmung der äußeren Holzrahmenwände könnte statt aus Mineralwolle mit Stroh erfolgen. Die hellen Holzfenster und die filigranen Metallbauteile fügen sich in das homogene Material- und Farbkonzept ein. Die Böden sind entsprechend dem angestrebten werkstattartigen Charakter als homogener heller, matt geschliffener Lehmestrich konzipiert und damit dem Nutzungskonzept entsprechend belastbar. Sämtliche Oberflächen sind strapazierfähig und so für die Nutzung dauerhaft geeignet. Bei der Materialwahl aller Bauteile sind Nachhaltigkeit, Lebenszyklus, geringer Primär- energiebedarf, die Schonung der natürlichen Ressourcen und der emissionsfreie Gebäudebetrieb besonders berücksichtigt. Alle Baustoffe werden trennbar gefügt, damit zirkular verwend- bzw. vollends recyclebar.

TECHNIK
In den beiden Dachaufbauten sind die Zentralen der Haustechnik integriert, ideal angeordnet mit kurzen Leitungswegen zu den vier großen Technikschächten, sowie hochwassergeschützt. Beidseits sind die Zentralen der raumluft- technischen Anlagen angeordnet, Wärmeerzeugung und Elektro sind aufgeteilt. Die auf den Zentralen platzierten
Außengeräte werden durch die hohe Brüstung der Aufbauten verdeckt. In den Ebenen erfolgt die horizontale Verteilung im Doppelboden (feldweise als Druckboden ausgebildet).

ENERGIE GEWINNEN
Mit dem Ziel mehr Energie zu erzeugen als zu verbrauchen, diese einzuspeisen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Klimaneutralität der htw zu leisten ist das Pilotprojekt als Energiehub gedacht. BIPV
vorgehängt, die Photovoltaikelementen auf dem intensiv begrünten Retentionsdach.
Die kompakte Baukörperdisposition gewährleistet durch das sehr günstige A/V Verhältnis energetisch minimale Transmissionswärmeverluste. Durch die zertifizierte Fernwärme und Wärmerückgewinnung der Lüftung (>70%) wird zudem der eigene Eigenverbrauch minimiert. Alle Fenster sind manuell öffenbar und der Einsatz mechanischer Lüftungsanlagen auf ein Minimum reduziert. Die Fassadenbrüstungen sind geschlossen um den Glasflächenanteil zu reduzieren, wobei der textile, helle und hocheffektive Sonnenschutz die thermischen Einträge weiter verringert. Die Öffnungen oberhalb des Atriums sind öffenbar und dienen der Nachtauskühlung. Die Beheizung erfolgt energetisch sinnvoll über eine Fußbodenheizung in Niedertemperatur, so dass die Speichermasse des Bodens in das Energiekonzept eingebunden werden kann und im Inneren keine in der Nutzung störenden Heizkörper erforderlich sind. Die Warmwassererzeugung erfolgt dezentral in den Sanitärbereichen. Die hohe Tageslichtautonomie aller Bereiche sowie effiziente Beleuchtungskomponenten reduzieren den Primärenergiebedarf weiter. Der angestrebte BNB-Silber-Standard wird erreicht.

FREIRAUM SCHAFFEN
Die kommunikativen Begegnungszonen im Inneren werden durch den gemeinschaftlich nutzbaren, neuen Freiraum ergänzt. Dieser lädt am Anfang bzw. Abschluss der Campusallee ein zum Verweilen, zur Pause vor und nach der Lehrveranstaltung, zur Begegnung zwischen Studierenden, Lehrenden und Bürgern. Zur Verbesserung des Mikroklimas werden die Freiflächen biodivers, naturnah ausgebildet mit extensiven Wiesen-, Staudenflächen und Blühwiesen in den Grüninseln mit primär heimischen Gehölzen und Klimabäumen als natürliche Lebensräume für Vögel, Bienen und Insekten. Die geplante Alleebepflanzung in der Hohenzollernstraße wird fortgeführt und in der verkehrsberuhigten
Werderstraße neue Anpflanzungen als Straßenbegleitgrün vorgesehen.

RETENTIONSRAUM
Als wichtigen Beitrag zur hitzeangepassten bzw. wassersensiblen Stadt dienen die großen Vegetationsinseln als
Retentionsflächen, ergänzt durch die angrenzenden Flächen die ebenfalls versickerungsfähig ausgebildet sind.
Vegetationsinseln als Zudem werden zwei Rigolen konzipiert, um überschüssiges Regenwasser unterirdisch zu sammeln und bei Bedarf zur Bewässerung der Grünflächen rückzuführen. Auch das Dach ist als Retentionsdach konzipiert und intensiv begrünt, ergänzt mit Altholz um die Insektenvielfalt zu erhöhen. Die geschlossenen Fassadenflächen der Technikaufbauten sind aus der Dachfläche begrünt.







Beurteilung durch das Preisgericht

Der kompakte dreigeschossige Baukörper reiht sich in die von Westen ankommende Blockrandbebauung ein und übernimmt deren Bauflucht und Höhe. Die großzügige Verlängerung der Campusallee im Norden und der eingehaltene Abstand, zu dem im Osten das Baufeld begrenzenden Riegel macht, den neuen Hochschulbau bei aller Rücksichtnahme auf die geschlossene historische Bebauung dennoch zu einem eigenständigen Solitärbau, der selbstbewusst den östlichen Auftakt des Campus bildet. Im Norden und Süden springt die Fassade jeweils im Erdgeschoss zurück und erzeugt so eine durch Stützen gesäumte Vorzone. Diese nimmt die Besucher*innen in Empfang und geleitet sie zu den auf beiden Seiten jeweils mittig gelegenen Haupteingängen. Zugleich bieten diese Vorzonen geschützte Aufenthaltsbereiche im Freien mit jeweils unterschiedlichem Charakter, die Einblicke in das Innenleben der Hochschule bieten. Die Integration von Retentionsflächen in die Campusalleeerweiterung ist positiv hervorzuheben.

Die Arbeit entwickelt ihre gestalterische Qualität aus der konsequent umgesetzten Holzskelettbaukonstruktion, die im Inneren wie im Äußeren weitestgehend sichtbar belassen wird. Die auf einem regelmäßigen Raster aufgebaute einfache orthogonale Struktur lässt klare und gut proportionierte Raumabfolgen entstehen, die Orientierung geben und Ruhe vermitteln. Im Zentrum des Gebäudes fällt von oben Tageslicht in die geschossübergreifende Halle, sodass in Verbindung mit den weißlich hell geölten Holzoberflächen das Gebäude auch in seinem Inneren mit natürlichem Licht versorgt. An der Außenfassade bildet eine leicht gekippte Bekleidung aus gebäudeintegrierten PV-Modulen einen interessanten Kontrast zum ansonsten orthogonal gefügten Baukörper.

Durch die vorgelagerten Arkaden sind die beiden Eingangsbereiche gut kenntlich gemacht. Von hier aus sind auch bereits wichtige Gebäudefunktionen zu erkennen. Weniger einladend ist der tunnelartige Abschnitt hinter der Eingangstür, mit dem die Strecke bis zur zentralen Halle überbrückt werden muss. Die innere Erschließung des Gebäudes ist streng rational in vollkommener Symmetrie organisiert. Die mittels Lichtführung betonte zentrale Halle dient im Inneren als Orientierung. Von der Mitte aus werden die durchweg an der Fassade gelegenen Lehrräume erreicht. Im Erdgeschoss wird das Stützenraster durch ein Hängewerk geweitet, so dass die großen Seminarräume stützenfrei ausgebildet werden können. Die gleichförmige Lehr- und Büroraumzone in den Obergeschossen lässt eine nach innen eher monoton wirkender Abfolge der Türfluchten erwarten.

Der an der zentralen Halle gelegene mehrgeschossige Aufenthaltsbereich ist als Treffpunkt für das ganze Gebäude stimmig in die Mitte gelegt, hat jedoch einen für ein Hochschulgebäude sehr introvertierten Charakter, der kontrovers diskutiert wird. Es muss zudem mit einem sehr hohen Flächenaufwand erkauft werden. Dies geht zu Lasten der Lehrräume, die Flächendefizite aufweisen. Auch das abgebildete Nebenraumprogramm liegt weit unter dem Durchschnitt der Anforderungen, hat Defizite bei den Raumzuordnungen und ist für ein Lehrgebäude bei weitem nicht ausreichend.

Einzelne Funktionsbereiche müssen daher auch entgegen der Vorgabe über zwei Geschosse verteilt werden.

Durch das Aufzeigen möglicher Nutzungseinheiten und Rettungswegführungen werden plausible Lösungsansätze für die Erfüllung von Brandschutzanforderungen aufgezeigt. Die nur bedingt einsehbaren Arkaden können das Sicherheitsempfinden der nutzenden Personen beeinträchtigen. Empfindliche Verglasungen und filigrane Holzkonstruktionen schaffen hier mögliche Angriffspunkte für Vandalismus. Durch das Defizit an Fahrradstellplätzen ist eine entsprechende Zweckentfremdung der Arkaden zu befürchten.

Das Gebäude zeichnet sich durch eine sehr günstige Tageslichtnutzung aus. Der Anteil offener und geschlossener Fassadenflächen ist ausgewogen. Raumhohe Verglasungen im Erdgeschoss sind durch die vorgelagerten Arkaden und PV-Elemente vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt. Die große Raumtiefe des Gebäudes erfordert eine mechanische Belüftung großer Flächen und Raumvolumina. Hierfür sind weder die Technikzentralen in ausreichender Größe noch die notwendigen horizontalen und vertikalen Installationszonen dargestellt. Die Herstellung des Schallschutzes im Gebäudeinneren durch Verwendung von Lehmbaustoffen erscheint experimentell und sehr interessant. Die Ausrichtung der Büros an der Nordfassade auf die lärmemittierende Autobahn ist zu bemängeln.

Der Baukörper zeichnet sich durch eine hohe Kompaktheit aus. Die hieraus resultierenden günstigen Flächenkennwerte sind jedoch in Anbetracht der Defizite bei den Nebenraumflächen und bei der Technikfläche mit Vorbehalt zu betrachten. Die mehrschichtige Fassade erzeugt einen hohen Aufwand. Durch serielle Vorfertigung und eine verkürzte Bauphase sind jedoch wirtschaftliche Optimierungen zu erwarten.

Der Beitrag verfolgt das ehrgeizige Ziel, mehr Energie zu erzeugen als zu verbrauchen. Hier setzt die Arbeit vor allem auf einen hohen Einsatz von Photovoltaik unter Verwendung aller hierfür verfügbaren Dach und Fassadenflächen. Welche Rolle in diesem Zusammenhang die als Wärmequelle erwähnte Fernwärme spielt und wie der geplante hohe Grad an Wärmerückgewinnung erreicht werden soll, bleibt unklar. Die äußere Erscheinung des Gebäudes wirbt mit dem sichtbar belassenen nachwachsenden Rohstoff Holz, der sichtbar gemachten trennbaren Fügbarkeit und den als Mittel der Fassadengestaltung eingesetzten Photovoltaikmodulen offensiv für eine neue, nachhaltige Bauweise. Diese wird bewusst in einen starken Kontrast zur benachbarten Bestandsbebauung gestellt. Diese Schwerpunktsetzung führt allerdings dazu, dass insbesondere für die Hochschule wichtige Belange der Funktionalität zurückstehen müssen. Dennoch ist die Arbeit ein bemerkenswerter und in seiner Art auch gestalterisch, sehr eigenständiger Lösungsansatz für die Planungsaufgabe.
Ankauf 8 / 8