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Wettbewerblicher Dialog | 05/2023

Quartierneugestaltung Ehemaliger Güterbahnhof Köpenick

Gewinner

ADEPT

Stadtplanung / Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur

Karres en Brands

Stadtplanung / Städtebau, Architektur, Landschaftsarchitektur

PGT Umwelt und Verkehr GmbH

Verkehrsplanung

Erläuterungstext

Im gegenwärtigen Kontext der wachsenden Stadt, bieten brachliegende Flächen entlang der Gleise eine einzigartige Chance für die innerstädtische Verdichtung und sind die ideale Leinwand für ein Neudenken von Urbanität. Der neue Masterplan des dänisch-niederländischen Duos ADEPT + Karres en Brands für ein grünes Viertel am Köpenicker Bahnhof berücksichtigt sowohl den lokalen Kontext, bleibt der Geschichte des Ortes treu, immer mit dem Ziel, einen Stadtteil zu schaffen, welcher nachhaltigere Lebensstile fördert. Ein Ort mit enormen Potenzial im Grenzbereich zwischen Stadt und Infrastruktur.

Historisch gesehen ist die Berliner Eisenbahn ein zentraler Bestandteil der Entwicklung der gesamten Stadt. Die intensive Veränderung der Verkehrsflächen hat zu zahlreichen Flächen an der Schnittstelle zwischen Urbanität und Infrastruktur geführt. Der Siegerentwurf von ADEPT + Karres en Brands mit PGT für die Umgestaltung des ehemaligen Güterbahnhofs Köpenicks erkundet das Potenzial der vollständigen Integration von Urbanität und Infrastruktur. Der Masterplan lernt aus dem städtischen Kontext, bezieht sich auf die Geschichte des Ortes und schafft in Verbindung mit dem Hinzufügen einer omnipräsenten grünen Identität etwas völlig Neues. Der Plan basiert auf soliden und zeitlosen städtebaulichen Prinzipien: Er ist fußgängerfreundlich, grün und orientiert sich an der klassischen Blockstruktur vieler europäischer Städte. Gerade in der Robustheit des klassischen Stadtgefüges findet dieses neue Stück Berlin Raum für Innovationen. Der Entwurf verwandelt eine ansonsten isolierte grüne Insel in eine hochgradig kontextuelle Urbanität - inspiriert von seiner Umgebung, aber als eine zeitgenössische Interpretation des vielfältigen städtischen Lebens.

Die Landschaft bildet gemeinsam mit dem öffentlichen Raum den organisierenden Rahmen des Konzeptes. Inspiriert von der bestehenden Struktur verwandeln die grünen Keile die typische Linearität der Eisenbahn in ein System von linearen Parks. Die öffentlichen Räume des neuen Stadtteils gehen über die umgebenden Infrastrukturen und Barrieren hinaus und verbinden sich mit der Stadt. Der Deichpark entlang der Gleise ist kein klassischer Park, sondern ein Ort, an dem Ökologie und städtisches Leben aufeinandertreffen und so eine urbane Wildnislandschaft entstehen lassen. Er dient der Schallabschirmung von der Bahn, aktiviert die Bahnkante und verbindet großräumige Landschaftselemente.

Anstelle eines klassischen zentralen Platzes, der stark von einer kommerziellen Entwicklung abhängt, schlägt der Plan ein Zentrum vor, das auf Synergien zwischen Sport, Landschaft und sozialen Einrichtungen beruht. Es werden lokale Gemeinschaften gefördert und sozialer ein Austausch angeregt. Der Plan ist ein Maßstab für ein zukünftiges und fußgängerfreundliches Quartier in Berlin, in welchem soziale Infrastrukturen sicher zu Fuß und mit dem Rad erreichbar sind.

Ein integrierter Planungsansatz kombiniert den Fokus auf Biodiversität im urbanen Raum mit einer Kreislaufwirtschaft und dem Ziel einer CO2-Neutralität des Quartiers. Mobilität, Baumaterialien und Mikroklima sind weitere Themen, die den Masterplan ausmachen.