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Nichtoffener Wettbewerb | 12/2019

Geschosswohnungsbau Supperten I in Ettenheim

Visualisierung

Visualisierung

2. Rundgang

archis Architekten + Ingenieure GmbH

Architektur

Erläuterungstext

STÄDTEBAU
Am Ortseingang Ettenheims entsteht ein markanter Baukörper der die Gemeinde und ihren zukunftsweisenden geförderten Wohnungsbau repräsentiert. Das Gebäude erscheint als Einheit mit eigenem Charakter und wirkt für die Bewohner identitätsstiftend.
Durch die Ausrichtung des Baukörpers stellt der Neubau eine aktive Maßnahme zum Schallschutz im Neubaugebiet dar. Der Gebäudeversprung reagiert auf die künftige Bebauung der Nachbarschaft und wahrt die Privatheit der Bewohner. Das Gebäude wird über einen Haupteingang im Süden erschlossen. Eine großzügige Zuwegung schafft einen angemessenen Vorbereich zur Adressbildung.
Die Zufahrt zur Tiefgarage erfolgt im Osten des Grundstücks von der südlichen Erschließungsstraße und birgt Platz für 33 überdachte Stellplätze inkl. zweier rollstuhlgerechten Stellplätzen. Von Süden werden auch die 11 oberirdischen Stellplätze erreicht.

ARCHITEKTUR
Der 3-geschossige Baukörper mit versetztem Pultdach wirkt als gestalterische Einheit mit zeitgemäßer Form- und Materialsprache. Die Materialität transportiert klar ablesbar die Modularität und Nachhaltigkeit des Gebäudes. Vorgehängte Balkonelemente schaffen individuelle Freiräume die dennoch die Privatsphäre achten und den klaren Baukörper auflockern und eine vielfältigen Erscheinung verschaffen.
Das Gebäude ist komplett durch eine Tiefgarage unterkellert. Einige Kellerräume finden dort ihren Platz, während die übrigen im Erdgeschoss nahe des Eingangs untergebracht sind. Den Eingang flankieren außerdem ein Bewohnertreffpunkt der der gemeinschaftlichen Nutzung zur Verfügung steht. Dieser kann sowohl das kommunikative Miteinander der Bewohner fördern indem er als informeller Treffpunkt genutzt wird, als auch eine Institution für gemeinschaftliche Feiern oder Aktionen darstellen. Dieser Raum kann auch für private Feiern wir Kindergeburtstage oder als Gästezimmer für Besucher gemietet werden. So stellt dieser Raum eine Bereicherung für alle Bewohner gleichermaßen dar.
Insgesamt ist das Gebäude mit einem Wohnungsmix, der eher kleine Wohnungen mit 1-3 Zimmern berücksichtigt, geplant. Lediglich 2 Sondergrößen mit 5 Zimmern im Zentrum stellen die Ausnahme dar. Durch den modularen Aufbau der Grundrisse und der Flexibilität, sowohl in der Wohnungsstruktur als auch in der Leitungsführung sind aber jederzeit Änderungen des Wohnungsgemenge möglich. Dies kann sowohl in der Planungsphase, als auch in der späteren Nutzung ohne größeren Aufwand erfolgen.
Alle Wohnungsgrößen sind im Rahmen der Förderfähigkeit geplant. Im EG sind 2 Wohnungen rollstuhlgerecht geplant. Zwei zentrale Erschließungsräume erhalten Aufenthaltsqualität durch Lufträume und eine Belichtung über das Obelichtband im Versatz der Pultdächer. Die großzügigen Treppenräume erhöhen die räumliche Qualität der Erschließungszonen.

BAUKONSTRUKTION
Die Tiefgarage und Treppenhäuser sind aus Stahlbeton und bilden das Fundament und die Aussteifung für die gesamte Anlage. Die Wohnungen werden als Holzbaumodule mit einem hohen Grad an Vorfertigung auf die Baustelle geliefert und vor Ort montiert. Durch diese Bauweise kann das Objekt in einer sehr kurzen Bauzeit realisiert werden. Die serielle Fertigung und Produktion in der Werkstatt stellen eine sehr kostengünstige Bauweise dar, da die Arbeitszeit so stark minimiert wird.
Der Einsatz von Holzweichfaserdämmung (weich oder als Unterdeckplatten) sorgt für eine optimale Wärmedämmung sowohl im Winter, als auch in den Sommermonaten, da diese gerade beim sommerlichen Wärmeschutz mineralischen Dämmstoffen überlegen ist.
Die versetzten Pultdachflächen sind mit Trapezblech-Sandwichplatten gedeckt und als Kaltdach ausgeführt. Dadurch entsteht oberhalb der letzten Geschossdecke ein thermischer Pufferraum im Sommer wie Winter. Die Balkone sind als leichte Stahlkonstruktion mit Plattenverkleidung vorgehängt. So müssen die Balkonplatten nicht als auskragende Bauteile realisiert werden, sondern können als ausgesteifte „Rucksäcke“ an die Holzkonstruktion angehängt werden.

NACHHALTIGKEIT
Der Stahlbeton der Tiefgarage und Treppenhäuser wird als Recyclingbeton mit Rohbauunternehmen aus der Region ausgeführt. So werden Ressourcen geschont und Transportwege verkürzt.
Die Wohnungsbaumodule sind – als Holzbau - aus nachwachsenden Rohstoffen produziert und lassen sich später leicht zurück bauen bzw. wieder verwerten. Das gilt sowohl für die tragenden Elemente, als auch für Dämmungen und Fassadenoberflächen, die als hinterlüftete vorgehängte Holzschalung und Plattenmaterial (z.B. TRESPA) ausgeführt werden.

HAUSTECHNIK + ENERGIE
Die hocheffiziente Wärmedämmung sorgt für minimale Wärmeverluste im Winter, sowie für ein angenehmes Raumklima im Sommer. Durch die Dämmung der gesamten Wand- und Deckenstärke kann hier trotz geringer Bauteilstärken ein guter Schutz gewährleistet werden. Die Treppenräume und Erschließungszonen sind als unbeheizter Pufferraum geplant und zur Kostenreduzierung minimalistisch ausgeführt.
Eine zentrale Wärmeerzeugung versorgt die Anlage mit Warmwasser für Heizung und Brauchwassernutzung. Eine Zirkulationsleitung reduziert das Risiko der Legionellenbildung und sorgt für höheren Nutzerkomfort. Solarthermie zur Heizungsunterstützung und Photovoltaik auf der südlichen Dachfläche tragen zur positiven Bilanz hinsichtlich der Nutzung erneuerbarer Energien bei.
Eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung mit einem Wirkungsgrad von über 90% sorgt für ein gleichbleibend angenehmes Raumklima im Sommer wie Winter und minimiert das Risiko von Bauschäden durch ungenügendes Lüftungsverhalten der Bewohner.
Die Medienverteilung erfolgt in Gebäudelängsrichtung in der Tiefgarage, die vertikale Leitungsführung ist durch die Anordnung eines Schachts in jedem Modul nach Bedarf möglich. Alle Fenster sind als 3-fach-Isolierverglasung geplant. Jalousien dienen als außen liegender Sonnenschutz der Verdunkelung, sowie als Schutz gegen Überhitzung im Sommer.
Plan 01

Plan 01

Plan 02

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Plan 03

Plan 03