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Investoren- und Architektenauswahlverfahren | 05/2018

Neubau von Wohngebäuden und Geschäftsgebäuden auf den Entwicklungsgrundstücken „Neue Stadtmitte - Rheinstetten“

Visualisierung

Visualisierung

2. Rundgang / Baufeld B2 4

archis Architekten + Ingenieure GmbH

Architektur

Erläuterungstext

LEITIDEE
Sozial gemischtes Wohnquartier mit starkem Zusammenhalt als Hofgemeinschaft.
Das neue Wohnquartier soll einen Begegnungsraum erhalten im Sinne eines gemeinschaftlichen Eigentums, der Allmende. Dies nicht nur in der halböffentlichen Hofmitte, dem gestalteten Freiraum, sondern auch innerhalb eines Gebäudes, als Nachbarschaftsraum. Dieser Raum soll als gemeinsames Wohnzimmer, als „Lichtstube“, eine lebendige, fast schon dörfliche Nachbarschaftskultur aufleben lassen. Gemeinsames Spielen, Gärtnern im Hof – Nachrichten austauschen! Konsequent barrierefrei geplant, besteht für alle Bewohner und Besucher des sozial gemischten Quartiers die Möglichkeit, diese Begegnungsräume innen wie außen leicht zu erreichen und von ihnen zu profitieren.
Entsprechend den unterschiedlichen Wohnbedürfnissen von jüngeren Menschen, Menschen im Mittleren Alter und Älteren, sowie Menschen mit besonderen Anforderungen an Wohnsituationen, wie Bewohner mit Handicap, werden individuell unterschiedliche Wohngrundrisse entwickelt.
30 Wohneinheiten mit einer breiten Mischung an Wohnformen sollen in der Hofgemeinschaft entstehen, dabei auch inkludierende Angebote. Im Einzelnen reicht das Wohnangebot von familiengerechten 4-Zimmerwohnungen über einen großen Anteil an 3-Zimmerwohnungen verschiedener Größen und 2-Zimmerwohnungen. 27% der Wohnungen werden geförderte Mietwohnungen nach dem Landeswohnraumförderprogramm. Die Miete der geförderten Wohnungen wird 33 % unter der durchschnittlichen, vergleichbaren Marktmiete gesenkt. Ein Vorschlagsrecht für die Stadt Rheinstetten für diese geförderten Wohnungen ist vorgesehen.
Ein besonderes Angebot stellt die Wohngruppe für Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen dar. Die Lage der Wohngruppe direkt neben der „Lichtstube“ ist kein Zufall, Inklusion und Integration dieser Personen als selbstverständliche Mitglieder einer „Dorf“- Gemeinschaft ist uns ein wichtiges Anliegen. Komplettiert wird das Generationenwohnen mit zwei Wohneinheiten für Alleinerziehende, die in unterschiedlichen Größen über ein Schaltzimmer flexibel auf mögliche Veränderungen der BewohnerInnen reagieren können.
Dies und die barrierefreie Erschließung aller Wohneinheiten stellen sicher, dass sowohl eine soziale Durchmischung, wie auch eine altersmäßige Mischung der zukünftigen Bewohner gegeben sind. Und die Vielfalt an unterschiedlichen Wohnformen in Eigentum und Miete folgt ebenfalls diesem Prinzip der integrativen Durchmischung im Quartier.
Der Gedanke eines halböffentlichen Wohnhofes in Zusammenhang mit der „Lichtstube“, einem gemeinschaftlich nutzbaren Nachbatrschaftstreff; fördert nachbarschaftliche Netze und Hausgemeinschaften bzw. unterschiedliche Lebensformen. Nachbarschaften pflegen, alltägliche Begegnungen im Kommen und Gehen und im Grüßen. Eine Hofgemeinschaft entsteht.
Eine Besonderheit des Siedlungswerks ist noch zu erwähnen: Wir bieten für dieses sozial gemischte Quartier eine Familienkomponente an. Orientiert an den Einkommensgrenzen des Wohnungsbauprogramms BW 2017 zuzüglich 50 Prozent, also die mittleren Einkommen, erhalten junge Familien beim Eigentumserwerb eine Kinderkomponente in Höhe von 2.500 € bzw. je m² Mietwohnung 50 Cent Nachlass für jedes Kind bis zur Volljährigkeit!

STÄDTEBAU
Die Baukörper erfahren im Rahmen der Vorgaben des Bebauungsplans eine differenzierte Ausgestaltung der Kubatur. Durch die Ausbildung klarer Raumkanten an städtebaulich markanten Punkten entlang der Planstraßen und zum Park erhält das Baufeld ein Gesicht und Individualität.
Die Baukörper staffeln sich in ihrer Geschossigkeit. Das Haus an der Südecke ist nur mit 2 Vollgeschossen besetzt. Durch diese Interpretation der zulässigen Geschossfläche wird die Sonneneinstrahlung in den Innenhof erhöht und die Positionierung der Gebäude nach aussen markant betont. Dem Innenhof wird durch Versprünge in den Baukörpern ein präzise gefasster Raum eingeschrieben der die Orientierung der Gemeinschaft zum Hof hin verdeutlicht und erlebbar macht. Durch den Einsatz von hellen Klinkerflächen in den Fassaden erhält das Ensemble einen soliden warmen Charakter.
Die Erhöhung des Blocks auf einen Sockel von 70cm schafft eine klare Trennung von Aussen und Innen. Die Ausformulierung der Freianlagen an den Übergängen zur Umgebung erzeugen differenzierte Zwischenräume vom öffentlichen Straßen-/Parkraum zum privaten Innehof. An der Nordecke liegt der Rosengarten und bildet den Auftakt der Abfolge von Wohnblöcken entlang des neuen Parks fußläufig vom Kreisel her kommend. Zur Planstraße im Süd-Osten liegt eine Begegnungsfläche mit Spielgelegenheiten. Beide Übergangsräume bilden über eine Rollstuhlgerechte Rampe den sanften Übergang von öffentlichem zu privatem Aussenraum. Im Innern entsteht ein räumlich gefasster, großzügig dimensionierter privater Innenhof von hoher Aufenthaltsqualität als Begegnungsstätte für alle Bewohner.
Hier sind sowohl den Wohnungen zugeordnete, privat nutzbare Garten- und Terrassenflächen, als auch gemeinschaftlich nutzbare Mietergärten bzw. Flächen für ein den Bewohnern vorbehaltenes Quartiers-Gardening vorgesehen. Überdachte FahrradStellplätze sind in der TG und dezentral in die Außenanlagen intergiert. An der Westecke befindet sich ein NebenanlagenGebäude in dem sowohl ein zentraler Müllsammelraum sowie eine Ladestation für E-Bikes und eine 24h Paketannahmestelle vorgesehen sind. Hier liegen außerdem überdacht 2 Rollstuhlgerechte Stellplätze sowie 3 Besucherstellplätze.

WOHNKONZEPT
Die 30 Wohneinheiten zeichnen sich durch ein vielfältiges Angebot an Größen und Kombinierbarkeit aus. Die Treppenhäuser sind natürlich belichtet / die Wohnungen "lichtdurchflutet". Die Wohnräume orientieren sich zum Innenhof bzw. binden vom Straßenraum zum Innenhof durch. Die Küchen sind natürlich belichtet und von der Lage und Ausrichtung innerhalb der Wohnung so angelegt, dass je nach Kundenwunsch sowohl abtrennbare als auch als offene Küchen herstellbar sind. Die Bäder sind zum weitaus größten Teil mit Tageslicht versehen. Zur Wahrung der nachbarlichen Privatsphäre sind die Loggien mit einem entsprechenden Abstand zueinander versehen. Den Penthouse-Wohnungen sind großzügig bemessene Dachgärten zugeordnet. Die Gebäude sind mit dem gemeinsamen Motiv eines einheitlich gestalteten Sockels zusammengefasst und den im EG angeordneten Wohnungen ist eine privat nutzbare und schwellenlos erreichbare Gartenfläche zugeordnet die entlang der Aussenkanten gleichzeitig Distanz zur Öffentlichkeit schafft. Sämtliche Wohneinheiten sind über einen Aufzug sowohl von der Straße als auch von der Tiefgarage barrierefrei zugänglich. Die Fläche der Tiefgarage scheint zu klein dimensioniert. Eine Fläche die derzeit noch im B-Plan unzulässigen Bereiche kann bei Bedarf als Erweiterungsfläche aktiviert werden.

BAUKONSTRUKTION und NACHHALTIGKEIT
Die Gebäude werden in massiver Bauweise errichtet. Dabei soll Recyclingbeton zum Einsatz kommen. Als Mauerwerk wird KS gewählt der mit relativ geringem Energiebedarf hergestellt wird. In Teilbereichen werden vorgefertigte Elemente in Holzbauweise den massiven Rohbau ergänzen. So z.B in den Loggien wo durch diese hybride Bauweise ein stufenloser Übergang von Innen nach Aussen hergestellt werden kann. Der Sockel wird verklinkert und entwickelt sich an der Fassade bis ins zurückgesetzte Dachgeschoss. Dachuntersichten und Balkoninnenseiten werden mit Holzlammellen oder Plattenwerkstoffen wie z.B. Trespa verkleidet. Durch eine auf wenige tragende Innenwände/Stützen reduzierte Tragstruktur und die geringe Zahl an Installationsschächten (übereinander liegende Nassräume) ergibt sich ein hohes Maß an Flexibilität und möglicher Einflussnahme der Kundschaft auf die weitere Grundrissausgestaltung. Für die äußere Gestaltung wird eine Mischung aus vorgeblendeten Riemchen/ Sichtmauerwerk-Fassadenflächen und dezent farbig strukturierten Putz-Fassadenflächen vorgeschlagen. Die Klinkerflächen vereinen die Penthäuser mit den ausgestellten Treppenhausgebäudeteilen. Abwechslungsreiche Lochfensteranordnungen strukturieren die Wandflächen funktional und abwechslungreich subtil zu gleich. Auf Lücke gemauerte Ziegel akzentuieren die somit entstehende halbtransparente Treppenhausfassade.
Plan 01

Plan 01

Plan 02

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Plan 03

Plan 03

Modell

Modell

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