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Nichtoffener Wettbewerb | 06/2023

Aufwertung Altstadtquartier Büchel in Aachen

1. Preis / Zuschlag

Preisgeld: 20.000 EUR

GM013 Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ZIEL
Die Entwicklung der durch den Rückbau der Hochgarage gewonnen Flächen als öffentlicher Stadtraum ermöglicht die Entstehung eines neuen und lebendigen Quartierszentrums. Im Mittelpunkt stehen Nachhaltigkeit, ökologische Vielfalt aber auch soziales Miteinander in einem Freiraum für alle. Aktivierte Platzränder und grüne Fassaden erzeugen eine vielfältige Kulisse. Die neuen Grünen Quartiersterrassen werden zur Adresse des Stadtquartiers Büchel. Es entsteht ein zeitgemäßer, klimapositiver sowie generationen- und milieuübergreifender Freiraum, ein Ort städtischen Lebens – ein grünes Herz für Büchel und darüber hinaus.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf „Grüne Quartiersterrassen & Lebendiger Stadtraum“ schafft mit wenigen Strukturelementen ein robustes Gerüst für die weitere Entwicklung am Büchel und bietet gleichzeitig mehrere interessante, innovative Ideen und schöne gestalterische Ausformulierungen in den einzelnen Räumen.

Die Fläche ist durch die wichtigen Wegebeziehungen in vier Terrassen gegliedert. Drei hiervon sind mehrfunktional nutzbare Rasenflächen mit Baumdach. Die südliche, am tiefsten gelegene, ist eine „Schwammlandschaft“, die der Retention und Versickerung des Niederschlags dient. Zuerst überrascht, dass dieser Bereich nicht betretbar sein soll. Nach Diskussion im Preisgericht wird dies jedoch auch als große Chance gesehen, hier etwas Besonderes im Sinne der Klimaanpassung mit spezieller Bepflanzung, Schattenspende und Kühleffekt zu gestalten. Trotzdem sollte geprüft werden, ob eine Begehung über Trittsteine o.ä. Zumindest teilweise möglich ist. Alle Terrassen erhalten „aktive“ Ränder mit konsumfreien Sitzgelegenheiten, Flächen für Gastronomie und weiteren funktionalen Aspekten wie Fahrradstellplätze. Ob der Spielplatz zur Antoniusstraße auf Grund der Nähe zur Prostitution richtig platziert ist, muss diskutiert werden.

Kleine Eingangsplätze mit Blühbäumen markieren die Zugänge zum Quartier. Die Wege weiten sich vor dem „Wissensbaustein“ und schaffen einen neuen Platz im Zentrum des Projektgebiets. Hier entsteht im Zusammenspiel mit der Bebauung der Nukleus der Aktivitäten im neuen Quartier. Die Begrünung in der Gasse Richtung Bädersteig erscheint zu raumgreifend; hier muss die Zugänglichkeit für Rettungsfahrzeuge geprüft werden.

Zur Nutzung des Thermalwassers wird ein schöner Vorschlag mit einem Rinnenbrunnen gemacht. Kupfer, das mit der Zeit durch den hohen Mineralgehalt des Wassers patiniert, ist ein Leitmaterial, dass sich auch in anderen Freiraumelementen wiederfindet. Der Entwurf zeichnet sich durch einen geringen Versiegelungsgrad und eine hohe Anzahl neuer Bäume aus. Die Bäume entlang des Büchel und der Antoniusstraße sind im Sinne der Klimafolgenanpassung folgerichtig, jedoch muss hier auf Grund der vorhandenen Leitung geprüft werden, welche Baumstandorte geeignet sind. Insgesamt gelingt dem Entwurf ein überzeugender Vorschlag - auch im 1. Bauabschnitt - das Altstadtquartier Büchel innovativ, grün und vielfältig zu entwickeln. Das Konzept bietet einen robusten Rahmen und viele besondere atmosphärische Momente.