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Einladungswettbewerb | 12/2022

Entwicklung der Sparkasse Vorderpfalz in Speyer

1. Preis

Preisgeld: 15.000 EUR

Stefan Forster GmbH

Architektur

nsp landschaftsarchitekten stadtplaner PartGmbB schonhoff schadzek depenbrock

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf sieht gezielte Eingriffe in den Bestand vor, die den Charakter der Altstadt prinzipiell erhalten und aufwerten. Das Volumen wird hierbei in einem U-förmigen Baukörper gegliedert, der unter den umliegenden Stadtraum eindeutig neu definiert und somit klar ablesbare Plätze schafft, die unterschiedlich thematisiert werden. Durch strategische Eingriffe (teilweisen Rückbau, Umbau und Erweiterung) soll das wenig ortstypische Bestandsgebäude aus den 1980er-Jahren funktionell umgenutzt und der Baukörper sinnvoll in die kleinteilige Altstadt integriert werden. Die neu entwickelten Fassaden reagieren differenziert auf die drei angrenzenden Plätze. Auch die Eingangssituation am Willy-Brandt-Platz wird durch einen Giebel und einen Erker neu definiert. Ein umlaufender Sockel aus beigefarbenem Naturstein nimmt lokale Bautraditionen auf und verstärkt die Ensemblewirkung.

Neben der sanierten Sparkasse entstehen 46 Wohneinheiten sowie weitere Gewerbeeinheiten.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit zeichnet sich durch die Setzung eines kräftigen monolithischen, viergeschossigen Baukörpers aus, der in seinem Erscheinungsbild beinahe vollständig symmetrisch angelegt ist. Das Gebäude wirkt sehr dominant, vor allem unterstützt durch seine symmetrische Kubatur, die Fassadengestaltung und die dichte Aneinanderreihung schlanker und hoher Dachgauben. Diese treten, weit nach vorn gezogen, beinahe wie ein fünftes Geschoss in Erscheinung. Die Fassadengestaltung ist in ihrem Aufbau grundsätzlich nachvollziehbar, wirkt jedoch sehr streng und lässt ein vertretbares Maß an Lebendigkeit im Kontext der historischen Innenstadt vermissen.

Im Süden öffnet sich die Fassade richtigerweise zum Kreuzgang und zur Hagedorngasse. Allerdings wirkt die architektonische Ausformulierung der Kubaturen zu kleinteilig, auch durch die Addition unterschiedlich skalierter Baukörper und deren Proportionalität.

Die Abstandsflächen werden im Südosten ein wenig, im Norden jedoch deutlich überschritten, was kritisch gesehen wird. Insgesamt wird die Baumasse im Kontext des städtebaulich sensiblen Bereichs der Innenstadt als zu hoch angesehen.

Die Wohnungsgrundrisse sind von sehr guter Qualität. Ebenso sind die räumlichen und funktionalen Bedarfe der Sparkasse sehr gut abgebildet. Es ist grundsätzlich eine gute Adressbildung gegeben. Kundenfreundliche Serviceabläufe sind sehr gut möglich, ebenso wird für die Mitarbeiter:innen eine angenehme Arbeitsumgebung geschaffen hinsichtlich Belichtung, Zuschnitt und Orientierung der Schalter- und Büroarbeitsplätze sowie der Beratungsräume.

Die Erschließung und Parkierungslösung können überzeugen, die Zufahrt zu den offenen Stellplätzen von Süden aus wird begrüßt.

Insgesamt ist festzuhalten, dass die innere Organisation des Gebäudes sehr gut gelungen ist, aber die baukörperliche Massivität, die fremd wirkende beinahe komplette Symmetrie und die etwas schwerfällig wirkende Fassadengestaltung noch deutlichen Spielraum für Optimierungen offenlassen.

Der Beitrag stellt mit seinen drei klar ausdifferenzierten Platzräumen einen wichtigen Beitrag dar. Der Willy-Brandt-Platz wird als repräsentativer Platz mit einem sehr städtischen Charakter definiert. Der offene Platz mit seinem formalen Baumdach versprechen eine hohe Aufenthaltsqualität und bieten eine gute Antwort zu den Themen der Klimaresilienz und Stadtklima. Die Größe des Baumdaches und sein Versprung aus der Platzfläche könnten nochmal geprüft werden. Die technische Umsetzbarkeit des Baumdaches auf der bestehenden Tiefgarage ist nachzuweisen. Die Adressierung der Sparkasse wird als zu schwach beurteilt. Die klaren Wegeachsen von Ost nach West sind konsequent und gut dimensioniert. Die Einbindung des Kreuzganges in einen großzügigen Grünraum gelingt in unaufgeregter Weise. Zu Stärkung dieses Freiraumes ist die Prüfung eines dezentralen Stellplatzangebot gewünscht. Der Spielplatz entlang der Wegeachse wirkt konsequent scheint aber in seiner Größe nicht ausreichend. Hier könnten weitere Spielangebote in den übrigen Grünflächen geprüft werden. Der „Garten“ wird geschickt als grünes Pendant zum Willy-Brandt-Platz entwickelt und bietet so den Anwohnern und künftigen Bewohnerschaft eine gute Freiraumqualität. Mit den großzügigen Grünflächen wird ein klimawirksamer Freiraum geschaffen, der auch den Standort der bestehenden Bäume positiv beeinflusst.

Eine vergleichende Betrachtung einer gängigeren Alternative zu der vorgeschlagenen Wasserstofftechnologie durchzuführen, wäre hilfreich. So zum Beispiel ein wirtschaftlicher Vergleich zu Wärmepumpen und Batteriespeichern. Der Erhalt des Trafos und die Trassenführung sollten in der Überarbeitung stärker berücksichtigt werden.
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