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Nichtoffener Wettbewerb | 07/2023

Städtebauliche Einbindung und Gestaltung Feuerwehrhaus Berg und DRK-Rettungswache in Ettlingen

4. Preis

Bär, Stadelmann, Stöcker Architekten und Stadtplaner PartGmbB

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Architektur
Die Entwurfsverfasserin der Arbeit positioniert als überzeugendes Statement zwei eigenständige figürliche Baukörper. Der langgestreckte Baukörper vereint die Nutzung der Freiwilligen Feuerwehr und des DRK Kreisverband Karlsruhe in einem Baukörper. Die beiden Nutzungen werden klar und nach Funktion getrennt.
Äußere Erschließung
Die äußere Erschließung der Nutzungen funktioniert störungsfrei. Von Vorteil ist die Positionierung des DRK im nördlichen Teil des Baukörpers, da das DRK 20-30 Mal am Tag ausrücken muss, die Feuerwehr deutlich weniger.
Funktionen innerhalb des Gebäudes
Die Funktionen innerhalb des Gebäudes sind sinnfällig und angemessen gesetzt, klare innere Erschließungen sorgen überwiegend für eine gute Erreichbarkeit, ohne überdimensioniert zu sein. Schwächen in der Erschließung zeigen sich hinsichtlich der Schwarz-Weiß-Trennung im Teil des DRK. Im Teil der Feuerwehr fehlt eine Örtlichkeit für die Stiefelwaschanlage, die Anlieferung von Geräten kann nur durch die Fahrzeughalle erfolgen und die Umkleiden Herren/Damen können nicht erweitert werden. Die architektonisch gut konzipierten Dachterrassen fördern nicht die Kameradschaftspflege, aufgrund der kleinteiligen Aufteilung.
Aufgreifen des umliegenden FFH-Gebiets
Die Entwurfsverfasserin der Arbeit macht sich gelungene Überlegungen zum Übergang des FFH-Gebiets in das Plangebiet (fließender Übergang zur Kulturlandschaft).
Grünplanung / Wasserretention
Die Entwurfsverfasserin der Arbeit macht sich gelungene Überlegungen zur Versickerung und Rückhaltung von Regenwasser und zur Grünplanung.
Konstruktion
Nachhaltigkeitsaspekte werden bei der Konstruktion berücksichtigt, recycelter Beton (nicht unkritisch zu sehen)
und Holzmassivbauelemente sollen Anwendung finden. Damit ist eine Basis für nachhaltiges Bauen gelegt.
Nachbarschaftliches Austauschverhältnis
Von Nachteil ist die Verortung der Müllabstellanlage an der Grundstücksgrenze zur bestehenden Nachbarschaftsbebauung. Gleiches gilt für die Alarmstellplätze. Diese Verortung ruft ein nachbarschaftliches Spannungsverhältnis hervor, das es zu lösen gilt.
Städtebaulicher Ideenteil
Die Verfasser versuchen in einem expressiven städtebaulichen Ansatz einen Kontrast zum klaren Baukörper der FW/des DRK zu setzen. Die scheinbar lockere Anordnung der Wohngebäude schafft eine innere Platzsituation mit hoher Aufenthaltsqualität. Auf den zweiten Blick entfaltet der Entwurf spannende Blickachsen und räumliche Situationen. Die Körnigkeit passt sich dem dörflichen Charakter an und stellt damit einen interessanten Beitrag zur städtebaulichen Lösung dar. Die Gleichförmigkeit der Grundrisse sollte zugunsten einer Variabilität aufgelöst werden. Ebenso sollten die Wohngebäude strukturierter angeordnet werden.