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Einladungswettbewerb | 05/2023

Neubau Pfarrkirche St. Felix und Regula in Neuravensburg-Schwarzenbach

1. Preis

Preisgeld: 10.500 EUR

Innauer - Matt Architekten

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Architekturvisualisierung Nadine Kuhn

Visualisierung

DI Simon Moosbrugger Architekt ZT

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit überzeugt in ihrer städtebaulichen und architektonisch klaren Grundidee. Der Glockenturm wird freigestellt und durch einen einfachen archaischen Baukörper mit markantem Satteldach ergänzt. Damit schafft der Kirchenbau eine neue Mitte, die alle Nutzungen unter einem Dach vereint und eine allseitige Beziehung zum umlaufenden Außenraum aufbaut. Der Kirchturm kann in seiner jetzigen Form als identitätsstiftendes, historisches Element belassen werden.

Der neue Kirchplatz spannt sich zwischen Kirche und Glockenturm auf und integriert den Bestandsbaum als Auftakt und zentralen Ankerpunkt. Die bestehenden Wegebeziehungen von Westen und Süden werden geschickt aufgegriffen.

Die zentralaxiale Grundrissfigur markiert einen klare Hauptzugang von Westen in den Kirchenraum. Die flurartige, schmale Eingangssituation vorbei an Sakristei, Pastoralraum und WC-Anlage wird sehr kritisch gesehen und müsste in einer Überarbeitung aufgeweitet werden.

Der Kirchenraum wird von vier massiven Pfeilern getragen, die dazwischen einen gefilterten Lichteinfall über ornamentale Fassadenmodule ermöglichen. Nach oben öffnet sich der Raum in das zeltartige Dach, das über ein mittiges Oberlichtband wirkungsvoll belichtet wird. Die Kirchenbestuhlung umfängt den Altar im Osten von drei Seiten; sie lässt aber auch flexible Nutzungen zu. Im Gesamten entsteht ein spiritueller, wohltuend ruhiger und gemeinschaftlicher Raum. Räumlich erweitert wird der Kirchenraum durch eine Empore, die sich im Westen über Sakristei und Pastoralraum erhebt. Die vorgelagerten trichterförmigen Treppen sind gut gesetzt, wirken jedoch als Aufgänge etwas überformt. Die abgetreppten Sitzstufen auf der Empore werden als Bestuhlung kontrovers diskutiert.

Die Wahl der Materialität mit einem Dachfaltwerk aus Holz und sichtbaren, weiß gekalkten Holzoberflächen wirkt für den Innenraum sehr stimmig. Die Fassadenmodule im Sockelbereich als Hohlblocksteine aus Infraleichtbeton wird als Idee einer schönen Lichtstimmung gewertet, muss aber hinsichtlich der konstruktiven Umsetzbarkeit geprüft werden. Insgesamt eine Arbeit, die in der städtebaulichen Klarheit, als auch in der Gestaltung des Kircheninnenraums überzeugt und einen wertvollen Beitrag leistet.