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Einladungswettbewerb | 06/2023

Neubau Gemeindehaus Laurentiuskirche in Bünde

2. Preis

Preisgeld: 6.000 EUR

habermann.decker.architekten

Architektur, Stadtplanung / Städtebau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Positionierung des Gemeindehauses nördlich der Kirche und parallel zum Nordring und der Wehmstraße wird als städtebauliche richtig erachtet. Das verbleibende Restgrundstück im Osten ist nicht sehr groß und lässt eine eher eingeschränkte Weiternutzung erwarten. Eine großzügige Treppenanlage führt vom Nordring auf den Kirchplatz und direkt zum Eingang des Gemeindehauses, wodurch dieser leicht auffindbar ist. Seine Positionierung gegenüber dem Eingang in die Kirche ermöglicht die gewünschte kurze Verbindung der beiden Gebäude. Der zwischen Kirche und Gemeindehaus entstehende Außenraum ist von guter Proportion und Nutzbarkeit.

Die Organisation des Grundrisses überzeugt. Dem Gemeindesaal ist ein großzügiges Foyer vorgelagert, über welches auch im Falle der Teilung beide Abschnitte gut erschlossen werden. Die Verbindung des mit der Theke ausgestatteten Eingangsbereichs und des Foyers wird jedoch als Nadelöhr gesehen, welches bei Veranstaltungen mit vielen Menschen zu Problemen führen kann. Das Nord-Westen gut sichtbare Gemeindebüro ist für Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht optimal erreichbar. Der Zugang mit dem kleinen Vorplatz zum Jugendraum wird positiv bewertet, wobei eine Verbindungsmöglichkeit von Jugendraum und Gemeindesaal als vorteilhaft angesehen worden wäre.

Die architektonische Qualität des neuen Gemeindehauses überzeugt, wenn auch einzelne Aspekte, wie z. B. die Höhe des Gemeindesaales in Nachbarschaft zur Kirche kontrovers diskutiert werden. Auch die Ausbildung der Westfassade des Gebäudes als thematische Fortsetzung der den Kirchplatz im Westen einfassenden Bruchsteinmauer, bei der die Treppe in ihrer Großzügigkeit und formalen Ausbildung eine einladende Geste auf den Kirchplatz bildet, ist gelungen. Kritisch gesehen wird dabei allerdings, dass sich hinter dieser Fassade im Westen lediglich zwei untergeordnete Räume befinden. Die Gestaltung der Fassade ist von hoher kompositorischer Qualität. Insbesondere das Wechselspiel unterschiedlicher Vermauerungen verleiht dem Gebäude eine angenehme skulpturale Anmutung.

Insgesamt stellt der Entwurf mit kleineren Einschränkungen einen gelungenen und konsequent ausformulierten Beitrag zur gestellten Aufgabe dar.

Anmerkungen der unteren Denkmalbehörde, Stadt Bünde
Aus denkmalpflegerischer Sicht fügt sich der Entwurf größtenteils harmonisch in die Nachbarschaft der historischen Kirchenanlage ein. Der Teil-Rückbau der historischen Grundstücksmauer stellt jedoch einen erheblichen Eingriff in die historische Substanz dar. Der Haupt-Baukörper steht in einem respektvollen Abstand zur Kirche, jedoch enthält der Entwurf einen sehr voluminösen überdachten Übergang zur Kirche. Dieser bedarf einer Umplanung um sich bezüglich des Volumens und der daraus entstehenden störenden Wirkung auf die Kirche besser einzufügen.