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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2022

Neubau multifunktionales Laborgebäude für Tierwissenschaften (MFL) an der Universität Bonn

Anerkennung

rw+ Gesellschaft von Architekten mbH

Architektur

YLA Ando Yoo Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Der Entwurf basiert auf der Idee des Hofes als zentraler Ort der Identifikation und des Austausches. Im Zusammenspiel mit einer klaren Zonierung und Organisation sowie der Sichtbarmachung und Erlebbarkeit der Forschung wird der Neubau in Form eines Solitärs an prominenter Stelle am Campusplatz verortet.

Räumlich orientiert sich das Gebäude um den grünen Hof, welcher auf Höhe des 2.OG abgestaffelt ist und so begrünte Terrassen für Pausen und Kommunikation in den Laborbereichen ausbildet.
Das Erdgeschoss öffnet sich zu allen vier Seiten und bindet das Gebäude so an zentraler Stelle am Campus in die Durchwegung ein.

Beide Fakultäten sind jeweils L-förmig über die zwei Gebäudeecken Nord-West und Süd-Ost organisiert. Sie nutzen das EG und 1.OG gemeinsam. Die architektonische Organisation des Entwurfs ermöglicht dabei sowohl eine bauliche Trennung der Fakultäten (exklusive der öffentlichen Flächen), als auch eine Öffnung über die gemeinsam genutzten Funktionen der Anlieferung und Fluchtwege über die Kerne.

Über den Haupteingang an der Ecke des Campusplatzes sowie den Bibliothekseingang wird das gemeinsame Foyer erschlossen.
Im Erdgeschoss und erstem Obergeschoss sind die gemeinsam genutzten öffentlichen Bereiche der Lehre wie Hörsaal, Seminar- und Praktikumsräume angesiedelt, welche durch eine Freitreppe im Foyer mit angrenzendem zweigeschossigem Luftraum räumlich und programmatisch miteinander verbunden werden. Im Erdgeschoss befinden sich zudem unterschiedliche, großzügige, informelle Aufenthalts- und Kommunikationszonen. Vier langgestreckte Erschließungskerne gliedern die Gebäudestruktur, sind leicht auffindbar und werden durch zwei den Haupterschließungskernen gegenüberliegende großzügige und natürlich belichtete Treppenhäuser mit angrenzenden Umkleiden und Spinden als Elemente der Begegnung ergänzt.
Das Schaulager öffnet sich zum Foyer und bildet damit einen offenen Übergang mit Blick in den Hof.
Die Form des Hofes ist so angelegt, dass sich zwei schmale und zwei tiefe Grundrissbereiche ergeben, welche eine logische Verteilung der Nutzung von Büros sowie Labor- und Lehrbereichen ermöglicht.
Somit ist grundsätzlich eine hohe Gebäude-Umnutzungsflexibilität geboten. Die Obergeschosse Zwei und Drei bekommen eine der Forschung entsprechend privatere Atmosphäre. Die Raumqualität ist hier weiterhin geprägt von einer offenen Plangestaltung, welche um die Kerne herum organisiert ist und großzügige Verkehrs- und Sozialbereiche mit Teeküchen, Kopierräumen, Spinden und Toiletten anbietet. Die Obergeschosse werden zudem vom visuellen Bezug zum grünen Hof und durch Sozialräume mit Ausblicken Richtung Campus und Innenstadt an den jeweiligen Enden der Flure belebt. Die Flure in den Bürobereichen sind in ihrer Breite und durch lockere Möblierung ebenso als Räume der Begegnung und Kommunikation mit hoher Aufenthaltsqualität angelegt. Ein für alle Nutzer zugänglicher Dachgarten transportiert die Idee des „Essbaren Campus“ von der städtebaulichen Ebene in den Gebäudeentwurf und schafft Identifikationspotential.