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Mehrfachbeauftragung | 05/2023

Neugestaltung Rathausumfeld in Albershausen

Perspektivskizze Rathausareal

Perspektivskizze Rathausareal

Teilnahme

schreiberplan

Stadtplanung / Städtebau, Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Städtebau

Um der Ortsmitte wieder einen ablesbaren Rahmen zu geben und die Lärmbelastung ringsum das Rathaus zu reduzieren ist eine städtebauliche Komposition aus drei unterschiedlichen Baukörpern geplant, die einen geschützten multifunktional nutzbaren Platzbereich im Inneren und einen urbanen offenen Platz entlang der Lindenstraße aufspannt.

In Anlehnung an die Umgebungsbebauung sind auf der Süd- und Westseite des Plangebiets Komplexe aus zweigeschossigen Gebäuden mit Satteldachgeschoss geplant. Um die Lärmbelastung ringsum das Rathaus auf ein Minimum zu reduzieren, wird auf der Südseite des Bestandsrathauses, zwischen Lindenstraße und Krone-Platz, ein gläserner eingeschossiger Pavillon eingeschoben, der das Eiscafé aufnimmt. Der transparente Pavillon, ermöglicht den Durchblick in den grünen Rathaus Innenhof. Das Eiscafé öffnet sich sowohl nach innen zum neugestalteten Krone-Platz, als auch nach außen zum Platz an der Lindenstraße und kann im Sinne der Kundenwerbung von der Hauptstraße aus gut gesehen werden. Dieser Standort in der Ortsmitte sorgt für die eine Belebung der Platzflächen im direkten Rathausumfeld. Der Pavillon ist so konzipiert, dass er zu einer Veranstaltungsbühne oder einem Ausstellungsraum umfunktioniert werden kann. Den Lückenschluss auf der Nordseite (Kirchstraße) schafft der neue Rathausanbau. Mit seinem skulpturalen, flachen Satteldach bildet er das Bindeglied zwischen dem Sonderbaustein Bestandsrathaus und der angrenzenden historisch gewachsenen Bestandsbebauung. Bestandsrathaus und Anbau sind über eine gläserne Fuge barrierefrei miteinander verbunden.

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Versuch der Verfasser, den neugestalteten Rathausplatz als Teil einer Platzabfolge zwischen Kirchplatz im Westen und Grünfuge östlich der B 297 erscheinen zu lassen, wird anerkannt. Der Rathausanbau schließt westlich an das Bestandsgebäude an. Zusammen mit drei weiteren Baukörpern wird ein großzügiger Platzraum aufgespannt. Um ihn zur Bundesstraße hin zu fassen, wird ein Pavillon als Füllstück vorgeschlagen. Es wird bezweifelt, ob dieses eingeschossige, gläserne Gebäude genügend Kraft entwickelt, diese städtebauliche Aufgabe übernehmen zu können. Ebenso kritisch wird gesehen, dass neben der Nutzung als Eiscafe eine Bühne oder Ausstellung vorgeschlagen wird, deren kontinuierliche Bespielung in dem dörflichen Kontext kaum realistisch ist.
Alle neuen Gebäude sollen einheitlich mit flach geneigten, gekoppelten Satteldächern versehen werden. Diese sind aber weder ortstypisch, noch gelingt ihnen, eine formale Beziehung zum vorhandenen Rathaus zu erzeugen. Zudem wird in Frage gestellt, ob es richtig ist, in der Dachform auf eine Differenzierung zwischen dem Rathaus- Erweiterungsbau und dem Wohnungsbau zu verzichten.
Die neuen Gebäude unternehmen den Versuch, auf die fragmentarischen, städtebaulichen Kanten zu reagieren. Leider entsteht so ein Stadtraum, der nach wie vor an Klarheit vermissen lässt. Auch der Zwischenraum zwischen der Brandwand im Süden und dem Neubau kann nicht überzeugen.
Das Gebäude in der Südwestecke des Platzes weist eine Gebäudetiefe auf, die sinnvoller- weise nur mit einer größeren Einzelhandelsnutzung gefüllt werden könnte. In der Folge würde ein ebenerdiger Stellplatzbedarf entstehen, der an dieser Stelle nicht gewünscht sein kann. Für eine sinnvolle Wohnnutzung in den Obergeschossen würde die Geometrie des Hauses eine hohe Hypothek darstellen.
Im Rathaus- Anbau wird die Bibliothek im Erdgeschoss, der Sitzungsaal im OG angeboten. Dies ist nicht optimal, da der Saal bei Festlichkeiten auf dem Platz nicht genutzt werden kann. Vor der Bibliothek und dem Sitzungssaal wird ein etwas großzügigerer Vorbereich vermisst.
Um mit den schwierigen, topografischen Verhältnissen klar zu kommen, wird hinter dem Eiscafe-Pavillon eine Senke ausgebildet, die in ihrer räumlichen Qualität insbesondere im Zwischenraum zwischen Rathaus-Altbau und Pavillon nicht überzeugen kann.
Die nördliche Einfahrt der Schlierbacher Straße soll von der B 297 abgekoppelt werden. Hier fehlt ein Wendehammer, so dass Fahrzeuge, die nicht in die Tiefgarage fahren können oder sollen, lediglich durch Rückwärtsfahren ausfahren können.
Obwohl der Entwurf in seinem Grundansatz interessant erscheint, kann er am Ende nicht überzeugen.
Perspektivskizze Lindenstraße

Perspektivskizze Lindenstraße

Präsentationsplan 01

Präsentationsplan 01

Präsentationsplan 02

Präsentationsplan 02

Präsentationsplan 03

Präsentationsplan 03

Detailplan Rathausareal

Detailplan Rathausareal

Beleuchtungsplan

Beleuchtungsplan

Schnittansicht

Schnittansicht