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Studienauftrag, Selektives Verfahren | 05/2023

Entwicklung Areal Rheinufer Ost in Schaffhausen (CH)

Preisgruppe

Ruprecht Architekten

Stadtplanung / StÀdtebau

Heinrich Landschaftsarchitektur GmbH

Landschaftsarchitektur

Stadt Raum Verkehr Birchler und Wicki

Verkehrsplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Konzept wird getragen von den Prinzipien Suffizienz, Koexistenz und Synergien. Mit diesen Prinzipien als Grundlagen wird eine panoptische Promenade mit Nutzungsschwerpunkten fĂŒrs Quartier, die Stadt, sowie Besuchende mit jahreszeitlichen AusprĂ€gungen entwickelt.

Die FischerhĂ€userbebauung wird durch eine Eckbebauung ergĂ€nzt und durchlĂ€ssig gestaltet. In den Erdgeschossen sind gewerbliche Nutzungen vorgesehen. Der Salzstadel bleibt dem Wassersport erhalten, wird mit mobilen Buvetten in einem Pocketpark westlich des langen GebĂ€udes ergĂ€nzt. Das GebĂ€ude hinter der Sommerlust mit den Park- und BootsplĂ€tzen wird abgerissen. Die beiden weiteren GebĂ€ude entlang der Buchthalerstrasse werden nachverdichtet. Das Gaswerkareal wird zu einem neuen Wohnquartier entlang einer neu angelegten «Lindligasse» entwickelt. Zirka 180 Wohnungen mit unterschiedlichen TrĂ€gern und Preisklassen entstehen entlang der Gasse. Von den GebĂ€uden im Gaswerkareal wird die erste Zeile erhalten und fĂŒr Ateliers, Dienstleistung und Gewerbe umgenutzt.

Als Grundkonzept fĂŒr die Bebauungsstruktur wurde eine konzentrierte Verdichtung vorgeschlagen, um möglichst zusammenhĂ€ngende FreirĂ€ume erstellen zu können. Neben der Eckbebauung an der FischerhĂ€userstrasse, wird insbesondere im Gaswerkareal verdichtet.
Die vier neuen LanghĂ€user entlang der «Lindligasse» im Gaswerkareal ermöglichen einen intimen Aussenraum mit siedlungsnahen Nebennutzungen wie Ateliers, Studios oder GĂ€stezimmer. Gleichzeitig entsteht ein öffentlicherer Freiraum zwischen den Bestandsbauten und den LanghĂ€usern. Die neuen LanghĂ€user ergeben eine GeschossflĂ€che von knapp 18'000 m2 (inkl. Bestandsbauten sind es 19'000 m2). Zusammen mit den Bestandsbauten wĂ€re das eine AusnĂŒtzungsziffer (AZ) von zirka 1.2 im Gaswerkareal.

Als zentrales Freiraumelement dient die aufgewertete Uferpromenade, die an der engsten Stelle durch einen uferbegleitenden, hölzernen Steg sowie der Verschiebung der Rheinhaldenstrasse Richtung GebĂ€ude erweitert wird. Beim Salzstadel ist die Promenade eine nutzungsintensive Begegnungszone, die weiter stadtauswĂ€rts in einen Park mĂŒndet. Die Baumallee wird mit weiteren BĂ€umen ergĂ€nzt und verlĂ€ngert, arten reiche Staudenpflanzen erhöhen das BiodiversitĂ€tspotenzial. Zwei ParkbrĂŒcken verbinden die Promenade mit dem Schauweckergutpark bzw. mit dem Gaswerkareal und erweitern diese bis ans Ufer. Der Schauweckergutpark wird zur grosszĂŒgigen Spiel-und Liegewiese mit Spiellandschaft fĂŒr Kinder.

Die Rheinhaldenstrasse wird durch verschiedene Massnahmen verkehrsberuhigt, d.h. sie wird verengt und in Teilen durch einen Belagswechsel zu einer Begegnungszone (beim Salzstadel) umfunktioniert. Auch das Parkplatzangebot wird minimiert und beim Gaswerkareal durch ein MobilitĂ€tskonzept ergĂ€nzt. Die Erschliessung erfolgt aber weiterhin ĂŒber die Rheinhaldenstrasse, inkl. der Neubauten auf dem Gaswerkareal. An nutzungsintensiven Sommertagen wird der Verkehr weitrĂ€umig umgeleitet, um die Rheinhaldenstrasse soweit möglich vom Verkehr zu befreien. Die Cars erhalten eine Wendeschlaufe, um im Bereich Salzstadel die GĂ€ste ein- und aussteigen zu lassen, werden aber ausserhalb des Perimeters parkiert.

Die einzelnen Projekte sind additiv und voneinander unabhÀngig realisierbar. Es wÀre aber von Vorteil, wenn die Verschiebung der Rheinhaldenstrasse vor weiteren gestalterischen Massnahmen vorgenommen wird.

WĂŒrdigung

  • Die VerlĂ€ngerung des Schauweckergutparks durch eine ParkbrĂŒcke bis ans Rheinufer erweitert den öffentlichen Uferraum und bildet eine attraktive Verbindung zum Park.
  • Das Team prĂ€sentiert eine eigenstĂ€ndige stĂ€dtebauliche Idee fĂŒr die Umstrukturierung des Gaswerkareals durch die Lindligasse, die gleichzeitig auch das Rheinufer mit der Buchthalerstrasse verbindet. Damit entsteht eine klare Trennung zwischen den erhaltenen historischen Bauten, die der Rheinhaldenstrasse zugeordnet werden und der neuen dahinterliegenden Nachbarschaft.
  • Die konsequente Erschliessung ĂŒber die Rheinhaldenstrasse mit saisonalen Lösungen fĂŒr Zeiten mit intensiver Erholungsnutzung und die Verbreiterung der Promenade durch den Rheinsteg an der engsten Stelle reizt die Situation aus und zeigt die Grenzen der Verkehrsberuhigung gut auf.
  • Die Eckbebauung beim westlichen Eingang zum Gebiet wird mit einer angemessenen baulichen Verdichtung (AZ 2.0) vorgeschlagen.