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Verhandlungsverfahren | 08/2023

Neubau Bundesfilmarchiv in Hoppegarten, 2. BA

Haupteingang an der Lindenallee

Haupteingang an der Lindenallee

Teilnahme

O&O Baukunst

Architektur

Erläuterungstext

Das Archiv als Biotop
Ein Archiv, dessen Inhalt von allen Einflüssen der Umwelt und Umgebung abgeschottet ist, wird in der dörflichen Landschaft von Hoppegarten errichtet. Das Sockelgeschoss mit seinen großen Öffnungen verbindet sich in Form und Maßstab mit den vorhandenen raumgreifenden Gebäuden des Bundesfilmarchives. Darüber liegen die sich wiederholenden, geschlossenen Archivgeschosse.

Die Fassade des neuen Bundesfilmarchives wird im Sinne der Dauerhaftigkeit und Nachhaltigkeit aus gebrauchten Klinkerziegeln geplant. Aus der begrenzten Verfügbarkeit einer Charge gleicher Reuse-Ziegel ergibt sich das gestalterische Konzept des Hauses. Die unterschiedlich farbigen architektonischen Zeitschichten sind wie Sedimente in der Fassade ablesbar. Gleichzeitig gliedern die horizontalen Ziegelbänder das große Volumen des Baukörpers.

Ein derart großes Haus muss etwas mitbringen, das diesen Ort nachhaltig verbessert. Wie an einer Steilwand sieht man bei genauerem Hinschauen, dass zwischen den Sedimenten kleine Löcher und Behausungen hineingearbeitet sind. Die Fassade des Archivgebäudes wird zu einem Biotop für Fledermäuse, Vögel und Insekten.

Während in den oberen Ebenen Nistkästen angebracht sind, gibt es im Erdgeschoss hervorspringende Vordächer entlang der Fassade. Es entstehen kleine überdachte Orte, die als Austritte in den landschaftlichen Garten genutzt werden können. Der Haupteingang und der Versorgungshof des Archivs zeigen sich auf gleiche Weise mit einem Vordach. Zwischen diesen „Behausungen“ der NutzerInnen und der Fauna bleibt genügend Platz für die Flora, um das künstliche Biotop perfekt zu machen.

Den Abschluss dieses von Menschen geschaffenen Biotops bildet ein Streifen intensiver Dachbegrünung entlang der Attika. Wie an einer Steilküste zeigt sich das Dach als letztes „grünes“ Sediment und ist gleichzeitig Aufenthaltsort für Vögel und Insekten. Im mittleren Dachbereich bleibt ausreichend Platz für eine PV Anlage auf extensiver Dachbegrünung.

Entwurfsteam O&O Baukunst: Roland Duda (Partner), Fabian Maurer, Xhesika Osmani, Johan Rey
Blick Entlang der Westfassade durch den Garten

Blick Entlang der Westfassade durch den Garten

Fassadendetail

Fassadendetail