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Nichtoffener Wettbewerb | 08/2023

Erweiterung Deutsches Marinemuseum Wilhelmshaven

3. Preis

Preisgeld: 7.320 EUR

Pool Leber Architekten BDA

Architektur

zaharias landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

(Auszug aus dem Preisgerichtsprotokoll)

Dem Entwurf gelingt es mit der Ausbildung einer städtebaulichen Großform die sich als transparenter, organischer Körper um das Bestandsensemble entwickelt den vorhandenen heterogenen Baukörpern des Museums einen Rahmen und gleichzeitig eine neue Fassung gegenüber dem Außengelände zu formulieren. Innen- wie Außenbereich erhalten somit ein neues Bindeglied, dass reizvolle Raum- und Sichtbezüge aufbaut und den räumlichen Kontext des Museumsareals mit einer markanten Figur neu interpretiert und charakterisiert. Die Maßstäblichkeit der baulichen Großskulptur im Kontrast zu räumlichen Kleinteiligkeit und Begrenztheit der Liegenschaft wird aber durchaus kontrovers gesehen.

Der Zugang zum Museum erhält durch Ausbildung eines Vorplatzes einen angemessen proportionierten Ankunftsbereich, der gleichzeitig den Blick auf das Ausstellungs- und Freiraumgelände freihält und in die Szenographie des Außenraumes einlädt.

Durch eine geschickte Verbindung und Übergang des Neubaus an den Bestandsbau werden die bisherigen organisatorisch-funktionalen Mängel aufgelöst und durch eine Entzerrung der Funktionsbereiche von Kasse, Shop, Garderobe und Café ein großzügiger Eingangsbereich geschaffen, der durch einen zentralen Serviceblock sinnvoll gegliedert und strukturiert wird.

Die gute Zonierung des Eingangs- und Foyerbereiches gibt keine Hierarchisierung der weiteren Wegeführung vor, sondern ermöglicht eine selbstverständliche wirkende Orientierung und Verteilung der Besucher in den Dauer- und Wechselausstellungsbereich, die immer wieder durch reizvolle Bezüge in den Außen- und Hofraum erlebbar gemacht wird. Auch die Anbindung des Veranstaltungsbereich über den gläsernen Erschießungsgang gelingt souverän und selbstverständlich.

Das Außengelände erhält durch den Neubau ein neues bauliches Rückgrat, eine transparente Kulisse ohne die räumlichen Bezüge zu den Wasserkanten der östlichen und westlichen Kaje zu verstellen oder einzuschränken. Die fein abgestufte Differenzierung und Gliederung des äußeren Ausstellungsbereich wird als sehr gelungen bewertet.

Beurteilung durch das Preisgericht

Dem Entwurf gelingt es mit der Ausbildung einer städtebaulichen Großform die sich als transparenter, organischer Körper um das Bestandsensemble entwickelt den vorhandenen heterogenen Baukörpern des Museums einen Rahmen und gleichzeitig eine neue Fassung gegenüber dem Außengelände zu formulieren. Innen- wie Außenbereich erhalten somit ein neues Bindeglied, dass reizvolle Raum- und Sichtbezüge aufbaut und den räumlichen Kontext des Museumsareals mit einer markanten Figur neu interpretiert und charakterisiert. Die Maßstäblichkeit der baulichen Großskulptur im Kontrast zu räumlichen Kleinteiligkeit und Begrenztheit der Liegenschaft wird aber durchaus kontrovers gesehen.

Der Zugang zum Museum erhält durch Ausbildung eines Vorplatzes einen angemessen proportionierten Ankunftsbereich, der gleichzeitig den Blick auf das Ausstellungs- und Freiraumgelände freihält und in die Szenographie des Außenraumes einlädt.

Durch eine geschickte Verbindung und Übergang des Neubaus an den Bestandsbau werden die bisherigen organisatorisch-funktionalen Mängel aufgelöst und durch eine Entzerrung der Funktionsbereiche von Kasse, Shop, Garderobe und Café ein großzügiger Eingangsbereich geschaffen, der durch einen zentralen Serviceblock sinnvoll gegliedert und strukturiert wird.

Die gute Zonierung des Eingangs- und Foyerbereiches gibt keine Hierarchisierung der weiteren Wegeführung vor, sondern ermöglicht eine selbstverständliche wirkende Orientierung und Verteilung der Besucher in den Dauer- und Wechselausstellungsbereich, die immer wieder durch reizvolle Bezüge in den Außen- und Hofraum erlebbar gemacht wird. Auch die Anbindung des Veranstaltungsbereich über den gläsernen Erschießungsgang gelingt souverän und selbstverständlich.

Das Außengelände erhält durch den Neubau ein neues bauliches Rückgrat, eine transparente Kulisse ohne die räumlichen Bezüge zu den Wasserkanten der östlichen und westlichen Kaje zu verstellen oder einzuschränken. Die fein abgestufte Differenzierung und Gliederung des äußeren Ausstellungsbereich wird als sehr gelungen bewertet.

Kritisch wird die Materialität und Konstruktion des Gebäudes durch Ausbildung einer vollverglasten Pfosten-Riegel-Fassade eingeschätzt, die sowohl unter dem Gesichtspunkt der Wirtschaftlichkeit als auch der Nachhaltigkeit Zweifel an einer zeitgemäßen Lösung und einer adäquaten Finanzierung wecken. Unter den finanziellen Rahmenbedingungen des Projektes wird die Fassadenausbildung als sehr aufwändig, kostenintensiv und der Größe der gestellten Erweiterungsaufgabe des Museums als unangemessen eingeschätzt. Dies gilt auch für die sich aus dem hohen Glasanteil ergebende Anforderung an Kühlung und Klimatisierung der Innenräume. Die Einhaltung insbesondere an die Vorgaben des sommerlichen Wärmeschutzes wird man nur mit deutlich erhöhtem Einsatz von Gebäudetechnik begegnen können, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Invest- und Betriebskosten. Hier hätte man im Konzeptentwurf einen differenzierteren Umgang mit den Kriterien zu Nachhaltigkeit gewünscht, die dem Nutzer eine wirtschaftliche Finanzierung und Betriebsführung ermöglicht hätte.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Besucherführung

Besucherführung