modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Einladungswettbewerb | 05/2008

Metzghofstatt

3. Preis

Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Projektwettbewerb Metzghofstatt 04/08 h a r f e

In der Metzghofstatt drängt das Grün durch die Ritzen des Belags der Altstadt.
Es dehnt sich aus zu grossen Fugen, in denen ruhige baumbestandene Orte entstehen.


Situation
Der zunehmende Nutzungsdruck lässt die Metzghofstatt aus ihrem Hinterhofdasein erwachen.
Ziel des Entwurfes ist es, den Ort zum Teil des Zentrums zu machen und ihm trotzdem seinen ruhigen Charme zu belassen.
Wir lesen Hauptplatz und Metzghofstatt nicht als Gegensatz- Paar, sondern als einen Platz, der das frei stehende Rathaus umfliesst. Abgewandt von den Verkehrsströmen erhält der Platz in der Metzhofstatt durch zurückhaltende Begrünung und
Möblierung eine ruhige Seite. Der Marienbrunnen wird so zum Scharnier der zwei Platzschwerpunkte.

Topographie und Textur
Die Topographie zeichnet sich nach, über Bänder aus Guberkalkstein.
Die durchgehende Belagsfl äche klappt sich teilweise entlang dieser Bänder auf, ähnlich dem Bild eines breiten Treppenweges. Die Aufklappung schafft um die bestehende Linde und vor dem Turm sonnendurchflutete, ebene Plätze mit Blick auf Turm, historischen Privatgarten und Bergpanorama.
In der Tradition der dekorativen Belagsbehandlung spiegelt sich dieses Spiel mit der Topographie in der Belagsgestaltung wieder:
Die Bänder aus Guberkalksteinen werden, ähnlich dem Bild einer Harfe, auseinandergezupft.
Die Zwischenräume werden verfüllt mit Kopfsteinpflästerung und werden dort, wo sich die Bänder in den flacheren Bereichen voneinander entfernen, abgelöst durch Kiesrasen.
Je nach Sichtwinkel und Nutzungsintensität entsteht ein Bild, das zwischen Stadtplatz und ruhigem begrüntem Hinterhof oszilliert. Diese Ambivalenz der Lesart gibt der Metzghofstatt ihr eigenes Gepräge.
Ziel ist es, möglichst viel vorhandenes Steinmaterial wiederzuverwenden.

Ausstattung und Bäume
In den gestuften Bereichen werden die Auftrittsbänder teilweise zu langgezogenen Sitzelementen, die den Platz zusätzlich strukturieren und den Fahrverkehr leiten.
Den Marienbrunnen kehren wir um 180 Grad, der Brunnenstock bildet wieder den Auftakt des Platzes und gibt das Wasser talabwärts.
Neben der bestehenden Linde schlagen wir Schnurbäume (Sophora japonica) vor; ein lichter weiss blühender Baum mit aufstrebendem Habitus, der mit der Schwere und Dunkelheit des Belages in Dialog tritt.

Beleuchtung
Die Grundbeleuchtung wird gewährleistet über bestehende Abspannungen und Leuchten entlang der Fassaden.
In die Sitzelemente eingelassene Lichtbänder sowie ein leichter Lichtschweif auf der Turmfassade akzentuieren die Entwurfselemente in der Nacht.

Nutzung
Die Metzghofstatt war immer sehr nutzungsorientiert. Die neue Disposition gewährleistet die nötigen Zufahrten und bietet eine differenzierte Raumstruktur, die für grössere Veranstaltungen wie Markt und Anlässe, für den (Schulklassen) Betrieb beim Museum und den ruhigen Aufenthalt von wenigen Personen geeignet ist.