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Award / Auszeichnung | 06/2023

Deutscher Architekturpreis 2023

Generationenprojekt AndreasGärten

DE-99084 Erfurt, Petersberg 26a

Engere Wahl

Dorschner Kahl Architekten

Architektur

Heine Mildner Architekten

Architektur

Projektdaten

  • Gebäudetyp:

    Wohnungsbau

  • Projektgröße:

    keine Angabe

  • Status:

    Realisiert

  • Termine:

    Fertigstellung: 06/2022

Projektbeschreibung

Im Zentrum von Erfurt realisierte die Johanniter Unfallhilfe ein Ensemble aus drei Mehrgenerationswohnhäusern mit ca. 100 Mietwohnungen mit verschiedenen Wohnformen, ein Therapiezentrum für soziale und medizinische Dienste, einer Kapelle und einer Kita.
Die Grundidee für die Planung war, einen sozialen Ort zu schaffen, der das gemeinschaftliche Wohnen fördert und Raum für verschiedene Wohnformen und soziale Konstellationen bietet und gleichzeitig mit seiner Holzarchitektur ein sichtbares Zeichen nachhaltiger Stadtentwicklung in Erfurt wird.
Das Planungsgebiet befindet sich direkt an der Zitadelle auf dem Petersberg in Erfurt. Das neue Quartier besteht aus drei schlanken, dreigeschossigen Holzbauten mit umlaufenden Veranden und einem mit Obstgehölzen, Großsträuchern und Stauden bepflanzten halböffentlichen Garten. Die Gebäude sind als eine Abfolge von ineinander übergehenden Außen- und Innenräumen entwickelt. Die freie Komposition aus den drei schlanken Holzbauten mit ihren signifikanten, umlaufenden Veranden umschliesst einen gemeinschaftlichen, halböffentlichen Garten. Die Eingänge der Wohngebäude sind zu diesem Innenhof ausgerichtet - das fördert die Kommunikation unter den Bewohnerinnen und macht den Garten zwischen den Gebäuden zum sozialen Ort. Durch die feine Holztektonik der Gebäude wird ein neuer Raum geschaffen, der in eine dynamische Beziehung zur Festung und den innerstädtischen Landschaftsraum tritt. Der fragmentierte Grüngürtel um die Zitadelle wird damit geschlossen.
Die auf drei Wohnhäuser aufgeteilten Mietwohnungen werden mit ihren unterschiedlichen Grundrissen den Ansprüchen von Familien, Paaren und Alleinlebenden aller Altersklassen gerecht. Zwei Pflegewohngemeinschaften in den Erdgeschossen bieten zudem älteren Menschen, die in Gemeinschaft leben wollen, ein neues Zuhause. Zudem gibt es dort Einrichtungen wie soziale und medizinische Dienste sowie einen Mehrzweckraum, die allen BewohnerInnen zur Verfügung stehen.
Die Veranda bestimmt den architektonischen Ausdruck der drei Wohngebäude und bietet eine Verbindung zwischen privatem Wohnraum und dem halböffentlichen Hofraum des Mehrgenerationsquartiers - und ist damit auch Kommunikationsraum zwischen den Gebäuden über den Hof hinweg und erweitert den Innenraum nach außen. Der Großteil der Wohnungen sind zweiseitig auf den Innenhof und die umliegende Stadt orientiert und erstrecken sich von Veranda zu Veranda. So partizipieren diese Wohnungen einerseits vom Leben im Garten zwischen den Gebäuden, haben aber auch ruhigere, private Zonen zum nach aussen liegenden Landschaftsraum.
Die Fassadengestaltung der Wohnhäuser verbindet die tektonische Logik mit homogener Wirkung von Stabwerk und Wandbekleidung. Die Wohngebäude sind in einer hybriden Bauweise aus betonierten Erschließungskernen, gemauertem Erdgeschoss und vorgefertigten Brettsperrholzwänden und sichtbaren Brettsperrholzdecken im Obergeschoss errichtet.
Die Kindertagesstätte für 111 Kindern ab dem 1. Lebensjahr bis zum Schuleintritt wird in einem denkmalgeschüzten, verklinkerten ehemaligen Wagenhaus direkt unterhalb der Zitadelle Petersberg untergebracht. Ein hölzerner Anbau mit einer offenen Veranda erweitert den Bestandsbau räumlich und vermittelt architektonisch zwischen den neuen Wohnhäusern in der Nachbarschaft und dem Bestandsbau. Die Kindertagesstätte ist als integrative Einrichtung barrierefrei geplant. Mit dem adaptiven Re-Use des historischen Gebäudes wird sowohl dem nachhaltigen Anspruch des neuen Quartiers als auch der Geschichte des Ortes Rechnung getragen.

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Ensemble aus drei schlanken Holzbauten mit umlaufenden Loggien überzeugt durch die feine Abstufung zwischen öffentlichem, halböffentlichem und privatem Raum. Die Wohnriegel umschließen einen gemeinschaftlichen Garten und definieren eine Abfolge spannungsvoller und kommunikationsfördernder Binnen- und Außenräume.
EG

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OG

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Schnitt

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Schwarzplan

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