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Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

Neubau Kindertageseinrichtung in Allmersbach im Tal

Lageplan Freianlagen

Lageplan Freianlagen

Anerkennung

Preisgeld: 2.500 EUR

walter huber architekten gmbh

Architektur

g2-Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die vorliegende Arbeit besticht durch die Setzung eines kompakten, schlichten und wohlproportionierten Satteldachbaukörpers. Unverkennbar als Holzbau konzipiert entwickeln die Verfasser aus der konstruktionsbedingten Rasterung einen funktionalen, vielfältigen und gut organisierten Grundriss.

Die verlegten Parkplätze werden nachvollziehbar und rational am östlichen Rand des Grundstückes nachgewiesen. Kritisch gesehen wird die Platzierung des Gebäudes auf dem Grundstück und damit auch das Verhältnis zu Straße, Gehweg und Ankommenssituation. Ein etwas größeres Vorfeld würde sowohl dem Aufenthalts- wie dem Sicherheitsbedürfnis im Bereich des Einganges Rechnung tragen. Auch die durch die Platzierung erforderliche, vergleichsweise steile Geländemodellierung im südlichen Vorfeld ist ungünstig.

Dem richtig platzierten Eingang wird innenräumlich ein großzügiger Luftraum zugeordnet, der die beiden Geschosse verbindet. Die in der Nähe des Eingangs platzierte notwendige Treppe erfüllt in diesem Sinne zwar Ihre funktionale Anforderung kann das Gebäude aber räumlich nicht bereichern. Dies wird vor dem mit einer Kindergartentreppe häufig verbundenen Bildungscharakter bedauert. Bedingt durch die Rasterung des Holzbaus und die gewählte Gebäudetiefe entstehen in einigen Bereichen sehr schmal geschnittene Räume. In diesem Sinne kann auch die grundsätzlich positiv gewürdigte Raumfolge von Flur und Garderobenaufweitungen nicht vollständig überzeugen- man würde sich ein wenig Breite in beiden Raumbereichen wünschen. Aus Nutzungssicht wäre es wünschenswert, nicht nur eine einzelne Gruppe auf einem Geschoss anzuordnen. Das Angebot einer Galerie in den Gruppenräumen wird grundsätzlich begrüßt, wenngleich dessen bauordnungsrechtliche Realisierbarkeit noch nicht abschließend zu klären ist. Der 2. bauliche Rettungsweg ist auch für die südlichen Nutzräume nicht gegeben. Dies erscheint jedoch lösbar. Die Anmutung des Gebäudes wirkt sowohl in Bezug auf Nutzung wie im Hinblick auf die eher ländliche Umgebung angemessen, wird jedoch im Hinblick auf sein direktes Umfeld auch kontrovers diskutiert. Die Fassadengestaltung wirkt gekonnt und lässt auch im Detail eine hohe Qualität erwarten.

Entsprechend dem sympathisch schlichten Gebäudetyp ist auch der Freiraum einfach und zurückhaltend sowie ausreichend dimensioniert. Weitergehende Gestaltungen sind ebenso wie die Anschlüsse an den Bestand und die Umgebung, noch wenig erkennbar, aber leicht und qualitätvoll möglich.

Das Gebäude weist bezüglich der Kenndaten leicht unterdurchschnittliche Werte auf was wirtschaftliche Errichtung und Betrieb möglich erscheinen lässt. Insgesamt handelt es sich um einen wertvollen Beitrag zu Lösung der gestellten Aufgabe, bei dem jedoch die Platzierung auf dem Grundstück und einige innenräumlichen Aspekte nicht vollständig überzeugen können.

Der Entwurf 1283 bietet im Hinblick auf die Kriterien des nachhaltigen Bauens insgesamt sehr günstige Randbedingungen. Der kompakte Baukörper soll bis auf die minimierte Bodenplatte vollständig aus nachwachsenden Rohstoffen und Lehm realisiert werden, was als realistisch eingeschätzt wird. Die ressourceneffiziente Holzkonstruktion und die konsequente Rasterung bieten optimale Rahmenbedingungen für eine flexible Umnutzungsfähigkeit und Kreislauffähigkeit, ebenso für eine gute Tageslichtversorgung und freie Lüftung. Die große Satteldachfläche bietet einen baulichen Schutz vor sommerlicher Überhitzung soll in der Südorientierung vollständig zur Solarenergienutzung herangezogen, die Nordseite mit Dachbegrünung ausgestattet werden. Zur Wärmeversorgung wird eine Erdreich-Wärmepumpe vorgeschlagen, die auch zur passiven Kühlung beitragen kann. Hier wäre ggf. auch die Alternative Luftwärmepumpe zu prüfen. Insgesamt überzeugt der Entwurf im Hinblick auf die Nachhaltigkeitskriterien vollumfänglich