modgnikehtotsyek
ALLE WETTBEWERBSERGEBNISSE, AUSSCHREIBUNGEN UND JOBS Jetzt Newsletter abonnieren

Nichtoffener Wettbewerb | 09/2023

Neues Forum Julius Kühn Institut in Berlin-Dahlem

Perspektive Eingang

Perspektive Eingang

Anerkennung

Preisgeld: 3.670 EUR

Rehwaldt Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

CODE UNIQUE Architekten

Architektur

lucia Dellefant

Kunst

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Freiraum ist passend zum Gebäude ruhig und funktional gestaltet. Es wird jedoch kontrovers diskutiert, ob die einfach gehaltene Freiraumqualität ausreicht, einen angemessen repräsentativen und identitätsstiftenden Ort zu definieren. Die befestigten Flächen, durchgängig aus Granitpflaster, wirken etwas formell, der Befestigungsgrad ist hoch. Die rückseitige Caféterrasse „Kantinenfreisitz“ ist richtig angeordnet, ob ihre Größe ausreicht, wird debattiert.
Die zurückhaltende Gestaltung des Arboretums, das perspektivisch zum Klimawald entwickelt werden soll, wird begrüßt. Die Wegeanbindung Richtung Technikum und Laborgebäude ist nicht klar genug ausgearbeitet. Die Zugänglichkeit der Sitzstufen über die Rasenflächen ist nicht optimal gelöst. Die seitliche Anordnung des Rampenzugangs wird im Sinne von design for all hinterfragt. Die Fällung von 47 Bäumen wird ebenfalls kritisch gesehen.
Die Fassade strahlt nord- und südseitig eine große Ruhe und Klarheit aus, wirkt hier jedoch durch ihren weitgehend geschlossenen Charakter bis auf die fast monumentale Eingangsgeste etwas verschlossen. Die große Freitreppe und die aufgestaffelte „Dachlaterne“ bilden eine klare Geste in Richtung des öffentlichen Straßenraums und bieten Orientierung. Die Grundrisse sind bestandsorientiert, funktional gehalten und entsprechen den Anforderungen des JKI. Der vom Denkmalschutz gewünschte Erhalt des Wandreliefs ist gut und plausibel inszeniert. Es bildet einleuchtend die symetrische Mittelachse der nahezu gespiegelten Grundrissstruktur. Der durchgesteckte großzügige und transparente Durchgangsraum in der Mitte überzeugt und verbindet logisch den Vorplatz mit der nordseitigen Gartenpartie.
Die seitlichen Raumqualitäten und geschlossenen Fassaden lassen das Gebäude insgesamt recht introvertiert wirken und werden kritisch beurteilt, weil sie sich bis auf die Arbeitsräume auf der Westseite mit dem umgebenden Raum -nutzungsbedingt- nicht verzahnen. Das Gründach wird positiv bewertet.
Die raumklimatische Qualität wird u.a. aufgrund der Speichermasse der geplanten Holz-Beton-Verbunddecke positiv beurteilt, jedoch ist der Fensterflächenanteil West hoch.
Die vielteilige Skulpturengruppe Biotopia aus Stahlkonstruktionen und farbigem Glas versucht einerseits das Gelände in seiner Gesamtheit zu erfassen und andererseits auf spielerische Art und Weise Bezüge zum Ort herzustellen. Dabei wurde jedoch die genaue Positionierung kontrovers diskutiert. Positiv wurde insbesondere die Farbigkeit bewertet.
Diskutiert wurde über konzeptuelle Stringenz in der Verwendung von lateinischen Fantasiebegriffen für Pflanzenarten in Anlehnung an Fachbegriffe als aufgesetzte Ornamente auf die farbigen Gläser. Der spielerische Ansatz wurde in der Diskussion hervorgehoben.
Zudem wurde kontrovers über die skulpturale Anlehnung an Gewächshäuser diskutiert, die einen Ortsbezug zu den Einrichtungen auf dem Gelände herstellen sollen. Die farbigen Elemente kontrastieren die farblich schlicht gehaltene Materialität der Architektur und bilden Ankerpunkte in dem eher ruhig gehaltenen Freiraum.
Bei den unterschiedlichen architektonischen Elementen wurde in der Diskussion der Pavillon als neugeschaffener Aufenthaltsort hervorgehoben, jedoch auch kritisch hinsichtlich des Standorts der der Nutzung und der Realisierbarkeit betrachtet.

Lageplan

Lageplan

Kunstwerke

Kunstwerke

Perspektive Speiseraum

Perspektive Speiseraum