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Offener Wettbewerb | 10/2023

Entwicklung Schaumagazin im KIW-Quartier in Schwerin

1. Preis / Realisierungsteil

Preisgeld: 50.000 EUR

Max Dudler GmbH

Architektur

studiofutura

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Das architektonische Konzept für den Realisierungsteil zeichnet sich wie die Gesamtkonzeption durch eine gezielte Berücksichtigung und den Erhalt der bestehenden Bausubstanz aus.
Der nachträglich errichtete Garagenanbau wird abgerissen und durch einen Pavillon in leichter Stahlbauweise ersetzt. Diese transparente moderne Architektur hebt sich deutlich von der ursprünglichen Betonbauweise der 1950er Jahre ab und wird als neues, offenes und zeitgemäßes Element wahrgenommen. Die behutsame Teilverschließung der Fassade des Verwaltungsgebäudes bewahrt die bestehende strukturelle Gliederung des Gebäudekörpers und somit seine architektonische Integrität, wobei sie dennoch subtil Hinweise auf seine Funktion preisgibt.
Der Garagenkomplex und der Pavillon bieten vielseitige vermittelnde Funktionen, während das Verwaltungsgebäude als Schaulager genutzt wird.

Beurteilung durch das Preisgericht

Auf den ersten Blick scheint alles beim Alten zu bleiben. Mit enormer Effizienz gelingt es, die vorhandene Struktur des Bestandes zu nutzen und nur durch einen kleinen neuen Anbau im Anschluss an den Garagenbau zu ergänzen. So wird die räumliche Öffnung des Eingangsraumes zur Stadt hin erhalten und nur durch einen minimalen Eingriff auf der Platzfläche der neuen Widmung angepasst. Der offene Durchgang zu der großen Platzfläche vor den Werkhallen wird begrüßt.
Im Inneren gelingt die Effizienz durch eine offene räumliche Anordnung von Schausammlung, der Bibliothek, der Kinderwerkstatt und des Cafés, wodurch große Verkehrsflächenanteile vermieden werden können. Die genaue Anordnung, wie zum Beispiel die Lage der Toilettenanlage im Hinblick auf die getrennte Nutzbarkeit der Gastronomie, wird jedoch kritisiert.
Die strukturelle Organisation des Verwaltungsbaus erscheint sinnfällig, auch wenn die Abmessungen der einzelnen Künstlerräume nicht über- zeugen können. Kontrovers wird der Umgang mit der Fassade diskutiert. Von Seiten der Denkmal- pflege wird die teilweise Schließung der Fenster mit dunklem Mauerwerk kritisch gesehen. Die Gestaltung des Vorplatzes mit den Elementen „Wasserspiel, Baumpflanzungen mit Sitzgruppe“ sollte unter Einbeziehung der Denkmalpflege und der Schaumagazin GmbH überdacht werden.
Insgesamt besticht die Arbeit durch ihren präzisen Umgang mit der bestehenden Altbau-Substanz und deren Potenzial für die Aufnahme der neuen Nutzungen. Sie ist somit nicht nur ein zeitgemäßes Beispiel für den viel diskutierten Erhalt und Instandsetzung der Bestandsbauten sondern darüber hinaus ein Projekt, welches den begrenzt zur Verfügung stehenden Mitteln entspricht.