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Gutachterverfahren | 03/2023

Neubau Hansaallee 305-313 in Düsseldorf-Heerdt

1. Rang

Kaspar Kraemer Architekten GmbH

Architektur

WKM Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf zeigt eine klar strukturierte Baumasse, die einen guten Übergang zur Nachbarbebauung in Bezug auf Höhen und die Aufnahme der vorhandenen Raumkanten darstellt. Der Hochpunkt ist als Auftakt zur langen Hansaallee gut positioniert und entwickelt eine weitläufige Signalwirkung. Die schlanke Stirnseite zeigt zum Areal Böhler und unterstützt die markante städtebauliche Figur. Die Baumasse wird an zwei Stellen unterbrochen. Diese Öffnungen sind gut und präzise platziert. Die eine ist breiter und öffnet sich in südliche Richtung, die Torsituation zum Platz im Norden nimmt sensibel den Bezug zum Eingang des Areal Böhler auf. Die Frage, ob es hier Glaselemente sein müssen, oder ob auch eine Torsituation in Anlehnung an die restliche Architektursprache entstehen könnte, wird kontrovers diskutiert.

Der Versprung des Turms in Richtung Süden lässt einen in seiner Position und Größe angemessenen Platz entstehen. Die Platzsituation in der Ecke ist gut proportioniert - auch im Kontext mit dem Ein- gang des Areal Böhlers. Sowohl am Platz als auch in Richtung Hansaallee und Böhlerstraße entstehen klare Adressen, die die Straße beleben und eine kleinteilige Eingangsstruktur ermöglichen. Auch bei Ausbau der Straßenbahntrasse muss diese Qualität erhalten bleiben. Zu der gelungenen Baumasse gehört ein sensibler Umgang mit den Bautiefen, die angemessen auf die Nutzungen reagieren. Die Gliederung der Baumasse in Gewerbe und Wohnen nach dem Häuserprinzip ist gelungen und reagiert überzeugend auf die Problematik des Gewerbelärms aus den Areal Böhler.

Die präzise Ausformulierung der Wohngebäude erlaubt es, dass fast alle Wohnungen in den Genuss einer ruhigen, verkehrsabgewandten Seite (der Innenhof) nach Süden und Westen kommen. Für viele Wohnungen kommt der ferne Blick in Richtung dem grünen Nordosten bereichernd dazu. Der Blockinnenbereich ist einfach und direkt ausgebildet. Die privaten Grünräume sind angemessen formuliert, das mittlere Karree bietet eine solide Grundlage für eine zukünftigen Grüngestaltung. Man erwartet hier eine Weiterentwicklung und bessere Qualifizierung. Die komplette Unterbauung der Mitte durch die Tiefgarage wirkt dieser guten Absicht entgegen.

Die Tiefgarage ist in ihrer Größe und Struktur wenig überzeugend. Die Zufahrt kreiert einen unschönen Verkehrskreuzungspunkt. Die geringe Anzahl an Stellplätze ist indiskutabel. Ein Umdenken der Tiefgarage und des gesamten UG ist wünschenswert Das Wohnen weist eine kompakte Erschließungsstruktur auf, die bei wenig Verkehrsfläche gute soziale Zugehörigkeitsstrukturen verspricht. Durch die gewählte Gebäudetiefe sind verschiedenste Wohn- typen möglich. Diese erlauben eine Varianz in der zukünftigen Entwicklung. Die Terrassen sind angemessen positioniert und dimensioniert und versprechen eine gute Mischung von Privatheit und Aus- blick. Eine einfache und flexible Realteilbarkeit für die Zukunft ist gegeben.

Trotz überzeugender Grundstruktur bleibt der Eindruck, dass im Bereich Grünplanung und Dachgeschossausbildung eine größere Qualität erreichbar wäre. Das Potential des Staffelgeschosses scheint nicht hinreichend ausgeschöpft worden zu sein. Ein kreativerer Umgang mit den höchst exponierten Dachflächen, insbesondere am Turm, wäre zu begrüßen.
Kaspar Kraemer Architekten

Kaspar Kraemer Architekten

Kaspar Kraemer Architekten / WKM Landschaftsarchitekten

Kaspar Kraemer Architekten / WKM Landschaftsarchitekten