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Gutachterverfahren | 03/2023

Neubau Hansaallee 305-313 in Düsseldorf-Heerdt

Eingang am Böhler Areal

Eingang am Böhler Areal

3. Rang

schultearchitekten gmbh

Architektur

GREENBOX Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

ICH BRAUCH TAPETENWECHSEL ...

Städtebau
Das Ensemble "Tapetenwechsel" bildet das Bindeglied zwischen historischem Erbe und zukunftsfähiger Quartiersplanung.
Die bestehenden Blockrandstrukturen werden städtebaulich aufgegriffen, aber so gebrochen, dass eine Öffnung und einladende Durchwegung im Quartier möglich ist. Die fließenden Erdgeschossbereiche verbinden den öffentlichen Platz mit dem lebendigen Innenhof. Das Ensemble aus Kreativturm, Mehrgenerationswohnen, Atelierhäusern und Industrielofts bietet eine Mischung aus gewerblichen Einrichtungen mit Veranstaltungsbereichen und neuem Wohnraum.

Architektur | Raum für Gemeinschaft
Der Entwurf ‚Tapetenwechsel‘ schafft ein Quartier, dessen Architektur zur Vernetzung, Flexibilität und Austausch zwischen den Bewohner:innen beiträgt. Das lebendige Miteinander im Sinne einer Shared Community steht im Mittelpunkt des Konzepts.

Freiraum | Erlebbare Topographie
Der gesamte Innenhof bleibt unversiegelt und bietet so ausreichend Wurzelraum für eine grüne Landschaft.
Retentions- und Versickerungsflächen mit resilienten Pflanzungen wirken als Klimaanpassungsmaßnahme gegen sommerliche Überhitzung und als Schwamm für Starkregenereignisse.

Nutzungen | Umnutzungen | Werterhalt | Flexibilität
Der Kreativturm schafft einen vertikalen Raum für gewerbliche Einheiten und prägt mit seinen vielfältigen Nutzungen das Platzgefüge. Das Mehrgenerationshaus ergänzt die städtebauliche Doppelfigur. Der Wohnraum ist im Sinne des Coliving-Prinzips gedacht: Studenten-WGs und Seniorenapartments mischen sich unter die konventionellen Wohnstrukturen. Das Ensemble steht für eine Architektur mit einem größtmöglichen Maß an Variabilität und sieht in seinem Entwurfsansatz bereits spätere programmatische Anpassungen vor. Das Mehrgenerationshaus, wie auch das Atelierhaus kennzeichnen sich durch eine flexible Grundrissgestaltung mit zuschaltbaren und umnutzbaren Räumen.

Konstruktion | Materialität | Dauerhaft | Energie | Mobilität
Ein besonderes Augenmerk wurde auf eine mögliche Umnutzung im Laufe des Lebenszyklus des Ensembles gelegt. Um den Energiebedarf zu minimieren, reagiert die Architektur mit baulichen Maßnahmen (Ausrichtung, Speichermasse, Sonnenschutz, etc.) auf die Notwendigkeit des sommerlichen Wärmeschutzes und bietet außerdem eine optimale Hülle für ein behagliches Innenraumklima.
Energieversorgung mittels regenerativer Energien wie Geothermie und Photovoltaik reduziert den Ausstoß an Treibhausgasen und die Primärenergie im Betrieb. Sämtliche Innenräume werden natürlich belüftet, der Kreativturm wird mit einer hybriden Lüftung ausgestattet. Solarenergie soll zudem für die E-Mobilität der Bewohner verwendet werden. Hierzu werden auf dem Grundstück Ladesäulen für Autos und Fahrräder vorgesehen. Sharing Modelle, welche im Mobilitäts-Hub zur Verfügung stehen, sind Teil des kollektiven Mobilitätskonzeptes und tragen zur Reduktion des PKW-Individual-Verkehrs bei.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Arbeit bietet als städtebauliches Bauensemble, was generell positiv gesehen wird, eine Adressbildung mit Alleinstellungsmerkmal. Die offene Bauweise lässt einen großzügigen Innenraum entstehen, der von allen Himmelsrichtungen einsehbar und durchwegbar scheint. Dieser mittige Freiraum ist teilweise nicht unterbaut, sodass auch bestehende Bäume erhalten werden können. Die Idee einer atmosphärischen, naturnahen Pflanzung mit Topografie in Kontrast zur Bebauung wirkt einladend und überzeugt in seiner informalen Gestalt. Weitere Freiflächen sind als Gemeinschaftsgarten und Gewächshäusern auf den Dächern angedacht.

Das Ensemble selbst besteht aus vier Solitargebäuden, davon drei als sechsgeschossige Solitäre in Höhe und Kubatur untereinander gleich konzipiert. Deren schlanke Kontur bestätigt die Transparenz der vorgeschlagenen Öffnungen in das Quartier. Die im nördlichen Teil befindliche Gebäudesetzung zweier bis zu acht-geschossigen miteinander verbundenen Gebäude mit der Höhe von 54,5 + 39,5 Meter unterstreichen den Wiedererkennungswert und ihre Adressbildung im Quartier. Dadurch wird die Ecksituation Böhlerstraße/Hansaallee betont und hervorgehoben, was als sehr positiv beurteilt wurde. Auch eine zukünftige Änderung der Straßenbahn/U-Bahntrasse ist konzeptionell ebenfalls berücksichtig worden. Die hier vorgeschlagene Platzsituation kann ebenfalls positiv als Entree zum Quartier und Adressbildung gesehen werden.

Kritisch hinterfragt wurde die Arbeit in der Baumasse (die minus 20% abweicht) und die Frage, ob das Konzept bei Veränderungen, wie z.B. erhöhter Baumasse, den Charakter und die Grundidee beibehalten können, ob die Gebäude selbst, wie Atelierraum, Mehrgenerationenhaus, Kreativturm und Industrielofts, einer evtl. Planänderung oder -anpassung im Weiteren standhalten. Die Begrifflichkeiten selbst wurden von den Verfasser*innen leider nur teilweise inhaltlich thematisiert. Zu vermuten ist beispielsweise ein TG-Konzept, Mobilitätsbelange, die Erschließung und Entfluchtung der Feuerwehr, sowie der Umgang mit der TA-Lärm. Dadurch wird die Ecksituation Böhlerstraße/Hansaallee betont und hervorgehoben, was als sehr positiv beurteilt wurde. Auch eine zukünftige Änderung der Straßenbahn/U-Bahntrasse ist konzeptionell ebenfalls berücksichtig worden. Die hier vorgeschlagene Platzsituation kann ebenfalls positiv als Entree zum Quartier und Adressbildung gesehen werden.
Gemeinschaftshof

Gemeinschaftshof

Hansaallee

Hansaallee

Modellfoto

Modellfoto

Nachhaltigkeitsschema

Nachhaltigkeitsschema

Social Return

Social Return

Konzeptschnitt Nachhaltigkeit

Konzeptschnitt Nachhaltigkeit

Flexible Grundrisse

Flexible Grundrisse

Lageplan M1-500

Lageplan M1-500