Einladungswettbewerb | 10/2023
Errichtung Kaeser Ladepark in Coburg
©Formstadt
Blaue Stunde
Anerkennung
Preisgeld: 6.000 EUR
Landschaftsarchitektur
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Verfasser:
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Mitarbeitende:
Architektur
Tragwerksplanung
Energieplanung
Lichtplanung
Erläuterungstext
Der Ladepark ist ein Gegenentwurf zur Unaufrichtigkeit globalisierter Tankstellenkonzepte, um dem Bedürfnis nach «Treibstoff» auf lokaler Ebene ganzheitlich neu zu begegnen. Architektur und Freiraumgestaltung schaffen Hand in Hand den Rahmen für ein verändertes Konsummodell, dass sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch tragfähig ist. Ein formschönes Bauwerk manifestiert sich an der Schnittstelle zwischen Natürlichkeit & Hightech mit dem Ziel der Ressourcenschonung und Suffizienz. Das Ergebnis ist eine ehrliche Architektur, die sich durch die Wahl der Baumaterialien und die Verflechtung mit der Topografie mit dem Ort verwurzelt. Die Kunden und Besucher können sich einfach orientieren und erfahren beim Aufladen ihres Autos die vier Elemente (Sonne, Wind, Wasser, Erde). So entsteht ein Erlebnis- und Wohlfühlort im KAESER Lade-Park.
Beurteilung durch das Preisgericht
Die Setzung des Ladeparks auf dem Grundstück, die Positionierung von Zu- und Abfahrt und die Lage der Lkw- Ladestation sind grundsätzlich so vorstellbar. Das Gebäude entfaltet vom Kreisel aus gesehen eine gewisse Signetwirkung.
Von der leicht wirkenden Holzstruktur zur Aufnahme der Photovoltaik Elemente geht ebenfalls ein gewisser Reiz aus. Die Zufahrt zum unteren Teil des Gebäudes wird jedoch eher als Tiefgarageneinfahrt wahrgenommen und kann so nicht überzeugen. Insgesamt scheint der Aufwand zur Errichtung des unteren Teils der Spiralstruktur hinsichtlich Kosten, baulichen Eingriffs in die Landschaft und Ressourcenverbrauch nicht angemessen zu sein. Das einhüftige Parksystem kann ebenfalls nicht überzeugen. Zudem bestehen erhebliche Zweifel an der Raumqualität des Bereiches unterhalb der Rampe, die als befahrbares Flachdach auch konstruktiv zu aufwändig erscheint. Die funktionalen Anforderungen sind im Wesentlichen erfüllt, weisen aber erhebliche Schwächen auf. Als besonders nachteilig wird überdies die fehlende Flexibilität und fehlende Möglichkeit zum abschnittsweisen Errichten wahrgenommen. Positiv wird das große Angebot an Photovoltaikflächen gewertet. Bei dem Entwurf wurden eine ganze Reihe Entscheidung getroffen, die einen erheblichen Ressourceneinsatz erfordern und einen hohen Unterhaltungsaufwand auslösen. Der ambitionierte Ansatz kann das Preisgericht so leider nur teilweise überzeugen.
©Formstadt
Innenhof
©Uniola AG
Lageplan
©HK Architekten, NEUMANNarchitektur
Perspektive
©HK Architekten, NEUMANNarchitektur
Modell