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Nichtoffener Wettbewerb | 11/2023

Neubau einer Kindertagesstätte auf dem Grundstück der ehemaligen Sektkellerei in Böchingen

Anerkennung

Preisgeld: 4.000 EUR

scholl architekten partnerschaft mbB scholl.balbach.walker

Architektur

Jetter Landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Architekturmodellbau Michael Lo Chiatto

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser wählen einen kompakten Solitär als Lösungsansatz. Das Gebäude wird im nördlichen Bereich des Grundstückes angeordnet. Der Zugang zum Gebäude ist über einen gut proportionierten Vorplatz und einen Gebäudeeinschnitt im Nordwesten klar adressiert. Der südliche Teil des Grundstücks bildet eine grüne Mitte im Quartier. Diese ergänzt konsequent den südlich gelegenen Dorfplatz. Der Freibereich bietet neben Bewegungsflächen den Kindern auch Bereiche für gärtnerische Tätigkeiten. Eine deutliche Gliederung in die Freibereiche U2 und Ü2 wäre wünschenswert.

Nach dem Empfang im Windfang wird der anschließende zentrale Raum durch einen zu engen Flur erreicht. Im Eingangsbereich wird der Platz für die Kita-Leitung erwartet. Die anschließende Gemeinschaftszone wird als zentraler Bereich und Verteilerraum anerkannt.
Der zentrale Raum ist über ein Oberlicht belichtet. Der vorgeschlagene Abstellplatz für Buggys wird an dieser Stelle kritisch gesehen.

Im organisatorischen Ablauf wird im Bereich der Küche Optimierungspotential gesehen. Insbesondere fällt der lange Weg zum Mehrzweckraum auf.

Der Bereich U2 wird über das Foyer erreicht. Der Bereich ist schlüssig organisiert und gewährt eine vorteilhafte Intimität.
Die Gruppenräume Ü2 sind im OG nach Osten, Süden und Westen in Raumcluster orientiert. In allen Gruppenräumen wird ein Teilbereich mit kleiner, kindgerechter Zwischenebene angeboten. Die Gruppenräume im Obergeschoss haben über zwei unabhängige Schmutzschleusen und an die Loggia anschließenden Treppen Zugang zum Außenbereich. Die zu erwartenden Spielbereiche im Freibereich werden durch kleine Gärten ergänzt. Wünschenswert ist hier eine deutlichere Trennung zwischen dem U2 und Ü2 Freibereich.

Positiv wird die Belichtung der Aufenthaltsbereiche beurteilt. Das Angebot von den Gruppenräumen vorgelagerten Loggien bietet einen kurzen Weg ins Freie. Jedoch ergeben die der Loggia geschuldeten Restflächen in den Gebäudeecken ungewöhnliche Raumzuschnitte.

Die Verwendung nachwachsender Rohstoffe und recycelten Baumaterialien wird positiv bewertet. Der angestrebte Passivhausstandard soll unter anderem mit nachwachsenden Rohstoffen (Holzfaserdämmstoff) erreicht werden. Das Energiekonzept sieht die Verwendung von Erdwärme unter Verwendung robuster Komponenten vor.

Das Lüftungskonzept verknüpft geschickt die technische Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung; die Option mittels mechanischer Lüftung über die Fenster wird begrüßt. Dies wird als positiver Beitrag zu einer Gebäude Resilienz gesehen. Der Vorschlag die Konstruktion auf wenige Materialien zu beschränken und eine elementierte Vorfertigung zu wählen, lässt eine wirtschaftliche Errichtung des Gebäudes erwarten.

Auffallend ist, dass insbesondere Flächen der Sanitärbereiche kleiner als im Raumprogramm gefordert geplant sind. Die Funktion der Räume muss kritisch hinterfragt werden. Die kompakte Bauweise führt zu einem geringen Bauvolumen. Wünschenswert wäre eine großzügigere Dimensionierung der Flure gerade in den stark frequentierten Bereichen.
Lageplan

Lageplan

Erdgeschossebene

Erdgeschossebene

Ansicht Süd

Ansicht Süd

Ansicht West

Ansicht West

Ansicht Nord

Ansicht Nord

Ansicht Ost

Ansicht Ost

Querschnitt Ost-West

Querschnitt Ost-West

Querschnitt Nord-Süd

Querschnitt Nord-Süd

Detail

Detail