BDA-Preis Schleswig-Holstein 2023

schulisches Handeln. In den Neubauten wird die Funktion des Gymnasiums (Klasse 9 - 13 u. IB World School) weitestgehend unter einem Dach vereint. Sie werden zukünftig ca. 520 Lernende und ca.

70 Lehrende beherbergen.

Der städtebauliche Leitgedanke ist die Gliederung der Schule mit seinen Kernfunktionen (Forschungszentrum, Studien- und Lernzentrum und IB-World) in einer Reihung zweigeschossiger Satteldachbauten, die sich auch in ihrer Materialität und Farbigkeit an den historischen und teilweise denkmalgeschützten Bestandsbauten orientieren. Während die Gebäudelängsseiten mit ihren repetitiven Lochfensterfassaden die konzentrierte Arbeit der Lernenden unterstützt, öffnen sich die Giebelwände großzügig und verknüpfen den Neubau mit den Bestandsbauten und der malerischen Landschaft an der Schlei.

Auf der Nordseite bildet das Schulgebäude im Einklang mit den Bestandsgebäuden sowie deren zentralen Funktionen ein Ensemble, welches mit seinen eingefassten Außenräumen und seiner adäquaten naturnahen Gestaltung einen identitätsbildenden Campus-Charakter schafft. Nach Süden vernetzen sich die Zwischenräume der Schul- Riegel mit dem Naturraum des sogenannten Obstgartens und bieten hier Orte für Nutzungen, wie einem ‚Grünen Klassenraum’. Die Haupterschließung erfolgt von Norden am Prinzessinengarten vorbei und bildet mit diesem einen neuen zentralen und repräsentativen Vorbereich, der geprägt durch eine versiegelungsarmen Oberflächengestaltung eine dem Ort angemessene Aufenthaltsqualität für Schüler, Lehrende und Gäste bietet. Die barrierefreie Erschließung erfolgt von Westen über die Allee im Forschungszentrum.

Die Längsfassaden und ein Teil der Giebelseiten erhalten eine Holzschalung in naturgrauer Farbigkeit. Das Dach hat eine Blechbekleidung in grauem Farbton. Leitmotiv ist hier die Typologie der Landwirtschaftsgebäude

in der näheren Umgebung zu Louisenlund. Das Gebäude ist tiefgegründet in STB-Halbfertigteilbauweise mit einer

sichtbaren Holzsparrenkonstruktion hergestellt. Das zweigeschossige Schulgebäude gliedert sich in 4 Doppelriegel, die über eine Haupterschließungszone bzw. eine Magistrale über beide Geschosse verbunden und erschlossen werden. Ein wesentliches Grundkonzept ist die Verteilung der großflächigen Lehr-/Lernbereiche auf die Südflügel der Häuser, in denen offene Lernlandschaften das pädagogische Konzept der Schule unterstützen.

Akustisch wirksame Vorhänge lassen eine vollständig flexible Raumgliederung und stete Veränderung der Lernwelten zu. Die jeweils an der Nordseite befindlichen Seminarräume sind als Raum in Anlehnung an klassische Klassenzimmer organisiert, und sind flexibel und im Sinne einer Suffizienz übergeordnet durch verschiedenen Lerngruppen nutzbar. Im ersten Riegel befindet sich das zweigeschossige MINT-Forschungszentrum. Es ist als offene Forschungslandschaft mit Laboren, flexiblen Lernbereichen, Werkstätten, Teamarbeitszonen und Bereichen für konzentriertes Arbeiten konzipiert.