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Offener Wettbewerb | 11/2023

Entwicklung Stadtquartier Kreuzlinger Feld in Germering

Gestaltungsplan M 1:500

Gestaltungsplan M 1:500

Anerkennung

Preisgeld: 6.000 EUR

zeitler und blaimberger architekten, stadtplaner

Stadtplanung / Städtebau

Landschaftsarchitekten Brandhoff Voß PartmbB

Landschaftsarchitektur

Josef Neubauer Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Von West nach Ost zieht sich durch das neue Stadtviertel ein durchgehender Quartierswald mit einer Wegeverbindung vom Starnberger Weg bis zur Kreuzlinger Straße. Dadurch erreicht der Entwurf eine klare Struktur und zentrale Begrünung, die positiv gesehen wird. Ein zweiter baulicher Rettungsweg in den Punkthäusern wäre allerdings nötig, um den Quartierswald zu erhalten.
Im südwestlichen Bereich des Wettbewerbsgebietes befindet sich das Schulgelände mit Grundschule, Sporthalle und Rasenspielfläche. Dies wird zwar in seiner Positionierung prinzipiell begrüßt, allerdingst ist die Lage des Sportplatzes aus schalltechnischen Gründen nicht akzeptabel. Begrüßt wird die Positionierung des Einzelhandelskomplexes hinsichtlich seiner Idee und Ausbildung. Ebenfalls wird der Marktplatz vor dem Einzelhandel als gute Idee begrüßt. Allerdings würde bei einer Realisierung eine aufwendige Verkehrsplanung notwendig werden, da sich hier bestehender Verkehr aus Schulen mit dem neuen Einzelhandelsverkehr überlagern würden. Dies wurde im Preisgericht sehr kontrovers diskutiert. Negativ wirkt sich die rückwertige Fassade des Einzelhandels auf die angrenzende Wohnbebauung aus.
Insgesamt ist festzustellen, dass die geschlossene städtebauliche Lösung nur wenig Bezüge auf die umliegende Stadtstruktur herstellt. 
Durch die vorgeschlagenen freistehenden, hohen Wohntürme ergibt sich einerseits ein großzügiger, fließender Freiraum, der sich zum Grünzug „Quartierswald“ und der dazugehörigen Wegeverbindungen hin orientiert, allerdings stellt diese städtebauliche Struktur einen deutlichen Kontrast zu den umliegenden Quartieren dar. 
Die Wohntürme ermöglichen durch ihre Orientierung und Ausrichtung auf dem Gelände eine hohe Wohnqualität. Durch den großzügigen, zwischen den Wohntürmen angeordneten Quartierswald ergibt sich ein gut nutzbarer, zusammenhängender Freiraum, der gleichzeitig auch die Durchlüftung des Quartiers und des angrenzenden Stadtteils gewährleistet. 
Da die nördliche und südliche Wohnbebauung durch Tiefgaragen unterbaut ist, ist die Freiraumqualität an den Rändern deutlich eingeschränkt. Durch den Grünzug „Quartierwald“ ist eine Verwirklichung des Schwammstadtkonzepts denkbar. 
Durch die Anordnung der Parkierungsflächen an der Peripherie gelingt es, die Rad- und Fußwegeverbindungen im zentralen Quartiersbereich weitestgehend verkehrsarm zu halten. Die Parkdecks können im Zuge der Mobilitätswende anderweitig nachgenutzt werden. Für die großflächigen Tiefgaragen fehlt eine solche Nachnutzungsmöglichkeit. Die Erreichbarkeit der Gebäudestruktur für notwendige Andienungsvorgänge wird auf kurzen Wegen sichergestellt.
Der Entwurf enthält Überlegungen zur kalten Nahwärme, die Dachbegrünung ist nicht eindeutig als extensiv oder intensiv erkennbar. Die Anordnung der eingeschossigen Sporthalle, die teilweise in die Frischluftschneise hineinragt, wirkt beeinträchtigend. 
Für den Fall, dass die beiden optionalen Grundstücke nicht bebaut werden können, kann die grundlegende Idee des Quartierswaldes nicht umgesetzt werden.
Der Entwurf weist aus Sicht der im Preisgericht vertretenen Bürger eine hohe Dichte und Geschossigkeit auf. Der Wunsch der Bürgerinitiative ist es, diese bei den Wohngebäuden deutlich zu reduzieren, z.B. durch niedrigere Bebauung. Die Konfliktsituation Verkehr an der Unterführung Kreuzlinger Straße sollte beachtet werden, die Versiegelung reduziert.
Aus Sicht der Investoren hat der Entwurf ein sehr gutes Potential für eine Realisierung. Die Wohnungen sind gut ausgerichtet und versprechen eine gute Wohnqualität. Aus Lärmschutzgründen ist die Anordnung des Sportplatzes neben der Wohnbebauung ungünstig Die vorgelagerten Parkdecks beeinflussen die Qualität der Adressbildung negativ.
Insgesamt stellt der Entwurf einen interessanten Beitrag zur Aufgabe dar.
Visualisierung

Visualisierung

Vogelperspektive

Vogelperspektive