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Einladungswettbewerb | 07/2022

Neubau Bankgebäude und Wohnüberbauung an der Auerstrasse in Berneck (CH)

GENIUS LOCI

2. Rang / 2. Preis

Preisgeld: 20.000 EUR

BÄNZIGER LUTZE ARCHITEKTUR AG

Architektur

Marco Duarte Architekten

Architektur

BÖE studio

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Das bestehende Bankgebäude wird von den später hinzu gefügten Nebenbauen befreit und einer neuen Nutzung als Wohn- und Gewerbehaus zugeführt. Städtebaulich ist damit der Übergang zur historischen Bebauung der Neugass gut gelöst. Zwischen dem Altbestand und dem Bank- und Wohngebäude ist eine gut proportionierte hofartige Situation mit Brunnen und Sitzplätzen entstanden. Daneben wird, auf die Baulinie der Auerstrasse, das neue Bankgebäude und der Kopfbau der Liegenschaft Gallusser gesetzt. Sowohl volumetrisch wie architektonisch nimmt das Bankgebäude in der Reihe eine Sonderposition ein. An der Ecke Gstaldenstrasse/Grünaustrasse wird eine Gebäudegruppe um einen attraktiven Wohnhof vorgesehen. Drei Wohnungseingänge sind in den Innenhof ausgerichtet. Die erdgeschossigen Wohnungen sind durch krautige Bepflanzungen zoniert. Die Bebauung ist fußläufig erschlossen. Die Tiefgaragenzufahrt ist an der Ostseite der Fassade und vom Straßenraum her in prominenter Lage vorgesehen. Eine Ausfahrt über die Grünaustrasse ist verkehrstechnisch lt. Wettbewerbsausschreibung jedoch ausgeschlossen.

Dieses städtebauliche Konzept, das aus den gegebenen Strukturen entwickelt ist, besitzt überzeugende Qualitäten, die jedoch in der zweiten Bautiefe nicht mehr eingelöst werden können. Die Verknüpfung der verschiedenen Bereiche gelingt nicht. Exemplarisch zeigt sich der Konflikt beim Bankgebäude, das sich aus dem Kopfbau über einen Zwischenbau in das rückwärtige Wohnhaus hinein entwickelt. Zwar wird über mehrere Geschosse eine Verbindung vorgesehen, was jedoch nicht über die betrieblichen Mängel hinwegtäuschen kann. Das neue Gebäude ist in unterschiedliche Trakte verteilt, die in sich und gesamthaft gesehen keine grosse Flexibilität besitzen und für die Zukunft nur sehr eingeschränkte Entwicklungsmöglichkeiten aufweisen. Auch die Überbauung Gallusser überzeugt in der zweiten Bautiefe nicht.

Zwar wird der konzeptionelle Ansatz mit einem hohen und einem niedrigen Trakt im Hinblick auf einen gut belichteten Hof begrüsst. Städtebaulich ist jedoch nicht nachvollziehbar, weshalb die Geometrie des hinteren Wohnhofes aufgenommen wird und damit die Strukturen entlang der Auerstrasse verunklärt werden.

Insgesamt überzeugt der konzeptionelle einfache städtebauliche Ansatz. Die Zuordnung der einzelnen Teile sind übersichtlich und aus der Betrachtung der Aussenräume gut nachvollziehbar. Leider gelingt den Verfassern dann jedoch nicht, diesen Ansatz in die zweite Gebäudetiefe umzusetzen. Insbesondere entstehen dem Bankgebäude erheblich betriebliche Nachteile, die sich auch in Zukunft nicht mehr beheben lassen.