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Einladungswettbewerb | 12/2023

Neubau Sicherheitszentrum Gargellen (AT)

1. Rang

studio bär

Architektur

merz kley partner

Tragwerksplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Ein Feuerwehrhaus an diesem Ort kann zwar gegenüber dem erdrückenden Nachbargebäude nicht wirklich einen relevanten städtebaulichen Akzent setzen, es darf aber eine Präsenz entwickeln, denn das Sicherheitszentrum ist ein wichtiger Bau im kleinen Bergdorf. Der vorgeschlagene einfache, holzverschalte Satteldachbaukörper kommt dem nach, er bleibt präsent und lesbar.

Im Grundsatz ist das Gebäude sehr logisch aufgebaut. Ein zweigeschossiger betonierter Körper schiebt sich in den Hang, massive Flügelwände in Sichtbeton grenzen den Hang seitlich ab. Somit entsteht die Möglichkeit, in diesen ausgeschnittenen Bereich eine Holzkonstruktion einzufügen. Dementsprechend sind die Funktionen verteilt. Im Hangsockel sind alle Nebenraumzonen integriert, im hölzernen Hauptbau die bis ins Dach reichende Fahrzeughalle, der Eingangs- und Florianbereich und der Schulungsraum. Diese klare Strukturierung überzeugt und bildet auch die Voraussetzung für ein klares konstruktives Konzept.

Die Erschließung ist sehr einfach, der Weg durch das Haus ist schön inszeniert. Sobald man das bis ins Dach offene Obergeschoss erreicht, öffnet sich der Blick in die Fahrzeughalle sowie in den Schulungsraum. Dieser Bereich ist funktional zu überarbeiten, einer öffentlichen Nutzung für 50 Personen ist mehr Augenmerk auf die Vorzonen zu legen sowie auf die funktionell richtigen Zuordnungen der Nebenraumzonen. Dieser Bereich sollte etwas großzügiger werden.

Im Erdgeschoss sind die Funktionen grundsätzlich richtig angeordnet, der gesamte Lagerbereich ist mit den Nutzern zu koordinieren. Bemängelt wird, dass die Einfahrten keinen Wetterschutz haben, der in dieser Höhenlage unbedingt notwendig erscheint.

Damit ist eine Überarbeitung der Straßenansicht notwendig, was aus Sicht der Jury eine Chance darstellt, hier eine klarere Sprache zu entwickeln und dem Gebäude etwas mehr den Charakter eines modernen Sicherheitszentrums zu geben.

Lediglich eine Diagonalschalung ist dafür zu schwach, dies muss auch gut überlegt sein im Zusammenhang mit Dauerhaftigkeit und Einfügung in den Kontext und sollte nicht lediglich modisches Zitat bleiben. Im Zusammenhang mit der Fassadengestaltung ist auch die Materialisierung der Stirnwände zu überdenken insbesondere im Zusammenhang mit dem Übergang zur Ostansicht.

Die Klarheit und die vergleichsweise geringe Kubatur lassen eine wirtschaftliche Errichtung erwarten. Das Projekt besticht durch seine Klarheit im Grundansatz und steht selbstverständlich ohne große Geländeveränderung im Dorf, erkennbar unzweideutig als Sicherheitszentrum von Gargellen.