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Planbegutachtung mit Prämie | 06/2008

Büro- und Geschäftshaus

Wettbewerb HTB Zentrale Arzl

Wettbewerb HTB Zentrale Arzl

1. Preis

Preisgeld: 4.000 EUR

OFA Architektur ZT GmbH

Architektur

Erläuterungstext

OFA Architektur ZT GmbH / Innsbruck

Architekturwettbewerb Entwurf Büro- und Geschäftshaus

Städtebauliche Idee

Auf dem topographisch geprägten Grundstück in Nord-Süd Richtung beabsichtigt die Firma A.S.T ein Büro -und Geschäftshaus mit Produktions- und Lagerstätten zu errichten. Unser Entwurfskonzept basiert darauf, die repräsentativen Gebäudeteile wie den Verwaltungsbau und die Zimmerei in den Vordergrund zu stellen, und Werkstätten, Lagerräume und Lagerflächen nach hinten zu rücken. Dies gelingt indem das Büro -und Geschäftshaus mit der parallel zur L16 Pitztalstrasse verlaufenden Zimmerei ein L-förmiges Gebäudeensemble mit Vorfahrtsbereich formt und die sich im Innenhof ergebenden Produktion -und Lagerflächenbereiche klar topograpisch und räumlich vom Parteien-und Publikumsverkehr abgrenen. Bedingt durch die Gebäudeanordnungen formieren sich um eine „Innenhofinsel“ großflächige Lagerbereiche der verschiedenen Bauabteilungen und geben die Fahrspuren für die LKW An -und Ablieferung vor. Lagerflächen im Bereich der südlichen Grundstücksgrenze verfließen mit der Hangneigung und werden somit unauffällig in die toporaphisch geprägte Landschaft integriert. Dachlagerflächen können von einem zentralen Kran bedient werden. Ein transparent gehaltenes Flugdach schließt im Westen der Zimmerei an.

Erschließungskonzept / Gebäudestruktur

Die Hauptzu- und Vorfahrt befindet sich an der nord-östlichen Ecke des Wettbewerbgebietes und beinhaltet 38 Mitarbeiter und Kundenparkplätze. Die Auskragung der Zimmerei bietet neben einem prägnanten architektonischen Erscheinungsbild witterungsgeschützte Stellplätze für Mitarbeiter und Kunden. Hauptzufahrt, Vorfahrt und der Haupteingang des Büro -und Geschäftshaus liegen auf dem gleichem Höhenniveau (788,00 m ü.N.). Das Erdgeschoss bildet durch seine am Haupteingang eingerückte und überdachte Zone einen klaren Zugangssbereich aus. Hier befindet sich das HTB Sekretariat mit großzügigen Empfangs -und Wartebereich und integrierter Espressobar. Im mittleren Gebäudeteil befindet sich ein offener und transparenter Showroom mit angrenzenden Besprechungsraum und Büroräumlichkeiten von HTB Fliesen. Lichtbänder zum Innenhof erhellen die Räumlichkeiten zusätzlich. Hochwertig gestaltete Freiflächen -und Terrassenbereiche für die Mitarbeiter definieren den Gebäudeabschluss und laden zum Verweilen während der Pausenzeiten ein. Spätere Erweiterungsmöglichkeiten sind im westlichen Gebäudeteil auf ca. 535,00m² zweigeschossig möglich.

Über eine zentral angeordnete Treppe erreichen die Mitarbeiter die Büroräumlichkeiten von HTB und Swietelsky Bau im Obergeschoss. Die horizontale Erschliessung erfolgt über einen großzügigen Flurbereich mit Oberlichtbändern. Büroräume sind den jeweiligen Abteilungsbereichen zugeordnet und erleichtern durch die ebenerdige Anordnung die Kommunikation zwischen den verschiedenen Bereichen. Zusätzlich befindet sich auf dieser Ebene ein großer Besprechungsraum mit angrenzender Terrasse sowie Aufenthaltsbereiche für die Mitarbeiter. Ein direkter Ausgang zum Innenhof ist möglich.
Der Innenhofbereich ( 3,00 Meter über Eingangsbereich) ist füßläufig über zwei Freitreppen zu erreichen.

Um eine möglichst störungsfreie und lärmreduzierte LKW An -und Abfahrt zu gewährleisten wird die Zufahrt getrennt von der Hauptvorfahrt behandelt. Diese befindet sich im westlichen Bereich des Gewerbegebietes und auf Hofniveau
(791,00 m ü.N.). Zusätzlich sind 12 weiter Parkplätze vorgesehen. Die Werkstatt für HTB Spezialtiefbau grenzt sich höhenmäßig von den Lagerräumen und Lagerflächen ab und beinhaltet galerieartige Räumlichkeiten für den Lagerhalter und einen Mitarbeiteraufenthaltsbereich. Überdachte Lagerflächen werden keilförmig in die Hangneigung integriert und nutzen die Grundstücksgrenzen unter Einhaltung der Abstandsflächen aus. Über dem Magazin der HTB Zimmerei sind Aufenthalts -und Büroräumlichkeiten vorgesehen.


Architektur / Materialien

Um der HTB Bau auch zukünftig ein hochwertiges und repräsentatives Erscheinungsbild zu geben wurde bei unserem Entwurf großem Wert auf ein einheitliches und schlüssiges architektonisches Gesamtkonzept gelegt. Als prägnantes Erscheinungsbild tritt die neue Zimmerei in den Vordergrund, die durch die Auskragung noch unterstrichen wird. Umlaufendes Fenster bzw. Oberlichterbänder sorgen für hervorragende Belichtungsverhältnisse und entzerren das Bauvolumen schichtartig. Die Fertigungsabläufe der Zimmerei werden nicht hinter einer Fassade „versteckt“ sondern rücken durch die Transparenz in den Vordergrund und wecken somit das Interesse von Besuchern und vorbeifahrenden Autos. Bei Dämmerung und Nacht „verschmilzt die schwarze Holzlamellenstruktur der Zimmereifassade mit der Umgebung. Die Schichten des rechteckigen Kubus beginnen zu schweben und geben den voluminösen Baukörper Raffinesse und Leichtigkeit. Im Achsabstand von 5 m sind BSH Stützen angeordnet wobei der höhere Gurt der Außenstützen die Dachkonstruktion trägt (Dachbinder BSH) und der niedrigere Innengurt die Kranbahnschiene.

Das Büro -und Geschäftshaus wird durch einen in Sichtbetonqualität ausgeführten mäanderförmigen Bügel architektonisch ausformuliert. Im zweiseitig zurückversetzten Eingangsbereich wird hohen Wert auf Transparenz gelegt. Oberlichterbänder zur Hofseite im Erdgeschoss sowie in den Flurzonen im Obergeschoss bieten optimale Belichtungsverhältnisse und fördern somit das Betriebsklima und die Qualität der Arbeitsplätze. Nicht raumhohe Einbauschränke mit Oberlichtern in den Flurzonen bieten Lagerflächen und belichten die Büros und den Flurbereich zusätzlich. Das Büro -und Geschäftshaus „tront“ auf einem terrassierten Steingabionensockel. Mit einfachen Mitteln gelingt ein nobles Bauwerk mit hohem Wiedererkennungswert.

Bei der HTB Werkstatt und den inselförmigen Lagerräumen setzt sich die Architektursprache der HTB Zimmerei fort.


Freiflächenkonzept:

Ein großer Teil des Wettbewerbgebietes wird bedingt durch die benötigten offenen und überdachten Lagerflächen versiegelt. Die restlichen Bereiche im Norden und Osten des Areals sollen begrünt werden. Parallel zur Bundesstrasse wird eine Baumbepflanzung angedacht; Lärm und Schmutz seitens des rollenden Verkehrs wird reduziert. Die natürliche Hangneigung findet auf den Dachflächen der überdachten Lagerräumlichkeiten ihren Fortgang

Beurteilung durch das Preisgericht

Wettbewerb
HTB Zentrale Arzl mit ca. 11.000 m2 Baugrundfläche

Beurteilungsgremium:
- Dir. Ing. Steinlechner Manfred
- BM Ing. Schneider Markus
- Ing. Mair Dietmar
- ZT Arch. Dipl.-Ing Fuchs Hartwig
- Dipl.-Ing. HTL Müller Wolfgang
- BM Dipl.-Ing. Riedmann Hans


Projekt OFA GmbH.
Bestechend ist die eindrucksvolle und klar gegliederte Eingangssituation, welche von der Bundesstraße her kommend sehr einladend ist. Auch erlaubt ein Sichtfenster einen kleinen Einblick in die Produktionsplätze. Geschaffen wurde eine Hofsituation welche mit einem „Mittelbauwerk“ als Ordnungssystem den Verkehr im Inneren organisiert. Ein weiterer Vorteil hier ist die räumliche Trennung des PKW-Verkehrs der Kunden und des LKW-Verkehrs der Produktion. Die Gebäude bestechen durch zeitgemäßes Design (kompakt, klar und wirtschaftlich).

Die Zimmereihalle mit dem vorgelagerten transparenten Flugdach auf V-Stützen ist der monumentalste Baukörper der gesamten Verbauung. Die Fassadengestaltung mit dunklem Holz unterstreicht den Produktionsbaustoff. Durch den Höhenunterschied im Gelände wird im Eingangsbereich eine offene Carportlösung erreicht.

Im Einfahrtsbereich ist der Schauraum unter dem Büro angeordnet, welcher für Laufkundschaften direkt einladend ist. Der Bürotrakt hat eine klare Gliederung mit einer zweiachsigen Ausrichtung. Den Höhenunterschied im Gelände wird mit dem Bürokörper auf zwei Ebenen sehr gut ausgenützt und erreicht dadurch auch ein Zugang zur Hofseite.

Die im Außenbereich angeordneten restlichen Baukörper sind übersichtlich angeordnet. Das „Mittelbauwerk“ erleichtert die Steuerung der Verkehrsflüsse im Hof. Die ideale Größe muss noch überarbeitet werden.
Die Zufahrtsstraße zur Produktion muss jedoch genau geplant werden, damit die steile Zufahrt keine Probleme für die LKW-Zufahrt darstellt.

Die eventuelle Erweiterung des Bürotraktes erfolgt mittels Aufstockung. Eine Erweiterung der Zimmerei ist derzeit nicht vorgesehen, kann aber eventuell auch vorgesehen werden.


Bmstr. DI Hans Riedmann
Grundrissplan und Ansichten

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