Entwicklung Wohngebiet Östlich Marbacher Straße in Remseck am Neckar

Die Arbeit nimmt die wesentlichen Punkte der Städtebaulichen Vorgaben auf. Drei Typologisch unterschiedliche Gebäude werden durch den winkelförmigen Sockelbau der Kita zusammengefügt. Der Quartiersplatz wird gegenüber der Straße abgesenkt, um eine ebene Fläche für Bäcker, Kita und Gemeinschaftsraum zu erhalten. Die Tieflage des Platzes ist stadträumlich problematisch. Sie lässt den Hochpunkt mit sieben Geschossen sehr dominant wirken. Der wichtige Bereich Bäckerei/Café verschwindet hinter der Treppenanlage. Die Eingangssituation der Kita in der unteren Platzebene wirkt unverständlich, da dort keine weiteren Kita Räume vorhanden sind. Ansonsten ist die Kita gut organisiert mit angenehm proportionierten und vielfältig nutzbaren Räumen. Aus allen Gruppenräumen und Gemeinschaftsbereichen ist ein Gartenzugang möglich. Auch die Details wie die Anlieferung der Kita‐Küche sind gut gelöst. Um die Kita von der Südseite belichten zu können ist diese recht hoch angeordnet. Dadurch ist der Außenspielbereich deutlich nach Norden geneigt. Dies ist besonders problematisch, wenn die Tiefgarage nach Norden erweitert werden muss, um die nötigen Stellplätze nachzuweisen. Die Wohnungseingänge sind sinnvoll angeordnet und lassen eine gute Adressbindung erwarten. Das breite Angebot unterschiedlicher Wohnungstypen wird begrüßt. Allerdings sind nicht alle Grundrisse gleichermaßen gelungen. Insbesondere die einseitig belichteten und zugleich an der Belichtungsseite von außen erschlossenen Wohnungen in den unteren beiden Geschossen des nördlichen Baukörpers werden kritisch gesehen. Mit 21% liegt der Anteil der geförderten Wohnungen über der Vorgabe von 15 %. Die Zufahrt zur Tiefgarage liegt am höchsten Punkt, dadurch ist sie sehr lang. Die Anzahl der Tiefgaragenplätze ist zu gering (Schlüssel 1:1). Sehr positiv wird die große erdgebundene Freifläche der Kita bewertet. Leider wird die Chance vergeben dort großkronige Bäume anzuordnen. Die auf dem Dach der Kita dargestellten Freiflächen können mit ca. 20 cm Aufbauhöhe nicht die dargestellte Qualität der Begrünung erfüllen. Die oberirdischen Bauteile sollen komplett in Holzbauweise hergestellt werden. Die aufgezeigten Konstruktionsdetails erscheinen plausibel. In Verbindung mit der vergleichsweisen geringen Versiegelung des Grundstücks, den vorgeschlagenen Zwischenspeicher des Regenwassers, und dem vorgeschlagenen Energiekonzept ist eine sehr positive Ökobilanz zu erwarten. Insgesamt ein guter Beitrag zur gestellten Aufgabe, der leider im Umgang mit der schwierigen Topografie Schwächen aufweist.