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Grundstücksverkaufsverfahren | Konzeptvergabe | 11/2023

Entwicklung Wohngebiet Östlich Marbacher Straße in Remseck am Neckar

4. Rang

Argon GmbH

Projektentwicklung

Johannes Daniel Michel Generalplaner GmbH

Architektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser schlagen ein bauliches Ensemble sehr einheitlich gestalteter Baukörper vor. Das konstruktive Prinzip des Skelettbaus kann in architektonischer Sicht leider nicht überzeugen. Auch der baukonstruktive Vorschlag von einem Sandwich – Stahlbeton – Tragwerk und Holzrahmenausfachungen wirft Fragen bezüglich der ökologischen Logik auf. Der Fassadencharakter kann nur schwer mit der Charakteristik eines Wohngebietes in Übergang zur Landschaft in Einklang gebracht werden. Die Fassadengestaltung und die Wohntypologie klaffen hier für diesen Standort auseinander. Die Aufnahme der städtebaulichen Körnung des Bebauungsplanes wird dadurch beeinträchtigt. Das Bauensemble wird in seiner Einbindung in die Topographie des Grundstückes problematisch bewertet. Es entsteht eine hochliegende Aufenthaltsfläche, die sich durch eine mächtige Treppenanlage aus dem öffentlichen Raum herauslöst. Mit diesem Ansatz wird nicht der Charakter eines Quartiersplatzes erreicht, der von allen umgebenden Bauten räumlich gefasst wird. Die Arkaden werden als ortfremde Bautypologie empfunden. Es entsteht z.B. an der Nordwestfassade ein insgesamt abweisender Eindruck. Die Tiefgarageneinfahrt belastet einen Wohnweg und die benachbarte zukünftige Wohnbebauung. Die Zufahrt an der vorgeschlagenen Stelle wird als störend empfunden, auch wenn sie am tiefsten Geländepunkt liegt. Die höhenmäßige Setzung des Bauensembles führt auch auf der Gartenseite zu einer das Gelände deutlich übersteigenden Tiefgarage. Die Kita‐Freifläche ist damit vor allem als eine Fläche über der Tiefgarage nur eingeschränkt klimarelevant zu bepflanzen. Die Organisation der Kita mit einer baulichen Tiefe von 25 bis 32 m wird als schlecht umsetzbar angesehen (tiefe Gruppenräume, große Dunkelzonen, enge nicht zum Spielen geeignete Flure, lange Wege, Gruppenräume hinter Arkade ohne Gartenzugang). Die Qualität der Wohnungen kann überwiegend nicht überzeugen. Die Raumzuschnitte sind oft unflexibel, schmal und tief, funktional nicht vorteilhaft zugeordnet und zu mehr als einem Drittel einseitig orientiert. Das Angebot von gemeinschaftlich nutzbaren Gartenflächen auf den Dächern wird als richtungsweisend begrüßt, sozial wie auch ökologisch. Die privaten Gärten hingegen auf dem Kitadach sind in ihrer Größe und Zuordnung zu überwiegend kleinen Wohnungen nicht überzeugend. Bezüglich des Vorschlages der Energieversorgung über eine Geothermie – Wärmepumpe sind gemäß vorliegendem Gutachten weitere Untersuchungen erforderlich. Der Planungsvorschlag ist ambitioniert städtisch angelegt. Er kann jedoch in seiner Maßstäblichkeit und funktionalen Organisation der Kita und der Wohnungen nicht überzeugen.