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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2024

Neubau Sporthalle am Schulzentrum in Mössingen

ein 2. Preis

Preisgeld: 26.500 EUR

mvm+starke

Architektur

club L94

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Der Entwurf setzt den Neubau der Sporthalle als eigenständigen, eingeschossigen Pavillonbau in die Parklandschaft und überformt stark die bestehende Topografie. Mit neuen Zugängen auf einem Eingangsniveau, das zwischen dem Straßenniveau der Allee Kanton Saint-Julien und dem natürlichen Geländeverlauf des Schulcampus liegt, schmiegt sich der Neubau als freie Setzung tief in den Landschaftsraum im Westen ein und riskiert zugleich nur noch mit seiner Dachfläche an der Straße in Erscheinung zu treten.

Die Grundrisse sind schlüssig organisiert. Die Differenzierung in Sportler – und Besuchereingang und ihre großzügige Erschließung im Westen bietet einen großzügigen Vorbereich. Der Sportlereingang führt ins UG zu den Hallen und Umkleiden. Der Besuchereingang erschließt das Foyer und die Zuschauertribüne. Das Hallenniveau des Neubaus liegt knapp unter dem Niveau der Bestandshalle. Das Preisgericht diskutiert die Tieflage kritisch und kann sich sehr gut vorstellen, das Hallenniveau für den Neubau leicht anzuheben. Ein barrierefreier Übergang in die Erdgeschossebene der Jahnhalle II erfolgt über einen innenräumlichen Verbindungsgang mit einer Rampe und einen Zugang zum Außensportgelände, der auch der Anlieferung dienen soll. Eine direkte Anlieferung an das Hallenfeld ist nicht geplant. Die Nebenräume sind untergebracht in einem Sockelgeschoss, das im Westen zum Roten Sportplatz in Erscheinung tritt und eine Raumkante zum Abschluss des Sportfeldes bildet, die als Boulderwand genutzt werden kann. Die Lage der Lüftungstechnik wird kritisch gesehen, da die Leitungsführung als aufwendig angesehen wird.

Die Pläne bleiben in ihrer Aussage zu den Höhenlagen im Freiraum sehr schematisch.

Die Ost-West-Durchwegung durch den Campus des Schulzentrums bleibt in den Plänen ein Nebenthema. Die Fuge zwischen Jahnhalle II und dem Neubau ist landschaftlich gestaltet. Eine Treppenanlage führt zum roten Sportplatz. Die Erschließungssituation der Jahnhalle II wird nicht wesentlich verbessert zur heutigen Situation.

Das Hallengebäude ist in der klaren Gestaltung der Fassaden reduziert und bestimmt durch eine klare Dreiteilung in einen massiven Stahlbeton-Sockel, ein transparentes Fensterband und das markante und weit auskragende Hallendach. Durch das umlaufende Lichtband ist ein hoher Fensteranteil vorgesehen. Ein indirekter Sonnenschutz wird durch die Dachauskragung gegeben, nach Westen werden zusätzlich Aluraffstores angeboten. Mit Verglasungen mit Gespinsteinlagen wird durch Makro-Lichtbrechung blendfreies Licht im Innenraum erzeugt.

Die Sporthalle ist über die gesamte Grundfläche sehr gut in einem regelmäßigen Raster aufgebaut. Die gewählten Vollwandträger aus Brettschichtholz im Abstand von ca. 2.00 m lassen in Kombination mit der als Scheibe ausgebildeten «Dachschalung» aus Brettsperrholz eine wirtschaftliche Konstruktion erwarten.

Kritisiert wird, dass die HT die Gebäudehüllen in voller Höhe durchdringen. Dies ist baukonstruktiv nicht optimal und führt infolge der großen Querschnitte der HT zu einem relativ schwerfälligen Dachüberstand. Hier wäre eine konstruktive Trennung und Abstufung der Querschnitte sinnvoll gewesen.

Im Hinblick auf die wirtschaftlichen Kennzahlen liegt der Entwurf im unteren Durchschnitt der eingereichten Arbeiten.

Der Entwurf gewinnt durch die freie Setzung als Pavillonbau in der Parklandschaft und lädt ein, die Freiraumgestaltung des Campusgeländes weiter zu denken. Mit einem leicht-angehobenen Hallenniveau könnte die Adressbildung zur Allee-Kanton-Saint-Julien stärker in Erscheinung treten.