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Studienauftrag auf Einladung | 01/2023

Ersatzneubau Leimbachstrasse 28 - 34 in Zürich (CH)

Gewinner

Meier Hug Architekten

Architektur

BÖE studio

Landschaftsarchitektur

Gruenberg + Partner AG

TGA-Fachplanung

Kopitsis Bauphysik AG

Bauphysik

Synaxis AG

Tragwerksplanung

Quantum Brandschutz

Brandschutzplanung

Beurteilung durch das Preisgericht

Das Projekt des Teams rund um die Michael Meier und Mari- us Hug Architekten AG zeichnet sich durch eine klare Setzung am Hangfuss entlang der Leimbachstrasse aus. Der einfache Zeilenbau mit differenzierter Gestaltung der Kopfsituation des Baukörpers, schafft eine vermittelnde Volumetrie zwischen den grossmassstäblichen Gebäuden des Sihlbogens und der kleinteiligen Struktur der Hangbebauung. Dank dem schmalen Baukörper können sowohl zum hangseitigen Garten wie zur Strassenseite grosszügige Grünflächen ausgeschieden werden. Trotz der grossmassstäblichen Bebauung wird dadurch die topografische Situation mit den Gärten, welche die Bestandsbauten umspült, spürbar.

Dank dieser freiräumlichen Setzung und der austarierten Schnittfigur schafft es das Planungsteam eine überzeugende Lösung für das Wohnen bis ins Erdgeschoss zu finden. Damit wird ein privates Gegenüber zum öffentlichen Platz des Sihlbogens etabliert, was vom Beurteilungsgremium als Klärung der Situation bewertet wird. Der Freiraum gliedert sich in eine strassenseitige Vorzone und einen Gartenraum. Die Vorzone wird grosszügig bepflanzt und über eine niedrige Sockelmauer gefasst. Sie ordnet sich so stimmig ins Quartier ein. Mit der gewählten Setzung und Gebäudekonzeption entsteht ein weiträumiger, zusammenhängender Garten, was vom Beurteilungsgremium ausdrücklich gelobt wird. Der Garten wird als Garten- raum umschrieben und diesem in seiner Ausformulierung auch gerecht. Selbstverständlich gelangt man vom Hauptzugang in den höher gelegenen Garten. Auf geschickte Art wird ein angemessener Bezug zwischen dem Gebäude und dem Garten hergestellt.

Die klare Struktur mit den strassenseitig angeordneten, natürlich belichteten Treppenhäusern und den durchgesteckten Wohnungen verspricht eine hohe Wohnqualität. Dank den 3-spännigen Kopfenden kann die Effizienz der Erschliessung gewährleistet werden. Die räumliche und architektonische Ausgestaltung ist überzeugend und schafft einen klaren Mehrwert an der vorliegenden herausfordernden Lage. Einzig die Wohnräume der Kopfwohnungen weisen noch Verbesserungspotential hinsichtlich der Belichtung auf. Die unaufgeregte, urbane Gestaltung der Strassenfassade und die Offenheit der Gartenfassade betont die Zweiseitigkeit des Gebäudes und schafft dadurch Kontextbezug. Die Überhöhe des Erdgeschosses ist sowohl räumlich wie gestalterisch überzeugend. Dies führt sich in der Anordnung der Parkierung hofseitig weiter. Allerdings wird die komplizierte Schnittfigur des Untergeschosses vom Beurteilungsgremium in Frage gestellt. Das Projekt weist eine im Quervergleich durchschnittliche Wohnungsanzahl und eher niedrige Nutzfläche auf. Im Hin- blick auf das angestrebte niedrige Mietzinsniveau ist hier noch Optimierungspotenzial vorhanden. Die gewählte Gebäudeform erweist sich auch im Umgang mit der Lärmbelastung als sinnvoll. Die strassenabgewandte Fassadenseite hält die massgebenden Grenzwerte für Wohnen durchgehend ein. Die durchgesteckten Wohnbereiche ermöglichen eine nächtliche Lüftung des Wohnbereichs über den Hof. Der Entwurf erfüllt die gestellten Anforderungen an die Lärmbelastung.

Insgesamt wird das Projekt als sehr ausgewogener und qualitätvoller Beitrag ausserordentlich geschätzt. Insbesondere der Entscheid, das Volumen am Hangfuss als Zeile zu konzentrieren, schafft sowohl städtebaulich wie auch architektonisch einen klaren Mehrwert. In der weiteren Bearbeitung muss dem Programmpunkt «günstiger Wohn- raum» besondere Beachtung geschenkt werden, da dies ein zentrales Anliegen der Auftraggeberin ist.