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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2024

Umbau und Erweiterung Bildungscampus Weiherbach in Aichtal

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 18.000 EUR

Kilian + Partner PartGmbB, Freie Architekten, Stadtplaner und Innenarchitektin

Architektur

Botzian Architektur

Architektur

Eurich Gula Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

Architekturmodelle Boris Degen Modellbau

Modellbau

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser:innen der Arbeit 1014 schlagen mit Ihrem Beitrag vor, die Bestandschule mit einem Anbau nach Westen zu erweitern, der sensibel auf die unterschiedlichen Seiten reagiert. Nach Süden formuliert er gemeinsam mit den Bestandsbauten klar gefasste Stadträume. Dabei umfasst er subtil den historischen Schulbau und artikuliert zugleich einen gut proportionierten Platzraum, der zum Eingangsbereich des Ensembles führt.

Nach Norden hingegen treppt sich das Gebäude in abgestaffelten Gebäudekanten zum anschließenden Grünraum ab. Auf diese Weise entstehen für die einzelnen Gruppenräume der Kita als Erweiterung der Räume in den Freibereich kleine, private und individuell bespielbare Terrassen. Außenliegende Treppen verbinden die Terrassen mit dem Freibereich und dienen zugleich der Entfluchtung. Alle Gruppenräume erhalten durch die besondere Geometrie Licht von Westen. Leider entsteht durch die gewählte Gebäudeform besonders im EG eine Gebäudetiefe, die zu eher unübersichtlichen und nicht ausreichend mit Tageslicht versorgten Erschließungsbereichen führt.

Aula und Bibliothek bilden das zentrale und transparente Verbindungselement zwischen Kita und Bestandsbau, in dem die Schule untergebracht ist. Leider sind diese beiden potenziell öffentlichen Nutzungen nur über die Schule bzw. die Kita zugänglich. Oberhalb der Bibliothek liegt etwas abseits des Bereichs für die Vereine.

Die Schule ist leider nicht als Clusterschule organisiert. Das gemeinsame Lernzentrum liegt nicht in unmittelbarer Nähe zu den Klassenzimmern. Alle weiteren Erschließungsflächen sind als breite Flure nur eingeschränkt als Lernraum nutzbar. Kritisch bewertet werden auch die innenliegend angeordneten Räume für Differenzierung und Besprechung. Die zusätzlichen Räume der Schulkindbetreuung sind auf der Ebene 2 nicht der Nähe zum Gebäude D.

Der Erweiterungsbau erhält eine einheitliche Fassade, deren Rahmenstruktur mit Keramikplatten versehen ist. Die Flächen in den Rasterfeldern sind geschosshoch verglast oder mit geschlossenen Paneelen gefüllt. Die einheitliche Gestaltung gibt keine Hinweise auf die jeweils dahinterliegende Nutzung.

Die Arbeit liegt wirtschaftlich im Vergleich aller Arbeiten durch ihre Flächeneffizienz im günstigen Bereich. Die Hüllfläche ist trotz der besonderen Geometrie durchschnittlich.
Die in den Erläuterungen durch eine geeignete Rasterung versprochenen wirtschaftlichen Spannweiten wurden leider nicht in allen Gebäudeteilen konsequent umgesetzt. Hier sind insbesondere die Bereiche der Aula und des Mehrzweckraums anzuführen. Hier sind weitere Stützen im Raum zu erwarten. Eine besondere Konsequenz bei der Wahl der Stützenstellungen ist auch bei den durch die Staffelung des Gebäudes verbundenen Rücksprünge der Geschosse notwendig. Ein direkter Lastabtrag ist auch hier sicherzustellen.

Der klar gefasste neue Pausenbereich mit zentraler Baumsetzung geht über in den Hof südlich des historischen Schulbaus - leider sind diese Freiflächen in Gestalt und Charakter aber wenig differenziert.

Der Garten der KiTa ist stark geprägt durch die erdgeschossigen Gebäudeversprünge. Positiv gesehen werden die den Gruppenräumen vorgelagerten Terrassen, die individuelle Aktionen und eine jeweils eigene Verknüpfung von Innen und Außen generieren. Die Fassadenversprünge jedoch machen den Garten unübersichtlich. Die eingestellten Fluchttreppen, senkrecht in den Freiraum ragend, blockieren und verknappen die verbleibenden Bewegungsräume.

Die vorgelegte Planung zum Bildungscampus in Weiherbach überrascht mit einem eigenwilligen städtebaulichen Ansatz und einer eigens dafür entwickelten Typologie, die dem Ort eine besondere Identität und Frische verleiht. Diese Haltung sorgte dennoch für lebhafte und kontroverse Diskussionen insbesondere über den Dialog mit dem Kontext. Die innere Organisation und Grundrissstruktur überzeugen leider nicht in Gänze und verspielen somit ihre Potenziale.
Grundriss EG

Grundriss EG

Grundriss 1. OG

Grundriss 1. OG

Grundriss 2. OG

Grundriss 2. OG

Längsschnitt

Längsschnitt

Ansicht Süden

Ansicht Süden

Ansicht Westen

Ansicht Westen

Fassadenschnitt

Fassadenschnitt

Visu

Visu