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Nichtoffener Wettbewerb | 01/2024

Neubau Feuerwehrgebäude mit Zivilschutzlager & Rettungswache (DRK) im Ostseebad Binz

Visualisierung Alarmausfahrt

Visualisierung Alarmausfahrt

Anerkennung / Sonderanerkennung

Preisgeld: 8.750 EUR

pussert kosch architekten

Architektur

Schieferdecker Landschaftsarchitektur

Landschaftsarchitektur

LINDENKREUZ EGGERT | Bildermacherei & Utopografie

Visualisierung

Erläuterungstext

Das Baugrundstück befindet zwischen den Ortsteilen Binz und Prora in grüner Lage geprägt durch natürlichen Kiefern- und Buchenwald. Der Gebäudeentwurf sieht einen gemeinsamen Baukörper für Feuerwehr und Rettungswache vor. Um den Fußabdruck zu minimieren und das Gebäudevolumen kompakt zu halten, werden die Bereiche außerhalb der Fahrzeughalle zweigeschossig ausgeführt. Die Ausrichtung des Eingangsbereiches der Feuerwehr erfolgt auf die öffentlichkeitswirksame Südwestseite des Grundstückes mit der zukünftigen Erschließungsachse und dem Festplatz. Bei Veranstaltungen kann die Feuerwehr sich z.B. mit einem „Tag der offenen Tür“ nach Außen darstellen. Die Rettungswache befindet sich im ruhigeren Nordteil des Grundstückes. Die Fahrzeughallen sind sämtlich direkt nach Nordosten zur L29 ausgerichtet. Wer einen Strandspaziergang an der Prorer Wiek unternimmt, findet überall dunkelgraue Feuersteine mit weißen Einschlüssen und angeschwemmte Muschelschalen. In Prora am Jasmunder Bodden kann man Feuersteinfelder besichtigen. In der Gemeinde Binz sind die strahlend weißen Häuser der Bäderarchitektur prägend. Die Gebäudehülle des Neubaus nimmt diese Motive in Form der weißen Fenster und Einfassungen, sowie der dunklen Klinkerfassade auf. Das Gebäude fügt sich harmonisch und unauffällig in den natürlichen Kiefernwald ein.

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Setzung des kompakten, zweigeschossigen Baukörpers auf dem Grundstück ergibt sich aus den funktionalen Anforderungen an die Entwurfsaufgabe und ermöglicht einen reduzierten Fußabdruck auf dem Grundstück. Dadurch ergeben sich im südlichen und westlichen Bereich des Planungsgebietes Freiräume, die funktional nachvollziehbar und richtig durch die gewünschte Traditions- und Ehrenfläche mit Feuerstelle, sowie im Süden durch eine Übungsfläche besetzt werden.

Der Entwurf präsentiert sich durch seine Ausfahrten zur Proraer Chaussee der Öffentlichkeit als reines Funktionsgebäude. Die Zu- und Abfahrten sind richtig angeordnet. Die Eingänge und Nebenräume sind nachvollziehbar auf der Rückseite des Gebäudes angeordnet. Während die Funktionalität des Entwurfes überzeugen kann, wird die architektonische Ausgestaltung der Kubatur des Gebäudes im Kontext mit der Fassadengestaltung kritisch hinterfragt: der Ansatz, eine Fassadengestaltung aus der Analogie der Feuersteine zu entwickeln, lässt viel Gestaltungsspielraum erwarten. Konzeptionell und planerisch sieht die Jury auch im Zusammenspiel mit den horizontalen Fensterbändern ein feineres Potenzial für eine Weiterentwicklung.

Die Arbeit zeichnet sich durch ihre Zweckmäßigkeit und Funktionalität aus, die einen reibungslosen Betrieb der unterschiedlichen Nutzungen erwarten lässt.

Der Baukörper soll in konventioneller Bauweise aus Stahlbeton errichtet werden. In Hinblick auf eine nachhaltige Gebäudeentwicklung wäre eine differenzierte Auseinandersetzung mit diesem Thema wünschenswert gewesen. Die stimmige Idee der Ausbildung der Ehrenfläche mit Feuerstelle, sowie die Verortung auf dem Grundstück werden besonders gewürdigt.

Der vorliegende Beitrag zeigt einen funktional durchgearbeiteten Entwurf. Eine feinere Ausarbeitung der Fassadenwirkung und Materialität wäre wünschenswert gewesen. Die Idee für die gewünschte Ehrenfläche überzeugt.
Visualisierung Terrasse/ Schulungsraum

Visualisierung Terrasse/ Schulungsraum

Lageplan

Lageplan

Erdgeschoss

Erdgeschoss

Modellfoto

Modellfoto