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Nichtoffener Wettbewerb | 02/2024

Neubau Grundschule mit Mensa und Freianlagen in Wellendingen

3. Preis

Preisgeld: 9.000 EUR

klaus leber architekten bda

Architektur

Prof. Thomas Zimmermann Architekt BDA

Architektur

foundation 5+ architekten landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Erläuterungstext

Miterbeiter: Lukas Koser
Modellbau: Simon Gilmer

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser:innen der Arbeit platzieren einen langgestreckten zweigeschossigen Baukörper in Ost-West Richtung parallel zum vorhandenen nördlichen Parkplatz.

Die städtebauliche Positionierung auf dem Grundstück schafft zum einen eine gute Abschottung zu den nördlichen Parkplatzflächen und zum anderen ein großzügigen Pausenhofbereich im Süden.

Das Langhaus sitzt geschickt im Nordteil des Grundstücks und eröffnet eine großzügige, südseitige Pausenfläche mit gut proportionierten befestigten und begrünten Flächenanteilen, die über eine einladende Sitzstufe den Bezug zum Landschaftsraum eröffnen.

Der nordwestliche Ort zum Ankommen liegt ebenfalls richtig „Am Winkel“ und zum Parkplatz hin orientiert.

Genau an dieser Stelle jedoch wird bei genauerer Betrachtung eine ungünstige Engstelle in der Vernetzung der Zuwege geschaffen. Die Zuschnitte der Wege und Fahrradstellplätze schränken sowohl die Ausgestaltung einer großzügigen Vorzone ein und stehen einem einladenden Entree, v.a. von Norden her entgegen. Dies wird leider noch verschärft durch die nordseitige, zugebaute Spange an kleinteiligen Gartennutzungen, die wenig Aufenthaltsqualitäten verspricht und zum Ensemble der bestehenden öffentlichen Gebäude Wellendingens eine Rückseite ausbildet.

Kurzzeitstellplätze waren nicht gefordert und sind auch nicht erwünscht - hier wäre ein alternativer, besser Standort für Fahrräder bzw eine Öffnung des Ankunftsbereichs.

Das Grüne Klassenzimmer liegt sehr abseitig in Tieflage und die orthogonale Fassung durch eine Hecke wirkt statisch und unverständlich.

Durch den Windfang gelangt man in das langgestreckte, lichtdurchflutete Foyer der Grundschule. Hier sind die zuschaltbaren Räume „Speisesaal" und "Musik und Bewegung" auf selbstverständliche Weise um die zentrale Mitte mit zusätzlicher Sitzstufentreppe gruppiert.

Auch der Lehrerbereich ist gut auffindbar und klar strukturiert in der Nähe des Haupteingangs um das Foyer angeordnet. Hier sind zum Teil große Wege zwischen „Lehrerzimmer" und "Arbeitszimmer Lehrer“ die, aus pädagogischer Sicht, als suboptimal gesehen werden.

Bei geschlossenem Speisesaal ist der zentrale Ausgang zum Freibereich der Schule beengt.

Die Anlieferung der Küche über den südlichen Schulhof wird als kritisch gesehen und könnte in einer Überarbeitung von Westen erfolgen.

Der Ganztagesbereich ist schlüssig um eine Fluraufweitung gruppiert. Hier wäre ein direkter Aussenbezug der Mitte wünschenswert.

Die Nebenraumanlagen wie WCs, usw. sind schlüssig in der Mittelzone positioniert. Auf die beiden zusätzlichen Innentreppen könnte auch verzichtet werden.
Im Obergeschoss sind die beiden Clusterbereich schlüssig um zusätzliche kleine Lichthöfe gruppiert.
Die Klassenräume und Differenzierungsräume sind gut proportioniert. Die zentrale Mitte der Cluster wirkt etwas verwinkelt, wodurch größere Zusammenkünfte aus pädagogischer Sicht schwierig werden.
Über die vorgelagerten Laubengänge gelangt man auf direktem Weg über die beiden Außentreppen von den Clusterbereichen zu den Pausenhofflächen. Durch die Vor- und Zurücksprünge können diese Laubengänge als zusätzlicher überdachter Außenlernbereich genutzt werden. Die beidseitige Belichtung der Klassenzimmer durch das zusätzliche Oberlichtband aus der Gebäudemitte wird sehr positiv bewertet.
Die klar gerasterte Struktur des Entwurfs in Holzhybridbauweise lässt eine hochwertige, langlebige und wirtschaftliche Bauweise erwarten.
Die vorgelagerten Laubengänge verschatten die dahinterliegenden Räume auf natürliche Weise.
Der hohe Verglasungsanteil vor allem im Obergeschoss ist zu hinterfragen.

Die Gebäudekennwerte liegen im unteren Bereich und lassen deshalb eine wirtschaftliche Errichtung zu.
Lageplan M 1:500

Lageplan M 1:500