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Nichtoffener Wettbewerb | 03/2024

Erweiterung und Umbau Grundschule Ergenzingen in Rottenburg am Neckar

Lageplan

Lageplan

Anerkennung

Preisgeld: 4.500 EUR

scholl architekten partnerschaft mbB scholl.balbach.walker

Architektur

Frank Kiessling landschaftsarchitekten

Landschaftsarchitektur

Beurteilung durch das Preisgericht

Die Verfasser*innen schlagen vor, das Schulgebäude durch einen Neubau im Südosten des Grundstücks und Ergänzungen im Bereich des Bestandsgebäudes weiterzubauen. Der neue Haupteingang der Grundschule wird sinnfällig im Westen des Neubaus angeordnet und mit einem großzügigen Foyer versehen, zu dem sich der Musik- raum öffnen lässt. Es entsteht ein Ort, der unterschiedlichen schulischen, aber auch außerschulischen Veranstaltungen Raum bieten und sich damit zu einem neuen Begegnungsort innerhalb von Ergenzingen entwickeln kann. Die Situierung des Verwaltungs- und Lehrerbereichs im Erdgeschoss des Neubaus wird in Hinblick auf die Adressbildung und die funktionalen Bezüge innerhalb des Schulgebäudes als sinnfällig erachtet. Auch die Anordnung des Ganztagesbereichs in Nachbarschaft zur bestehenden Mensa kann überzeugen. Der Übergang vom neuen Foyer in das Bestandsgebäude ist großzügig dimensioniert und schafft ausreichend Orientierung. Gleiches gilt für die Organisation der Unterrichtsräume im Obergeschoss und die dazwischen- liegenden Aufenthalts- und Flurbereiche. Neben der aufgeräumten und übersichtlichen Organisation der Grundrisse überzeugt der Entwurf durch seinen respektvollen Abstand zum wertvollen Baumbestand. Die heutige grüne Adresse der Schule an der Königsberger Straße bleibt erhalten. Dieser großzügige Abstand zu den Bäumen wird vor allem durch das fugenlose An- bauen an das Bestandsgebäude ermöglicht, was zum einen konstruktiv schwierige Dachübergänge zwischen Bestands- und Neubau erzeugt, zum anderen am Max- Schier-Weg eine Fassadenabwicklung entstehen lässt, die durch ihre Länge und fehlende Gliederung einen starken Kontrast zum städtebaulich kleinteiligen Umfeld auf- baut. Ansonsten fügt sich das erweiterte Schulgebäude gut in seine Umgebung ein. Die schulischen Freianlagen werden durch die Setzung des Neubaus und das neue Verbindungsdach zwischen Schulhaus und Sporthalle klar gefasst und wohltuend ge- gliedert. Es entstehen Freiräume unterschiedlichen Charakters, die in ihrer Durcharbeitung noch eine etwas grundschulgerechtere Ausformulierung vertragen würden. In Hinblick auf Bruttogeschossfläche und Brutto-Rauminhalt liegt die Arbeit leicht über dem Durchschnitt der eingereichten Arbeiten. Mit den ergänzenden Anbauten an das Bestandsgebäude wird der Baukörper wohltuend arrondiert. Gleichzeitig führen die vielen punktuellen Eingriffe in die Bestandsstrukturen und Fassaden aber auch zu einer Überformung und starken Segmentierung des Fassadenbildes. Eine Umsetzung der vorgeschlagenen Lösung im laufenden Betrieb dürfte durch die vielen punktuellen Eingriffe erschwert werden. Auch geht der Anbau entlang der Nordfassade des Bestandsgebäudes zu Lasten der natürlichen Belichtung und damit der innenräumlichen Qualität des Flurbereichs. Insgesamt handelt es sich um eine Arbeit, die eine gut proportionierte und funktional überzeugende Lösung für die gestellte Aufgabe anbietet, die hinsichtlich der Integration der neuen baulichen Elemente in die Bestandsarchitektur und in das städtebauliche Umfeld jedoch in manchen Bereichen die gewünschte Sensibilität vermissen lässt.
Erdgeschoss

Erdgeschoss

Obergeschoss

Obergeschoss

Schnitte

Schnitte

Ansichten

Ansichten

Gebäudehülle

Gebäudehülle